Plugins
Das groß beworbene Mercalli-Plugin, das deine Videos stabilisieren soll, macht seine Aufgabe sehr gut und ist perfekt in die Oberfläche von Magix Video Pro X7 integriert. Es rechnet aus technischen Gründen allerdings deutlich langsamer als in der Standalone-Version. Du bekommst zwei Freischalt-Codes mitgeliefert, um einerseits die Bildstabilisierung und andererseits die CMOS-Korrektur (Behebung von Sensor-Fehlern) freizuschalten. Tust du dies nicht, wird ein Wasserzeichen eingeblendet. Der große Vorteil der Plugin-Version von Mercalli V4 ist, dass du dein Material nicht mehrfach umcodieren lassen musst, da es nun im Idealfall Magix Video Pro X7 nicht mehr verlässt. Um diese Prozedur (und auch die Wiedergabe allgemein) möglichst reibungslos zu gestalten, hat Magix nun auch (endlich) hardwarebeschleunigte Dekodierung von H.264 integriert. Generell ist die Kooperation mit Stabilisations-Profi ProDAD ein kluger Schachzug, denn die hauseigene Magix-Stabilisationstechnologie konnte noch nie wirklich überzeugen.
Export
Möchtest du dein fertiges Video exportieren, ist dies in alle gängigen Datei-Formate möglich. Ebenso kannst du aus der im Film verwendeten Musik eine Soundtrack-CD erstellen lassen. Möchtest du eine DVD oder BluRay produzieren, kannst du dies in der DVD-Suite tun. Andere Hersteller erachten diese Funktion leider immer noch nicht als selbstverständlich und integrieren sie höchstens halbherzig, Magix jedoch investiert viel Mühe in eine DVD-Suite, die alle Wünsche abdeckt. So kommen mit jeder neuen Version weitere, aufwändige Menü-Vorlagen hinzu, sodass die Entscheidung für eines von ihnen immer schwerer fällt. Natürlich kannst du jedes Menü komplett deinen Bedürfnissen anpassen und auch ein komplett individuelles von Grund auf erstellen. Hinzu kommt, dass du in Magix Video Pro X7 deinem Video auf DVD/BluRay bis zu 8 Tonspuren zuweisen kannst, um beispielsweise mehrere Sprachen einzubinden. Außerdem besteht die Möglichkeit, jeweils 5.1-Surround- und Stereo-Sound der Auswahl hinzuzufügen.
Sonstige Funktionen
Magix Video Pro X7 hat natürlich noch viele weitere Funktionen, die oben im Text keine Erwähnung gefunden haben. Sei es der Import aller gängigen Formate sowie UHD/4K und des Sony-Codecs XAVC S, sei es der Proxy-Schnitt, der UHD-Clips für die Performance in geringer auflösende Platzhalter umwandelt und erst beim Export das hochwertige Material verwendet, oder das Multicam-Editing mit bis zu 9 Kameras gleichzeitig und die Lückensuche zum Verweisen auf eventuelle Schnittfehler. Aber auch komplett anpassbare Shortcuts, eine perfektionierte Bildschirmaufnahme, professionelle Effektmasken, nachträgliche HDR-Effekte, direkter Online-Upload auf YouTube, Facebook etc. und auch der unproblematische Austausch von Sequenzen mit Effekt-Software (z. B. Adobe After Effects) und 3D-Animationsprogrammen (z. B. Blender) sind keine Selbstverständlichkeit.
Fazit
Gelegenheits-Postproduzenten sind vermutlich mit der „abgespeckten“ Version Magix Video Deluxe (2015) bereits ausreichend versorgt, wer jedoch größeres anstrebt, ist bei Magix Video Pro X7 genau richtig. Dabei ist es verhältnismäßig egal, woraus du einen Film machen möchtest, denn das Programm verarbeitet fast alle Video-Codecs (von professionellen Filmkameras bis zur Actioncam), bietet jeglichem Material regelrechte Massen an Bearbeitungsfunktionen und steuert mit zahlreichen eigenen Vorlagen kleine Hilfen oder Inspirationen bei. Lediglich wirklich aufwändige visuelle Effekte wirst du mit dieser Software nicht erzielen können, was jedoch für knapp 400 Euro (UVP) eine verzeihbare Schwäche darstellt. Außerdem ist das Programm für unproblematische Zusammenarbeit mit externer Effekt- und 3D-Software angepasst. Das Preis-Leistungs-Verhältnis für Magix Video Pro X7 ist derzeit unübertroffen.
Vorteile
- Sehr viele Videobearbeitungs-Funktionen
- Hohe Performance
- UHD- und 3D-Unterstützung
- Zahlreiche Vorlagen
- Großartige DVD-Suite
- Professionelle Ton-Bearbeitung
Nachteile
- Etwas unlogische Effekt-Sortierung