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Armbandfernbedienung (RM-LVR2)

Jedes Mal, wenn du im Statusmonitor der FDR-X1000V eine Einstellung vornimmst, springt die Kamera anschließend in den Aufnahmemodus zurück und du darfst dich wieder ins Optionenmenü kämpfen. Das ist bei der Armbandfernbedienung nicht anders, allerdings kommst du hier viel leichter und schneller durch die Menüs. Mit 4 cm Breite, 6,5 cm Länge und 2 cm Höhe schmiegt sich ein recht klobiger Grundkörper an dein Handgelenk. Auf der Oberseite ist der verhältnismäßig kleine 1,5-Zoll-Bildschirm eingelassen, rechts von ihm sitzt der Fernauslöser, links befinden sich Pfeiltasten zur Navigation durch die Optionen und Aufnahmemodi. An der (als Rechtshänder) zu dir zeigenden Seitenfläche ist der Knopf zum Ein- und Ausschalten angebracht, die gegenüberliegende Seite nehmen der Menü-Button und die Display-Taste in Beschlag. Befestigt wird das Gerät mittels robustem Halteriemen mit Klettverschluss; die Innenseite ist gummiert und liegt fest am Arm an.

Schaltest du die Fernbedienung ein, muss auch die FDR-X1000V wach sein, damit sich die Verbindung aufbauen kann. Mit kurzer, aber kaum störender Verzögerung empfängst du daraufhin im Live-Sucher das Bild, das die Kamera gerade einfängt. Über die Display-Taste kannst du zum jeweiligen Sucher-Modus verschiedene Ansichten wählen. So gibt es ein Live-Bild mit Informationen zu den Aufnahmeeinstellungen, ein Live-Bild ohne jegliche Beschriftung und eine Auflistung der aktiven Aufnahmeoptionen ganz ohne Sucherbild. Die Fernbedienung darf maximal 5 bis 8 Meter von der Actioncam entfernt sein. Bei größeren Distanzen verlierst du das Signal. Das beeinträchtigt zwar nicht die Aufnahme, aber Quadrocopter-Flüge wirst du damit nicht in Echtzeit aus der Ferne mitverfolgen können (das schafft die App im Smartphone trotz größerer Reichweite allerdings auch nicht).

Betätigst du die Menü-Taste, öffnen sich die oben aufgelisteten Kameraeinstellungen – allerdings jeweils nur die, die für den aktuellen Aufnahmemodus verfügbar sind, was für etwas Ordnung sorgt. Auch sind hier die Begriffe ausgeschrieben sowie mit Symbolen versehen, sodass die Orientierung leichter fällt. Du kannst die Fernbedienung erfreulicherweise auch an Linkshänder anpassen, sodass alles um 180 Grad gedreht dargestellt wird. Da die Sony FDR-X1000V keinen integrierten Sucher besitzt, ist die Fernbedienung ein relativ teures, aber sehr nützliches Hilfsmittel, zumal du damit das Multi-Cam-Feature nutzen und somit mehrere Sony-Actioncams gleichzeitig ansteuern kannst. Du kannst also bis zu fünf Actioncams oder mehrere Actioncams und kompatible Smartphone-Kameramodule gemischt oder auch (gerüchteweise) die neuen Sony 4K-Camcorder miteinander verbinden, per Timecode aufeinander abstimmen und entweder nachher unkompliziert schneiden oder die Vielzahl an Perspektiven direkt live im Internet streamen.

Anders als im Fall der HDR-AZ1 ist die Fernbedienung (Modell: RM-LVR2) übrigens nicht für Empfang oder Aufzeichnung der GPS-Daten verantwortlich, der GPS-Empfänger sitzt im Kameragehäuse und lässt sich mit der Fernbedienung nur ein- bzw. ausschalten.

Smartphone-App

Sucher und Einstellungen bietet auch die Sony Playmemories App für Android und iOS, die sich problemlos über NFC aufrufen lässt, und ist dazu kostenlos. Die Einstellungen präsentieren sich hier sogar ordentlich strukturiert und die Bedienung ist deutlich angenehmer als an der Actioncam selbst sowie an der Fernbedienung. Allerdings ist hier die Übertragungsgeschwindigkeit des Live-Bilds deutlich schlechter als auf der Armband-Fernbedienung und die Multicam-Funktion ist nicht verfügbar. Dafür hast du in der App die Möglichkeit, Highlights deines Videos zu markieren, und deine Werke mit einem Klick in dein favorisiertes soziales Netzwerk zu stellen. Auch der Vorteil des deutlich größeren Bildschirms (verglichen mit den winzigen 1,5 Zoll der Fernbedienung) ist nicht zu vernachlässigen.

  • Bild Die Actioncam besitzt endlich ein integriertes 1/4-Zoll-Gewinde und der 3,5-mm-Klinkeneingang für das externe Mikro ist sogar recht weit entfernt, dementsprechend clever positioniert. [Foto: MediaNord]

    Die Actioncam besitzt endlich ein integriertes 1/4-Zoll-Gewinde und der 3,5-mm-Klinkeneingang für das externe Mikro ist sogar recht weit entfernt, dementsprechend clever positioniert. [Foto: MediaNord]

  • Bild Auch das Unterwassergehäuse besitzt ein 1/4-Zoll-Gewinde. Allerdings gibt es wegen der abgeflachten Unterseite kleine Hohlräume, in denen sich Dreck sammelt. [Foto: MediaNord]

    Auch das Unterwassergehäuse besitzt ein 1/4-Zoll-Gewinde. Allerdings gibt es wegen der abgeflachten Unterseite kleine Hohlräume, in denen sich Dreck sammelt. [Foto: MediaNord]

Bildqualität

Die 4K-Videos der FDR-X1000V imponieren durchaus. Die Detailvielfalt ist beeindruckend und ohne störende Kompressions- oder Schärfe-Artefakte. Hinzu kommen schön aufgezeichnete Farben. Nur der Himmel wird etwas vorschnell ausgeblendet, helle Farben nicht mehr differenziert. Im Testlabor wird deutlich, dass die Aufnahmen recht weich sind und die Auflösung nicht so gut, wie sie bei 4K sein könnte: die siebte von zehn Zeilen der Optiker-Tafel können wir in 4K gerade eben noch entziffern, der Gesamteindruck ist aber leicht verschwommen. Von dem Holzlineal beispielsweise wird die Maserung kaum wiedergegeben und die Zahlen sind nicht scharf. Die Skala im Farb-Testchart verschwimmt zu einem grauen Balken und die Haare der Barbie-Puppen werden nicht gut differenziert. Die beiden bisherigen 4K-Actioncam-Konkurrenten GoPro Hero4 Black und Panasonic HX-A500 können das besser. Beide lösen insbesondere im Randbereich deutlich besser auf und geben das Testbild insgesamt detaillierter wieder.

FullHD (1920x1080p) mit 120 Bildern/s hingegen ist, für Hochgeschwindigkeitsaufnahmen, noch recht klar: 5 Zeilen des Sehtests sind lesbar und dem Holzlineal lässt sich sogar eine gewisse Maserung zusprechen. Bei 60 und 30 Bildern/s wird die FullHD-Bildqualität noch besser und ist für FullHD praktisch perfekt. Schaltest du den Steady-Shot zu, verringert sich der Bildwinkel auf 120 Grad und die Bildschärfe nimmt etwas ab. Aber das Ergebnis ist immer noch sehr, sehr ansehnlich. Im Grunde ist dies die erste in einer Actioncam eingebaute elektronische Bildstabilisierung, die nicht allzu stark zu Lasten der Bildqualität geht und mit der wir wirklich gut leben können. Wir werden sie demnächst deshalb noch einmal unter einem Quadrokopter ausprobieren.

Wenn du mit 240 Bildern/s in HD (1280x720p) filmst, musst du mit erheblich eingeschränkter Bildqualität leben. Das Bild rauscht stark und enthält wenig Informationen. Bei 120 Bildern/s ist die Qualität dann wieder in Ordnung.

Die Fotos haben mit 8,8 Megapixel nominal eine nur unwesentlich höhere Auflösung als die 4K-Videos (8,3 Megapixel), bieten aber eine ungleich höhere Bildqualität als ein 4K-Video-Standbild. Die Fotos sind stärker scharfgezeichnet, aber noch sehr gut anzusehen. Im Lineal ist die Holzmaserung zu erkennen und die Ziffern einwandfrei zu lesen, auch die Skala im Farbtestchart ist klar und detailliert. Die 7. Zeile in der Augenoptiker-Tafel klar und deutlich zu lesen, fast sogar noch die 8. Zeile. Wäre doch nur das 4K-Video-Bild so detailliert! Allerdings sind 8,8 Megapixel nun einmal nur 8,8 Megapixel. Die Sony HDR-AZ100V mit ihren 13,5 Megapixeln oder andere Actioncams mit 14- oder 16-Megapixel-Sensor machen noch schärfere Fotos.

Fazit

Die Praxis-Videos der Sony FDR-X1000V in 4K wirken natürlich, scharf und überschütten dich mit Details, wo in FullHD nur noch einheitliche Farbflächen zu sehen sind. Erst unter Laborbedingungen zeigt sich, dass die Auflösung zu "richtigem 4K" noch etwas Luft hat. Dafür ist die Bildqualität in FullHD super, und sogar in Highspeed (120 fps) oder mit Bildstabilisator gut zu gebrauchen. Bei Fotos hingegen agiert die Sony FDR-X1000V mit maximal 8,8 Megapixel (sensorbedingt) und 5,4 Megapixel bei Serien- und Intervall-Aufnahmen (wodurch auch immer bedingt) nicht standesgemäß. Die Bedienung über den Statusmonitor ist kryptisch. Deutlich angenehmer geht es mit der Armbandfernbedienung (optional oder im Kit) und du bekommst ein Sucherbild und die Möglichkeit mehrere Kameras zu steuern und zu synchronisieren. Gut ist dabei, dass das GPS von der Kamera und nicht von der Fernbedienung aufgezeichnet wird. Auch die Verbindung mit Smartphones gelingt dank NFC komfortabel. Der Preis von knapp 550 Euro inkl. der Armbandfernbedienung ist nicht günstig, aber durchaus angemessen für die gebotene Ausstattung und Leistung.

Vorteile

  • Sehr gute Video-Qualität (auch 4K)
  • Natürliche Farbdarstellung
  • Bildstabilisator (nur bis FullHD)
  • Ohne Schutzgehäuse staub- und spritzwasserdicht
  • GPS eingebaut
  • WiFi mit NFC
  • Livebild-Armbandfernbedienung erhältlich
  • Synchrone Steuerung mehrerer Kameras möglich

Nachteile

  • Komplizierte Bedienung direkt an der Kamera
  • Wenig mitgeliefertes Zubehör
  • Intervall- und Serien-Fotos nur mit niedriger Auflösung