Hinweis DJI hat uns bereits eine Osmo Action 3 zum Test zur Verfügung gestellt, sodass diese Meldung nicht nur auf den Presseinformation basiert, sondern wir diese schon um erste Eindrücken ergänzen und eigene Fotos machen konnten. Mit einem ausführlichen Test kommen wir später noch auf die Osmo Action 3 zurück.
Mit der Osmo Action 3 macht DJI aus der im Herbst vergangenen Jahres vorgestellten DJI Action 2 eine "richtige" Actioncam. Die Action 2 hatten wir in unserem Test als Livestyle-Kamera bezeichnet; durchaus nett von der Leistungsfähigkeit und auch extrem schick, aber doch eher eine "Wearable Camera", also eine tragbare Kamera, die man sich z. B. um den Hals hängen oder an der Kleidung befestigen kann als eine "richtige" robuste Actioncam, die sie offenbar auch nie sein sollte, denn nun kommt die DJI Osmo Action 3. Damit geht DJI auch beim Kameranamen wieder zum "Osmo" zurück (bei der Action 2 fehlte dieser Zusatz).
Die Kamera- und Objektiv-Daten sind dabei identisch mit der Action 2: Vor dem 1/1,7-Zoll-Bildsensor mit nicht spezifizierter Auflösung sitzt ein F2,8 lichtstarkes (das ist für eine Festbrennweite eher nicht besonders lichtstark) Objektiv mit sehr weitem Bildwinkel von 155 Grad. Wie üblich bei solchen Objektiven handelt es sich um ein Fix-Fokus-Objektiv (Autofokus-Einheiten wären in solchen robusten Kameras zu anfällig); in diesem Fall wird bereits ab 0,3 Meter alles scharf abgebildet. Der Bildsensor ist mit 1/1,7 Zoll vergleichsweise groß. Solche Sensorgrößen wurden früher sogar mal in Wechselobjektiv-Kameras von Pentax verwendet. Dort wurde die Sensorgröße belächelt und konnte sich auch nicht durchsetzen.
Für eine Actioncam ist einen solche Sensorgröße aber durchaus groß. Andere Actioncams kommen oft maximal mit einem Sensor im 1/2-Zoll-Formfaktor oder noch kleiner daher (von den einzelnen 1-Zoll-Modellen abgesehen). Die Auflösung des Sensors dürfte hingegen für heutige Maßstäbe niedrig sein, vielleicht gibt DJI deshalb keine Megapixel-Zahl an. Von einer nativen Auflösung von 12 Megapixeln auszugehen, wäre reine Spekulation. Dies ist allerdings die maximale native Videoauflösung, die die Action 3 bietet: 4.096 x 3.072 Pixel. Diese kann aber genauso hoch oder runterskaliert sein. Genaues weiß man nicht. Das ist aber eigentlich auch egal – entscheidend ist, was am Ende an Qualität herauskommt.
Klar ist allerdings, dass die heute mitunter verwendeten sehr hohen Videoauflösungen (z. B. 6K- oder 5,7K-Video) nicht die Sache der Osmo Action 3 sind. Bei dem oben schon erwähnten 4K-Video im 4:3-Seitenverhältnis ist Schluss. Das lässt sich aber immerhin mit bis zu 60 Bilder pro Sekunde (fps) aufzeichnen. Bei normalem 4K im 16:9-Seitenverhältnis sind sogar bis 120 fps möglich. Daraus lassen sich dann schon 4-fache Zeitlupen machen, wenn man auf eine Ausgabe von 30 fps geht oder sogar 5-fache-Zeitlupe bei 24 fps beim fertigen Video. Die 4-fache Zeitlupe kann man auch gleich direkt innerhalb der Kamera aktivieren, d. h. das Video wird mit 120 fps aufgenommen und direkt als 30fps-Video gespeichert, ohne dass man noch irgendwas nachträglich machen müsste. Weitere Auflösungen sind die üblichen 2,7K (ebenfalls bis 120 fps) sowie FullHD/1080p. Bei letzterem sind dann sogar 8-fache Zeitlupen möglich (bei 240 fps). Die Videobitrate, das ist die Qualität, in der die Videos gespeichert werden, beträgt übrigens beachtliche 130 Megabit pro Sekunde, das ist überdurchschnittlich hoch bzw. gut. Fotos der Action 3 sind 12 Megapixel groß und können in JPEG oder Raw gespeichert werden.
Die DJI Osmo Action 3 beherrscht auch einen automatischen Horizontausgleich (auch Horizontsperre oder Horizon Lock genannt) sogar in zwei Varianten, die bei DJI HorizonBalancing und HorizonSteady heißen. Dabei wird das Video immer gerade aufgezeichnet, auch wenn die Kamera in Schräglage gerät. HorizonBalancing ist die "zahmere" Version von beiden. Sie stellt noch einen halbwegs weiten Bildwinkel zur Verfügung und macht eine Horizontstabilisierung bis 45 Grad. Das funktioniert bis zu einer Videoauflösung von 4K 16:9 mit max. 60 fps. HorizonSteady dagegen eliminiert nicht nur heftige Kameraerschütterungen in alle Richtungen, sondern macht auch eine volle 360-Grad-Horizonststabilisierung. Das funktioniert durch den dann deutlich kleineren nutzbaren Bildkreis nur bei 2,7K oder 1080p jeweils im 16:9-Seitenverhältnis mit Bildraten von maximal 60 fps.
Die größten Neuheiten der DJI Osmo Action 3 finden sich beim Gehäuse. Es handelt sich um ein normales "All-in-One"-Gehäuse, ähnlich der ersten DJI Osmo Action und nicht das modulare Konzept mit dem abnehmbaren Touchscreen der Action 2. Eine Anleihe bei der Action 2 gibt es trotzdem: Die Osmo Action 3 kommt mit einer neuen magnetisch-mechanischen Halterung, mit der sich die Kamera sehr einfach befestigen und fast ebenso einfach einfach (und ohne zu schrauben!) wieder abnehmen lässt. Das ist ideal beispielsweise beim Radfahren, wo man die Kamera bei einer Pause vielleicht nicht am Rad lassen möchte. Die Halterung klippt direkt an das Kameragehäuse, einen Halterrahmen braucht man also normalerweise nicht.