Einen Halterahmen gibt es trotzdem. Mit diesem lässt sich die Kamera – ebenfalls per magnetischer Klip-Halterung – senkrecht montieren, beispielsweise wenn man für soziale Medien Hochkant-Videos aufnehmen möchte. Zusätzlich ist der Rahmen ein mechanischer Schutz für die Kamera, quasi ein Bumper. Nur der Objektivschutz steht dann noch nach vorne aus der Kamera hervor, alles andere ist "sicher eingepackt". Die Klappe mit dem USB-Anschluss bleibt auch im Halterahmen zugänglich und bequem bedienbar, ebenso die magnetische Kliphalterung an der Kameraunterseite. Was natürlich im Halterahmen nicht mehr direkt zugänglich ist, ist das Akkufach (mit dem Speicherkarten-Steckplatz). Ein Akkuwechsel wird damit ziemlich umständlich, zumal wir das Einsetzen der Kamera in den Halterahmen genauso wie das Herausnehmen ziemlich fummelig finden. Wenn man Akku und Speicherkarte nicht wechselt, kann man den Rahmen aber einfach immer montiert lassen.
Stolze 16 Meter tief kann man übrigens mit der DJI Osmo Action 3 ins Wasser gehen, das ist aktuell Rekord unter den Actioncams. Für noch tiefere Unterwassereinsätze gibt es ein Tauchgehäuse, das dann bis 60 Meter dichthält. DJI empfiehlt das Gehäuse auch bei langem Aufenthalt unter Wasser oder wenn sehr hohe Wasserströmung auftreten kann.
Wie heute bei Actioncams üblich, hat die DJI Osmo Action 3 gleich zwei Bildschirme. Beide sind Touchscreens: Der auf der Front ist quadratisch und 1,4" groß (320 x 320 Pixel), auf der Rückseite ist ein Modell in 2,25" Größe verbaut (640 x 360 Pixel). Beide Displays sind mit ungefähr 750 cd/m² schön hell. Beide Displays funktionieren auch gleichzeitig inklusive Touch-Funktion. Man kann die Kamera also einfach über das Display bedienen, das gerade besser erreichbar ist. Über das Front-Display ist sogar die Menübedienung möglich. Die wiederum hat DJI ziemlich gut hinbekommen. Die Bedienung ist auch über das kleine Front-Display halbwegs ergonomisch. Die Schrift ist jederzeit ausreichend groß. Längere Menütexte laufen per Laufschrift durch. Die Schnellzugriffs-Symbole, von denen auf dem größeren rückwärtigen Display alle acht auf einen Blick sichtbar sind, sind auf dem kleineren Front-Display einfach in zwei Seiten unterteilt. Da haben sich die Entwickler wirklich Mühe gegeben.
Die Action 3 ist übrigens bis -20 °C einsetzbar, geladen werden kann sie zwischen +5 und +40 °C; und das sogar richtig schnell. Mit einem 30-Watt-USB-C-Ladegerät kann der 1.770mAh-Akku innerhalb von nur 18 Minuten auf immerhin 80 % Ladung gebracht werden, damit man schnell weiterfilmen kann. Alternativ kann er einfach ausgetauscht werden.
Die DJI Osmo Action 3 lässt sich übrigens auch ganz einfach als Webcam verwenden, inklusive Stereo-Audio sogar. Dafür muss man beim Anschließen an den Computer statt Datenübertragung einfach Webcam wählen, und schon läuft das. Besser geht es nicht. Und auch WiFi-Lifestreams mit bis zu 1080p soll die Osmo Action 3 beherrschen (nicht ausprobiert).
Unser erster Eindruck von der DJI Osmo Action 3 ist insgesamt sehr gut: Sehr hochwertig, sehr robust, sehr einfach zu bedienen. Beide Touchscreens reagieren schnell und Präzise. Ein Fingertipp auf das Batteriesymbol zeigt die Akkukapazität in Prozent an. Die Bildstabilisierung ist sehr wirksam, kostet aber eine Menge Bildwinkel. Kein Wunder, denn bereits die normale RockSteady 3.0-Bildstabilisierung nimmt einen genauso kleinen Bildausschnitt wie HorizonBalancing (45°-Horizontausgleich). Insofern kann man gleich den 45°Horizontausgleich mitnehmen, außer man möchten diesen Bildeindruck ausdrücklich nicht. In beiden Fällen arbeitet die Stabilisierung so drastisch, dass man die Kamera problemlos mit der Hand führen kann und dabei der Eindruck entsteht, es sei ein Gimbal-Stabilisator am Werk gewesen. Leider, wie gesagt, kostet das eine Menge Bildwinkel. Eine zusätzliche Einstellung mit weniger starker Stabilisierung aber mehr Weitwinkel wäre vielleicht nicht schlecht gewesen.
Über die Bildqualität wollen wir uns derzeit noch kein Urteil erlauben, das erfordert noch zahlreiche Testaufnahmen unter verschiedenen Bedingungen. Darauf kommen wir also im ausführlichen Test zurück.
Die DJI Osmo Action 3 gibt es in zwei verschiedenen Kits. Die Grundausstattung ist im Kit "Standard Combo" enthalten, die mit 359 Euro eine solide Basisausstattung enthält. Dazu gehört eigentlich alles, was man braucht: Die Kamera, ein Silikon-Schutzring für die Objektivabdeckung, ein USB-C-Kabel, ein Akku, der Vertikal-Halterahmen, ein Quick-Release-Halter (inkl. Schraube) und eine Klebehalterung für flache Oberflächen.
Für 100 Euro mehr (also 459 Euro) gibt es die "Adventure Combo". Darin sind gegenüber dem Standard-Kit zusätzlich enthalten: eine weitere Schnellverschluss-Halterung, zwei weitere Akkus und ein praktisches, multifunktionales Batteriegehäuse (Battery Case). Dieses dient einerseits zum Aufladen aller drei Akkus. Zusammen mit diesen funktioniert es aber auch als Powerbank und kann externe Geräte laden. Außerdem lassen sich noch zwei MicroSD-Speicherkarten darin unterbringen (im Deckel, das findet man nur, wenn man es weiß und danach sucht). Zusätzlich liegt noch ein stabiler Selfie-Stick mit dabei. Einzeln kosten die Akkus übrigens 29 Euro und das Battery Case 59 Euro. Das Tauchgehäuse (bis 60 Meter) kostet 59 Euro.