Seite 2 von 2Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Bis hierhin könnte man sich zu Recht fragen, welche Vorteile die Kameramodule fürs Smartphone eigentlich bieten. Gut, sie offerieren ein Motorzoom, damit kann heute noch kein Handy aufwarten. So richtig die Nase vorne haben, sollten die QX-Module indes bei der Bildqualität. Sie soll so gut sein, wie bei der jeweiligen Kompaktkamera, von der die beiden QX-Module abgeleitet sind. Die Cyber-shot QX100 ist hier über jeglichen Zweifel erhaben. digitaleyes.de hat darauf verzichtet, das Modul QX100 im Testlabor von digitalkamera.de zu quälen, der Labortest der im Prinzip baugleichen Kompaktkamera RX100 II soll hier reichen (gibt’s hier zum kostenpflichtigen Download). Wie die RX100 II liefert auch die QX100 eine Bildqualität, an der sich derzeit jede erhältliche Kompaktkamera messen lassen muss. Selbst die besten Smartphone-Kameras rangieren ein paar Klassen darunter. Wer alles über die RX100 II wissen möchte, kann es in meinem Testbericht auf digitalkamera.de nachlesen.  

Die bombastische Bildqualität der QX100 muss man sich jedoch teuer erkaufen, das Modul ist mit rund 450 Euro so kostspielig wie eine gute Kompaktkamera. Daher hat mich vor allem interessiert, wie’s um die deutlich günstigere QX10 bestellt ist. An ihrer Stelle musste eine Cyber-shot WX200 ins Testlabor von digitalkamera.de, von dieser Kamera ist die QX10 ja abgeleitet. Das sehr detaillierte und ausführliche Testprotokoll gibt’s übrigens gegen ein kleines Entgelt hier zur Einsicht und als PDF-Download.

Besonders spannend fand ich die Frage, wie sich die Bildqualität der QX10 im Vergleich zur Bordkamera des Xperia Z1 schlägt. Lohnt es sich überhaupt, das Z1 mit einem QX10-Modul aufzurüsten? Schließlich wartet auch das Xperia Z1 mit einem Bildwandler im 1/2,3-Zoll-Format auf, der Sensor ist ebenso groß wie der der QX10. 

Es lohnt sich ohne Wenn und Aber! Bereits bei besten Lichtbedingungen, wenn die Kameras eine optimale ISO-Empfindlichkeit wählen können, ist die der QX10 der internen Kamera des Xperia Z1 haushoch überlegen. Das zeigen zum Beispiel die Aufnahmen aus dem Testlabor von digitalkamera.de, die es hier in voller Auflösung kostenlos zum Download gibt. Die Aufnahmen mit der QX10 sind klarer und zeigen wesentlich mehr Details. Muss bei schlechtem die Licht die ISO-Empfindlichkeit hochgesetzt werden, werden die Unterschiede zwischen der internen Kamera und dem QX10-Modul noch dramatischer. Während die Aufnahmen mit dem Z1 bei ISO 800 sehr verwaschen sind, sieht man bei Aufnahmen mit der QX10 kaum eine Qualitätseinbuße. Erst bei allerhöchster Empfindlichkeitsstufe von ISO 3200 sinkt auch beim QX10 die Bildqualität deutlich sichtbar. Doch eine derart hohe Empfindlichkeit benötigt man nur für Nachtaufnahmen oder in spärlich beleuchteten Innenräumen. 

Was bereits mit bloßem Auge auszumachen ist, bestätigt auch der Laborbericht der QX10: Das Kameramodul fürs Smartphone zeigt bei kaum einem Messwert wirklich Schwächen. Klar, mit steigender ISO-Zahl nimmt die Texturschärfe ab, das Bildrauschen steigt etwas an. Aber im Großen und Ganzen fällt kein Messwert in den roten Bereich. Nun gut, die Auflösungsleistung könnte etwas besser sein, hier hat das Xperia Z1 die Nase vorn. Eine kleine Schwäche leistet sich das QX10-Modul zudem bei der Eingangsdynamik, vergleichbare Kameras können durchaus einen größeren Kontrastumfang wiedergeben. Dafür versucht die interne Bildaufbereitung der Aufsteck-Kamera gar nicht erst, die eine oder andere Schwachstelle zu kaschieren. Das gefällt mir, denn so bleiben zum Beispiel Schärfeartefakte auf einem erfreulich niedrigen Niveau. 

 

Fazit

Mit den externen Kameramodulen QX10 und QX100 für Smartphones trifft Sony voll ins Schwarze – solange es um die Bildqualität geht. Schon die deutlich günstigere QX10 überflügelt eine interne Smartphone-Kamera haushoch, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen. Die QX100 liefert gar Fotos auf schon fast professionellem Niveau. Ein weiterer Pluspunkt für die Kameramodule: Sie bieten ein Motorzoom wie eine Digitalkamera. Hier ist das günstigere QX10 sogar im Vorteil gegenüber dem QX100, das kleinere Modul deckt einen deutlich größeren Zoombereich ab.

Etwas umständlich ist es schon, bis QX10 oder QX100 mit dem beiliegenden Adapter ans Smartphone geklammert sind. Doch wenn das einmal erledigt ist, lässt sich die Kombination aus Handy und Kameramodul recht gut handhaben. Mir hat im täglichen Einsatz das kleinere QX10 noch mehr Spaß gemacht, einfach weil es leichter und handlicher ist als das QX100-Modul. Kleiner Tipp: Ich lasse den Klemmadapter am Smartphone. Das sieht zwar nicht so schön aus, aber so brauche ich das Modul nur mit einer Vierteldrehung am Bajonett des Adapters zu befestigen, und schon ist die Kamera startklar.

Beim Funktionsumfang der Kameramodule schießt Sony leider (noch) am Ziel vorbei. Die Steuerungsmöglichkeiten, die die App Play MemoriesMobile bietet, sind wirklich mager. Das mag für das kleine QX10-Modul so gerade noch in Ordnung gehen. Wer jedoch rund 450 Euro für das anspruchsvolle QX100-Modul ausgibt, erwartet einfach mehr Einstellmöglichkeiten, als PlayMemories Mobile anzubieten hat. Bleibt nur zu hoffen, dass Sony die App deutlich erweitert. Dann sollte PlayMemories Mobile unbedingt auch die Option erhalten, den Kamera-Auslöser des Smartphones abschalten zu können – wenigstens bei Handys aus dem eigenen Hause.

Unterm Strich ist für mich das kompakte QX10-Modul die bessere Lösung, um die Kamera des Smartphones zu pimpen. Es liefert eine Bildqualität weit über dem Niveau der internen Kamera, passt noch in die Hosentasche und wartet mit einem wirklich nützlichen 10-fachen Zoom auf. Dafür finde ich den Preis von rund 200 Euro wirklich in Ordnung. 

Vorteile

  • Auslöser und Zoomhebel am Kameramodul
  • optisches Zoom
  • Bildqualität gut (QX10) / überragend (QX100)

Nachteile

  • Auslöser für interne Kamera des Sony Xperia Z1 kappt Verbindung zum Kameramodul
  • Sucherbildanzeige ruckelt auf älteren Smartphones wie iPhone 4
  • stark eingeschränkter Funktionsumfang