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Fotoaufnahmen in der Praxis

Wenn du aber andere Kamera-Apps gewöhnt bis oder direkt aus einer anderen App (z. B. Facebook, Instagram usw.) Fotos oder Videos machen willst, kannst du das selbstverständlich tun und kommst dabei in den Genuss des tollen Sensors, der in der Panasonic CM1 verbaut ist. Dieser ist 1 Zoll groß und damit mehr als viermal so groß wie alle anderen bislang in Smartphones eingebauten Bildsensoren. Kein Wunder, dass sich das Panasonic in Sachen Bildqualität in den digitalkamera.de-Labortests souverän an die Spitze aller Smartphones setzt. Gerade bei etwas weniger Licht ist der recht große Sensor noch in der Lage vernünftige Bilder zu machen, wo übliche Smartphones keine Chance mehr haben. Im Labor sind die technischen Daten bis ISO 1600 wirklich ordentlich. Der Mensch sieht allerdings schon oberhalb von ISO 400 die dann doch einsetzende Rauschunterdrückung mit entsprechenden Artefakten. Was der Labortest allerdings auch entlarvt: Das Objektiv hält mit dem Sensor nicht ganz mit. Trotz der Festbrennweite (die es grundsätzlich leichter hat eine optimale Qualität zu liefern als ein Zoom-Objektiv) fällt die Auflösung zum Bildrand stark ab und erreicht dort kaum noch die Hälfte der immerhin 44 Linienpaare die das Panasonic Lumix CM1 in der Bildmitte auflöst. Dabei bleibt auch der Wert in der Bildmitte hinter den Erwartungen zurück. Zum Vergleich: Das Nokia Lumia 1020, das Top-Foto-Handy bislang mit seinem (allerdings deutlich kleineren) 41-Megapixel-Sensor, schafft diese Auflösungs-Messwerte auch. Und die Digitalkamera Sony DSC-RX100 III, die ebenfalls einen 1-Zoll-Sensor hat, schafft mit seinem Zoomobjektiv in der Bildmitte bis zu 57 Linienpaare pro Millimeter. Mit einem besseren Objektiv wäre bei der Lumix CM1 also deutlich mehr drin gewesen.

Die Autofokus-Geschwindigkeit ist in Ordnung. 0,34 Sekunden fürs Fokussieren und dann nochmal 0,08 Sekunden reine Auslöseverzögerung sind für eine Digitalkamera nichts Besonders, aber für ein Smartphone der bisher im digitalkamera.de-Labor gemessene Bestwert. Nicht so toll sieht es allerdings bei der Bildfolgezeit aus. Nach jeder Einzelaufnahme erscheint der Hinweis "Wird verarbeitet …" auf dem Display. Erst wenn der verschwindet kannst du das nächste Foto schießen. Maximal 22 kommen so pro Minute auf die Speicherkarte, durchschnittlich alle 2,8 Sekunden eines. Da sind viele Smartphones schneller. Und Digitalkameras sowieso. Dabei beherrscht die CM1 durchaus auch schnelle Serienbilder, aber eben nur im Serienbild-Modus. Nach Einzelbildern braucht es immer seine Verarbeitungszeit.

  • Bild In aktiviertem Zustand fährt das Objektiv des Panasonic Lumix DMC-CM1 Smartphones noch ein Stück heraus. [Foto: Panasonic]

    In aktiviertem Zustand fährt das Objektiv des Panasonic Lumix DMC-CM1 Smartphones noch ein Stück heraus. [Foto: Panasonic]

Statt Xenon-Blitz hat die CM1 eine helle LED. Diese Kombination funktioniert in Verbindung mit dem recht großen Sensor recht gut und sorgt oft für stimmungsvollere bzw. natürlichere Bilder als ein Xenon-Blitzt es tut. Daneben kann er auf kurze Distanz auch als Video-Leuchte verwendet werden.

Video in der Praxis

Die Video-Leistung des Panasonic Lumix CM1 ist in Ordnung, aber im Grunde nichts Besonderes. 4K ist hauptsächlich eingebaut, damit das Datenblatt gut aussieht. Mehr als 15 ruckelige Bilder pro Sekunde sind aber nicht drin. Hierbei werden, wie bei Panasonic üblich, nur die inneren 8,3 Megapixel des Sensors ausgelesen. Der Bildwinkel reduziert sich also drastisch von 28mm-Weitwinkel in Richtung Normalbrennweite. Bei FullHD schafft die CM1 die üblichen 30 Bildern/s, hierbei wird der volle Sensor ausgelesen (jedenfalls der 16:9-Ausschnitt davon), der Bildwinkel bleibt also nahezu erhalten. Höhere Bildwiederholfrequenzen sind auch bei niedrigeren Auflösungen nicht möglich. FullHD-Videos sind qualitativ völlig in Ordnung. 4K-Videos haben nicht die knusprige Schärfe und Brillanz, die ich sonst von 4K kenne. Da Panasonic CM1 keinen Bildstabilisator besitzt, verwackeln Videos zudem leicht.

Ein wirklich praxisgerechter Modus sind die 4K-Serienfotos. Die Kamera nimmt dann ein kurzes 3-Sekunden-Video auf und zeigt nach einiger Bedenkzeit die mittlere Einzelaufnahme an sowie einen Slider, mit dem du zu den 22 Serienbildern davor und 22 Serienbildern danach wechseln kannst. Das ausgewählte Standbild kannst du dann als 8,3-Megapixel-Foto speichern. So kannst du in bewegten Szenen ganz einfach aus 45 Aufnahmen das allerbeste Standbild herausfinden und verpasst bei 15 Serienbildern pro Sekunde garantiert nichts.

Fazit

Das Konzept der Panasonic Lumix DMC-CM1 Smartphone-Kamera-Kombination fasziniert zweifellos. Anstelle eines Zoom-Objektivs lieber einen großen Sensor einzubauen, ist sicherlich der richtige Weg. Allerdings reizt die Qualität des Objektivs den guten Sensor nicht aus und auch einen optischen Bildstabilisator würden wir uns bei diesem Konzept durchaus wünschen. In der praktischen Anwendung schränken Details wie das nicht von selbst aufrecht stehende Gehäuse in Kombination mit dem fehlenden Stativgewinde sowie die Inkompatibilität zu manchen USB-Ladegeräten die Alltagstauglichkeit ein. Durch die lange Verarbeitungszeit zwischen den Einzelfotos entgeht zudem mancher Schnappschuss. Die Kamera-App hingegen ist gut gelungen und leistungsfähig und die Bildqualität insgesamt gut bis sehr gut. Die Smartphone-Leistung ist Mittelklasse, doch damit wirst du in der Regel gut zurechtkommen. Für die Größe und das Gewicht hätte die Akku-Laufzeit üppiger ausfallen können. Mit einen Preis von knapp 900 Euro liegt das Panasonic CM1 ganz am oberen Ende der Preisskala. Die Kombination aus gut brauchbarem Smartphone und guter Kamera ist derzeit einzigartig, verlangt vom Anwender aber Kompromissbereitschaft. 

Vorteile

  • bislang beste Smartphone-Kamera
  • exzellente Kamera-App mit allen üblichen Kamerafunktionen
  • schickes (aber wenig funktionales) Design

Nachteile

  • unpraktische (aber schicke) Gehäuseform
  • kein Stativgewinde
  • relativ geringe Akkulaufzeit