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Bildqualität

Der Bildqualität der Sony QX30 sind wir im digitalkamera.de-Testlabor auf den Grund gegangen, wo normalerweise vorwiegend ambitionierte Digitalkameras mit Wechselobjektiven und sogar Profikameras getestet werden. Wenn du dir gerne die kompletten Labortestergebnisse selbst ansehen möchtest, so kannst du das kostenlos über die weiterführenden Links. Die QX30 deckt von 24 bis 720 Millimeter entsprechend Kleinbild einen sehr großen Zoombereich ab, was in der optischen Konstruktion Kompromisse erfordert, die moderne Kameras heutzutage zumindest teilwese elektronisch korrigieren können. So zeigen die Bilder der QX30 etwa praktisch keine Verzeichnung, auch die Abdunklung der Ecken durch Vignettierung ist sehr gering. Bei kurzer und mittlerer Brennweite treten praktisch keine Farbsäume durch chromatische Aberration auf. In Telestellung hingegen kann die Bildaufbereitung diese nicht ganz unterdrücken, in der Praxis spielen Farbsäume aber auch da nur bei Vergrößerungen der Bildecken eine Rolle.

  • Bild An das Smartphone geklemmt ergibt die Sony DSC-QX30 fast eine richtige Kamera. [Foto: Sony]

    An das Smartphone geklemmt ergibt die Sony DSC-QX30 fast eine richtige Kamera. [Foto: Sony]

  • Bild Mit der Klemm-Halterung wird die Sony DSC-QX30 am Smartphone befestigt. [Foto: Sony]

    Mit der Klemm-Halterung wird die Sony DSC-QX30 am Smartphone befestigt. [Foto: Sony]

  • Bild Verglichen mit dem dünnen Smartphone trägt die Sony DSC-QX30 mächtig auf. [Foto: MediaNord]

    Verglichen mit dem dünnen Smartphone trägt die Sony DSC-QX30 mächtig auf. [Foto: MediaNord]

  • Bild Gesteuert wird die Sony DSC-QX30 praktisch komplett über das Smartphone mit Hilfe der App PlayMemories Mobile, die sich per WLAN mit der QX30 verbindet. [Foto: MediaNord]

    Gesteuert wird die Sony DSC-QX30 praktisch komplett über das Smartphone mit Hilfe der App PlayMemories Mobile, die sich per WLAN mit der QX30 verbindet. [Foto: MediaNord]

Apropos Vergrößerungen: Willst du deine Fotos nur bis auf etwa DIN A4 vergrößert zu Papier bringen, so sind sie von der Bildmitte bis zum Bildrand scharf, egal welche Brennweite oder Blende du verwendest. Bei stärkeren Vergrößerungen sieht es aber anders aus. Die Messung der Auflösung zeigt deutlich, dass die QX30 im Weitwinkel vor allem im Bildzentrum sehr viele Details auf das Bild bannt, zum Bildrand hin nimmt die Auflösung allerdings merklich ab. Zoomst du in mittlere Brennweitenbereiche, so nimmt die Auflösung insgesamt ein gutes Stück ab, aber sie fällt dann zum Bildrand nicht mehr weiter ab. So bekommst du bei mittlerer Brennweite die am gleichmäßigsten scharfen Fotos. Zoomst du ganz bis zum Teleende, so nimmt die Auflösung weiter ab und das Problem der Randunschärfe tritt wieder auf. Dass die Auflösung beim Zoomen abnimmt, ist typisch für solche zoomstarken Objektive, die QX30 stellt hier keine Ausnahme dar. Dennoch vermag das optische Zoom mit Abstand mehr Details aus entfernten Motiven darzustellen als jedes Digitalzoom eines Smartphones.

Zur Bildqualität gehört mehr als nur die Auflösung oder etwa die Verzerrungen. Das Rauschen beispielsweise ist ein Problem, das jeder kennt, der schonmal versucht hat, bei einer Party oder überhaupt bei schwachem Licht ordentliche Fotos zu machen. Bei der QX30 kommt erschwerend hinzu, dass ihr ein Blitz fehlt. Wie nicht anders zu erwarten bekleckert sich die QX30 beim Signal-Rauschabstand nicht gerade mit Ruhm. Das Bildsignal hebt sich nicht besonders deutlich vom Rauschsignal ab. Dass das Rauschen dennoch gering ausfällt, liegt an der recht starken Rauschunterdrückung der QX30. Dies kostet zwar Bilddetails, richtig deutlich wird das jedoch erst bei höheren ISO-Empfindlichkeiten. Bei ISO 800 verschwinden erste feinste Details, Haare grenzen sich nicht mehr eindeutig voneinander ab, einzelne Haare vermischen sich schonmal mit dem Hintergrund. Sichtbar schlechter wird die Bildqualität aber erst bei ISO 1.600 und ISO 3.200. Wie immer kommt es dabei auch auf die Ansprüche an die Vergrößerung an, heruntergerechnet auf Full-HD-Auflösung liefern auch ISO 1.600 und 3.200 noch eine passable Bildqualität mit wenig sichtbarem Rauschen und ausreichend Details.

Zur recht guten Bildqualität trägt nicht zuletzt auch der gute Dynamikumfang von 9,3 bis hin zu 10,5 Blendenstufen bei. Hier hebt sich die QX30 angenehm von vielen Samrtphone-Kameras ab, indem die QX30 in kontrastreichen Situationen, etwa bei Gegenlicht, sowohl in den hellen als auch den dunklen Bildbereichen noch Details zeigen kann, wo ein Smartphone-Bild üblicherweise total überstrahlt oder in den Schatten nur noch Schwarz zeigt. Dies ist auch ein Verdienst des ordentlichen Objektivs. Die Tonwertkurve der QX30 ist dennoch angesteilt und zeigt kontrastreiche, knackige Mittentöne. Auch Schärfeartefakte sind hoch, was für eine hohe Nachschärfung seitens der Bildaufbereitung spricht. Hinzu kommt eine recht bunte Farbwiedergabe mit deutlich gesteigerter Sättigung. So sehen die Fotos zusammen genommen sehr scharf und bunt aus, sie gefallen dem Auge. Wenn du aber gerne noch deine Fotos mit etwas Bildbearbeitung verfeinerst, so findest du hierdurch kein ideales Ausgangsmaterial vor. Leider lassen sich die Parameter der Bildaufbereitung (etwa Schärfe, Kontrast und Farbsättigung) bei der QX30 nicht beeinflussen.

Ebenfalls im Testlabor gemessen wurden die Autofokusgeschwindigkeit sowie die Auslöseverzögerung. Letztere ist die Zeit zwischen dem schon fokussierten Bild bis hin zum tatsächlichen Auslösen, etwa wenn du schon vorfokussiert hast. Hier genehmigt sich die DSC-QX30 eine Verzögerung von einer viertel bis einer fünftel Sekunde, das ist für eine moderne Digtalkamera eine recht lange Zeit. Der Autofokus benötigt etwa 0,4 Sekunden, addiert mit der Auslöseverzögerung dauert es also etwa 0,6 Sekunden vom Drücken des Auslösers bis das Bild im Kasten ist. Für Schnappschüsse sind die Zeiten etwas zu lang, moderne Digitalkameras können das deutlich schneller. Aber als steinzeitlich kann man diese Werte zumindest nicht bezeichnen, und die Verzögerung durch die WLAN-Verbindung ist da sogar schon mit drin.

Fazit

Wer viel Telezoom will, muss ein großes Objektiv in Kauf nehmen. Daran ändert auch die Smartphone-Zusatzkamera DSC-QX30 von Sony nichts. Der 6,5 mal 6,5 Zentimeter großen Zylinder lässt sich bequem ans Smartphone klemmen oder auf ein Stativ schrauben, die Steuerung erfolgt abgesehen von der optional verwendbaren Zoom- sowie der Auslösetaste komplett über die App PlayMemories Mobile vom Smartphone aus. Den Spaß dabei trübt die zuweilen nicht ganz stabile WLAN-Verbindung, die mitunter zu störenden Rucklern und Verzögerungen führt. Abgesehen davon erlaubt die App viele Einstellungen, die manche normale Kamera nicht bietet, lässt aber andere wiederum vermissen. Gegenüber den meisten Smartphone-Kameras gewinnt die QX30 in Sachen Bildqualität, auch wenn sie beispielsweise beim Zoomen etwas an Auflösung einbüßt. Dank des großen 30-fach Zooms bis 720 Millimeter entsprechend Kleinbild kann aber kein Smartphone-Digitalzoom auch nur annhähernd mithalten. Der 1/2,3" kleine 20 Megapixel auflösende CMOS-Sensor bietet eine erstaunlich hohe Bildqualität und übertrumpft sogar den gleich großen und gleich hoch auflösenden Bildsensor der Sony Xperia Z-Serie, andererseits sollte man aber keine Wunder erwarten, spätestens über ISO 800 leidet die Bildqualität auch bei der QX30 sichtbar.

Vorteile

  • Steuerungsmöglichkeit über optionale Armband-Fernbedienung
  • 1/4"-Standardgewinde für Stativ-Montage
  • das lange Zoom holt auch entfernte Motive heran
  • gute Bildqualität bis ISO 800
  • Blendeneinstellung in Drittelschritten
  • optischer Bildstabilisator

Nachteile

  • Videomodus ohne Einstellmöglichkeiten
  • keine Anzeige der Brennweite
  • automatischer Weißabgleich nicht immer zuverlässig
  • WLAN-Verbindung gelegentlich instabil
  • keine manuelle Steuerung der Belichtung und Weißabgleichs
  • niedrig auflösendes Sucherbild
  • kurze Akkulaufzeit