Leistungsstarke, intelligente Webcam Die kürzlich vorgestellte Webcam-Neuheit OSBOT Meet SE konnten wir schon einem Hands-on-Test unterziehen. Die Kamera, so klein und unscheinbar sie ist, überzeugt auf ganzer Linie. Mit den zahllosen per Software einstellbaren Möglichkeiten spricht sie einerseits eher fortgeschrittene Anwender an. Andererseits ist sie auch direkt, out of the box, einsetzbar – ganz ohne Software und zum Beispiel auch an wechselnden Rechnern. Per Gestensteuerung lässt sich so beispielsweise zoomen oder die Kamera dazu veranlassen, automatisch einen Bildausschnitt auf die Person vor der Kamera zu setzen.

  • Bild Die OBSBOT Meet SE ist maximal unauffällig. Sie haftet magnetisch auf der mitgelieferten Halterung und lässt sich auf dieser bequem ausrichten. Die linke der beiden Mikrofon-Öffnungen ist ein Dummy, das Mono-Mikrofon sitzt hinter der rechten Öffnung. [Foto: MediaNord]

    Die OBSBOT Meet SE ist maximal unauffällig. Sie haftet magnetisch auf der mitgelieferten Halterung und lässt sich auf dieser bequem ausrichten. Die linke der beiden Mikrofon-Öffnungen ist ein Dummy, das Mono-Mikrofon sitzt hinter der rechten Öffnung. [Foto: MediaNord]

Ausstattung und Lieferumfang

Die OBSBOT Meet SE ist eine Webcam für PCs (und Macs) mit eingebautem Mikrofon und FullHD-Kamera-Ausgabe per USB-Video-Class (UVC). Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 80 Euro ist sie für eine FullHD-Kamera (mit 1920 x 1080 Pixeln) schon eher am oberen Ende der Preisskala angesiedelt. Man könnte sagen: Alle Kameras, die teurer sind, liefern praktisch schon 4K-Auflösung an den PC. Das genau machen dann auch die teureren Schwestermodelle des Herstellers. Die Meet SE richtet sich an alle Anwender, denen die 1080p-Auflösung reicht, die aber für deutlich günstigeres Geld die fortgeschrittene Funktionalität der leistungsfähigen OBSBOT-Webcams haben wollen.

Das Gehäuse ist identisch mit den teureren Modellen aus der Meet-Baureihe und zunächst einfach einmal ein unscheinbares kleines Kästchen mit dem Objektiv in der Mitte, zwei Öffnungen für Mikrofone unten links und rechts, von denen in unserem Test nur das rechte funktionierte, und einer mehrfarbigen LED oben rechts. Auf der Rückseite sitzt die USB-C-Buchse und auf der Unterseite löblicherweise direkt ein 1/4"-Kameragewinde. Damit lässt sich die Meet SE direkt auf irgendwelche Stative oder Halterungen schrauben.

  • Bild Auf der Unterseite der OBSBOT Meet SE ist ein 1/4-Zoll-Stativgewinde eingelassen, mit dem die kleine Webcam auf einem Stativ oder einer Kamerahalterung befestigt werden kann. Auf der Rückseite sitzt der USB-C-Anschluss. [Foto: MediaNord]

    Auf der Unterseite der OBSBOT Meet SE ist ein 1/4-Zoll-Stativgewinde eingelassen, mit dem die kleine Webcam auf einem Stativ oder einer Kamerahalterung befestigt werden kann. Auf der Rückseite sitzt der USB-C-Anschluss. [Foto: MediaNord]

Eine Monitor-Halterung ist natürlich auch dabei. Diese ist mit Gelenken wie ein Z geformt und flexibel auf praktisch allen Monitoren anpassbar. Selbst auf sehr dicken Monitorgehäusen oder auf All-in-One-PCs sollte das kein Problem sein. Über die obere Fläche lässt sich dann die gewünschte Neigung nach unten einstellen. Diese Fläche ist magnetisch und dadurch haftet die Kamera einfach magnetisch auf der gummierten Oberseite der Halterung. Die Magnetwirkung ist in der Mitte der Fläche am größten, dort wird sich die Kamera positionieren und ist dann auch nach rechts und links auf der Halterung drehbar, falls man das möchte. Das ganze sieht nicht irgendwie wahnsinnig stylish aus, mir persönlich gefällt aber (im Gegensatz zu vielen anderen Webcams mit ihren völlig unnötig riesigen Gehäuse mit scheinbar gigantischen Mikrofonen) der extrem unauffällige und unaufgeregte Look der Meet SE, die übrigens in drei verschiedenen Farben erhältlich ist. Unser Exemplar ist in Graumetallic, das passt eigentlich überall.

Der Meet SE liegt ein ziemlich langes USB-C-Kabel bei sowie ein Adapter von USB-C auf USB-A. Für die ganz sichere Privatsphäre darf eine Kamera-Abdeckung heutzutage nicht fehlen. Diese ist einfach eine Metallplatte, wird bei Bedarf einfach vors Objektiv gesetzt und haftet dort magnetisch und ist somit gleich ein sinnvoller Transportschutz gegen Beschädigungen. Wird sie nicht benötigt, haftet sie magnetisch an der Hinter- bzw. Unterseite der Halterung. Benutzt man die Kamera allerdings ohne Halterung beispielsweise auf einem Stativ, gibt es keine Möglichkeit, die Abdeckung an der Kamera unterzubringen.

Betriebsbereit mit Zusatzfunktionen ohne Softwareinstallation

Großer Vorteil ist, dass die Funktionen mittels Hardware und integrierter Gestenerkennung und KI direkt aus der Kamera funktionieren. Man kann also die Meet SE auspacken, per USB-C-Kabel (oder mit zusätzlich mitgeliefertem Adapter auch an USB-A) an einen Rechner anschließen und direkt loslegen. Die Meet SE ist dann eine ganz normale UVC-Kamera (USB-Video-Class) wie jede andere Webcam auch. Direkt ab Werk reagiert sie jedoch auf zwei Gesten:

  • Bild Die mitgelieferte Abdeckplatte haftet magnetisch am Objektiv und stellt bei montierter und angeschlossener Kamera die Privatsphäre sicher. Sie eignet sich auch recht gut als Transportschutz. [Foto: MediaNord]

    Die mitgelieferte Abdeckplatte haftet magnetisch am Objektiv und stellt bei montierter und angeschlossener Kamera die Privatsphäre sicher. Sie eignet sich auch recht gut als Transportschutz. [Foto: MediaNord]

Zeigt man der Kamera die Handfläche, blinkt die LED zweimal und leuchtet dann durchgängig violett. Das bedeutet, dass nun der Auto-Framing-Modus aktiv ist. Die Kamera legt dann den Bildausschnitt automatisch fest. Sie zoomt etwas auf die erkannte Person und verfolgt diese, wenn sie sich bewegt. Das funktioniert gut und in sanften Bewegungen. Mit derselben Geste beendet man den Auto-Framing-Modus und kehrt wieder zum normalen Modus mit dem maximalen Weitwinkel zurück (gekennzeichnet durch eine grüne LED-Anzeige).

Zeigt man der Kamera eine "Winkel-Geste", Zeigefinger nach oben, Daumen 90 Grad abgespreizt (etwa so wie eine Zoom-Geste auf einem Touchscreen, aber ohne Bewegung), dann heißt das für die Kamera "Aktiviere den 2-fach-Zoom". Das wird auch mit einem Blinken der LED quittiert, die Anzeige bleibt danach aber weiterhin Grün. Außer an dem stark vergrößerten Bild, sieht man also nicht, dass der Zoom aktiviert ist. Herausgezoomt wird wieder mit der gleichen Geste. Beim Herauszoomen ist es übrigens nicht wichtig, dass die Zoomgeste noch im Bereich des engen Ausschnitts erfolgt. Die Kamera sieht effektiv einen größeren Bildwinkel, also auch eine Geste außerhalb des eingezoomten Bereichs.

  • Bild Die OBSBOT Meet 2 ist sehr klein und findet im Laptop-Rucksack garantiert noch einen Platz. Das Kabel nimmt tatsächlich deutlich mehr Volumen ein als die Kamera und die zusammengefaltete Halterung zusammen. [Foto: MediaNord]

    Die OBSBOT Meet 2 ist sehr klein und findet im Laptop-Rucksack garantiert noch einen Platz. Das Kabel nimmt tatsächlich deutlich mehr Volumen ein als die Kamera und die zusammengefaltete Halterung zusammen. [Foto: MediaNord]

Man kann übrigens nicht von einem der beiden Modi direkt zum anderen wechseln, sondern man muss z. B. immer erst wieder herauszoomen, um danach den Auto-Framing-Modus zu aktivieren.

Erfreulich ist die Bildqualität in den beiden Spezialmodi. In dem sehr spannenden Auto-Framing-Modus zoomt die Kamera nur moderat ein, wie stark, das hängt tatsächlich von der Situation ab. Meist ist es nur ungefähr ein 1,5-fach-Zoom. Selbst bei Betrachtung in voller FullHD-Auflösung wird da kaum ein Qualitätsverlust durch den leichten Digitalzoom sichtbar. Offenbar arbeitet die Meet 2 intern mit einer höheren Auflösung und hat in dem Bereich noch genug "Reservepixel" zur Verfügung.

Etwas anders sieht das beim 2-fach-Digitalzoom aus. Da erkennt man in der FullHD-Ausgabe schon einen Qualitätsverlust in Form geringerer Bilddetails und leichten Treppenstufen an schrägen Kanten. Allerdings erfolgt die Ausgabe einer Webcam ja eher selten wirklich in echten FullHD. Meistens ist das Kamerabild ja nur ein kleines Fenster innerhalb des gesamten Bildschirms, und selbst in der großen Darstellung in einer Videokonferenz geht die Meeting-Software brutal zur Sache und verringert die Qualität ohnehin. Da wird auch der 2-fach-Zoom fast immer noch gut genug sein. Für eine noch bessere Auflösung hat der Hersteller OBSBOT übrigens andere Kameras mit 4K-Auflösung im Programm, die dann natürlich mehr Pixelreserve haben, die aber auch deutlich teurer sind.

  • Bild Direkt nach dem Start bei angeschlossener OBSBOT Meet SE Webcam begrüßt einen der Hinweis auf eine neue Firmware. [Foto: MediaNord]

    Direkt nach dem Start bei angeschlossener OBSBOT Meet SE Webcam begrüßt einen der Hinweis auf eine neue Firmware. [Foto: MediaNord]

  • Bild Direkt nach dem Start bei angeschlossener OBSBOT Meet SE Webcam begrüßt einen der Hinweis auf eine neue Firmware. [Foto: MediaNord]

    Direkt nach dem Start bei angeschlossener OBSBOT Meet SE Webcam begrüßt einen der Hinweis auf eine neue Firmware. [Foto: MediaNord]

  • Bild Direkt nach dem Start bei angeschlossener OBSBOT Meet SE Webcam begrüßt einen der Hinweis auf eine neue Firmware. [Foto: MediaNord]

    Direkt nach dem Start bei angeschlossener OBSBOT Meet SE Webcam begrüßt einen der Hinweis auf eine neue Firmware. [Foto: MediaNord]

Was die Meet SE auch übrigens direkt aus der Packung automatisch macht, ist eine 180-Grad-Bilddrehung. D. h. wenn man die Kamera aus irgendwelchen Gründen lieber über Kopf montieren möchte, vielleicht an einem Haltearm von oben oder zusammen mit einem Mikrofon an einem Mikrofonarm, dann braucht man dafür keine extra Einstellung irgendwo vorzunehmen, sondern die Kamera gibt das Bild automatisch richtig aus. Dasselbe funktioniert allerdings nicht bei einer 90-Grad-Drehung ins Hochformat. In dem Fall muss man in der Kamera-Software OBSBOT Center nachhelfen und den Porträt-Modus (Hochformat) manuell aktivieren.

OBSBOT Center Software

Auch wenn die Meet SE direkt aus der Packung ohne weitere Software verwendbar ist, wird man vermutlich zumindest auf einem PC mal die zugehörige Software OBSBOT Center installieren. Diese braucht man nämlich schon für ein Firmware-Update der Kamera. Das erste Firmware-Update für die Meet SE steht direkt zur Markteinführung bereit. Sie rüstet den HDR-Modus nach und behebt einige nicht näher benannte Fehler.

Die Software OBSBOT Center ist unglaublich mächtig. Sie kann bis zu vier OBSBOT-Kameras einstellen und steuern, einschließlich der Gimbals der diversen Gimbal-Kameras, die OBSBOT im Lieferprogramm hat. Auch für die einfache Meet SE gibt es zahllose Einstellungen, von der Auflösung und Bildfrequenz, der Ausrichtung (Querformat oder Hochformat, hier vom Englischen wörtlich mit Landschaft und Porträt übersetzt), der Bitrate und anderen zahlreichen Grundeinstellungen.

  • Bild Die Software OBSBOT Center dient zum Konfigurieren und Steuern der Webcams des Herstellers. Dabei kann zwischen bis zu vier Webcams umgeschaltet werden. [Foto: MediaNord]

    Die Software OBSBOT Center dient zum Konfigurieren und Steuern der Webcams des Herstellers. Dabei kann zwischen bis zu vier Webcams umgeschaltet werden. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die Software OBSBOT Center dient zum Konfigurieren und Steuern der Webcams des Herstellers. Dabei kann zwischen bis zu vier Webcams umgeschaltet werden. [Foto: MediaNord]

    Die Software OBSBOT Center dient zum Konfigurieren und Steuern der Webcams des Herstellers. Dabei kann zwischen bis zu vier Webcams umgeschaltet werden. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die Software OBSBOT Center dient zum Konfigurieren und Steuern der Webcams des Herstellers. Dabei kann zwischen bis zu vier Webcams umgeschaltet werden. [Foto: MediaNord]

    Die Software OBSBOT Center dient zum Konfigurieren und Steuern der Webcams des Herstellers. Dabei kann zwischen bis zu vier Webcams umgeschaltet werden. [Foto: MediaNord]

Dazu gibt es mehrere Fenster für die Kamerasteuerung, wo sich unter anderem das Auto-Framing ein- und ausschalten lässt. Zudem kann man noch beeinflussen, wie sich das Auto-Framing verhalten soll (Gruppenmodus, Oberkörper oder Nahaufnahme). Für das Zoom stehen hier insgesamt noch eine weitere Zoomstufe, alternativ zwei verschiedene, sehr moderate Zoomstufen (1,25x und 1,5x) direkt per Schnelltaste zur Verfügung und ein Zoomregler in 0,25x-Stufen bis maximal 4-fach-Zoom. Reingezoomt lässt sich dann auch bei der Meet SE der virtuelle "Gimbal Joystick" verwenden, um den Bildausschnitt genau festzulegen. Da bleiben also keine Wünsche offen.

Außerdem lassen sich die Voreinstellungen für die Gestensteuerung festlegen. Beim Auto-Framing lässt sich einer der oben genannten Modi vorgeben und für die Zoomgeste der Zoomfaktor. Wem der voreingestellte 2x-Zoom etwas zu viel ist, stellt beispielsweise 1,75x oder 1,5x ein und die Zoomgeste wird künftig diesen Zoomfaktor abrufen.

  • Bild Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center sind vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

    Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center sind vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center sind vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

    Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center sind vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center sind vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

    Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center sind vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center ist vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

    Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center ist vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center sind vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

    Die Einstellungsmöglichkeiten in OBSBOT Center sind vielfältig. Hier zeigen wir übrigens den fortgeschrittenen Modus. Es gibt auch eine einfachere Version mit weniger Möglichkeiten. [Foto: MediaNord]

Bei all dem ist bemerkenswert, dass das, was man in der OBSBOT Center Software macht, immer nur Einstellungen sind, die intern in der Kamera ausgeführt werden. Die ganze Zeit über liefert die OBSBOT Meet SE ihr FullHD-Signal übers USB-Kabel direkt in die Videokonferenz-Software oder Videostreaming-Software. Der Rechner selbst oder die Software muss da gar nichts verarbeiten, das macht die Kamera alles intern. Man konfiguriert beziehungsweise steuert lediglich die Webcam.

Bild- und Tonqualität

Die Bildqualität der OBSBOT Meet SE ist sehr ordentlich. Das Bild ist einerseits scharf und detailreich, andererseits nicht durch Schärfeartefakte entstellt. Es wirkt sehr natürlich und die Bildqualität ist auch bei sehr spärlicher Beleuchtung noch richtig gut. Bis zu FullHD mit 60 Bildern pro Sekunde konnte ich der Kamera entlocken. Die auf der Website und in der Bedienungsanleitung versprochenen bis zu 100 Bilder/s bei 1920 x 1080 waren nirgends einzustellen, auch nicht in der OBSBOT Center Software.

Beim internen Zoomen bis ca. 1,5-fach bleibt die Qualität gut. Bei stärkeren Zoomstufen fällt sie dann zunehmend sichtbar ab. Das kann passieren, wenn man sich zum Beispiel frei im Raum bewegt und die Kamera versucht, bis auf den Oberkörper ins Bild hinein zu zoomen. Bewegt man sich eher seitlich vor dem Monitor, werden so hohe Zoomstufen nicht benötigt und die Qualität ist wirklich gut. Das Gesagte basiert auf einer Qualitätskontrolle in voller Größe auf dem Bildschirm, relevant ist das hauptsächlich, wenn man zum Beispiel ein Video aufzeichnet oder einen FullHD-Stream über YouTube oder Twitch sendet. Nutzt man die Kamera in einem Videokonferenzprogramm wie Zoom oder Teams, dann liegt die Qualität der Kamera immer weit über dem, was die Videokonferenz-Software letztlich an die Teilnehmer überträgt.

  • Bild Die OBSBOT Meet SE gibt es in drei verschiedenen Farben. [Foto: Obsbot]

    Die OBSBOT Meet SE gibt es in drei verschiedenen Farben. [Foto: Obsbot]

Mit dem Ton bin ich hingegen nicht ganz so happy. Die beiden Löchlein auf der Kamerafront und auch die Beschriftung in der Bedienungsanleitung suggerieren, dass zwei Mikrofone eingebaut seien. Das ist aber nicht der Fall. Nur hinter dem rechten Loch sitzt ein Mikrofon. Tatsächlich ist auch nirgendwo von "2 Mikrofonen" oder "Stereo" die Rede. Es handelt sich also nur um ein einfaches Mono-Mikrofon. Der Ton ist gerade noch ok, für die Sprache bei Videokonferenzen gerade gut genug, aber z. B. hörbar schlechter als bei einer von uns seit Jahren verwendeten Webcam von Microsoft. Kommt es bei den Aufnahmen auf richtig guten Ton an, kommt man um ein zusätzliches Mikrofon nicht herum.

Fazit

Die Kameraleistung der OBSBOT Meet SE ist richtig gut, vor allem in Relation zum überschaubaren Preis. Die Bildverarbeitung erfolgt komplett innerhalb der Kamera. Über eine gut funktionierende Gestensteuerung können eine automatische Bildausschnittwahl oder ein Digitalzoom aktiviert werden, was ohne zusätzliche Software mit jeder Videokonferenz- oder Streaming-Software funktioniert. Die Kamera ist so klein und unempfindlich, dass sie in jeder Laptop-Tasche Platz findet. Mit der sehr umfangreichen Konfigurations- und Steuerungs-Software OBSBOT Center kann man bis zu vier OBSBOT-Kameras auf einmal steuern. Nur durchschnittlich ist hingegen das einfache Mono-Mikrofon der Kamera.

Vorteile

  • Gut funktionierende Gestensteuerung
  • Auto-Framing-Modus direkt in der Kamera
  • Konfigurierbarer Digitalzoom direkt in der Kamera
  • Gute FullHD-Bildqualität
  • Umfangreiche Steuerungs-Software für 4 Kameras
  • Stativgewinde direkt eingebaut

Nachteile

  • Mono-Tonqualität nur durchschnittlich