Die GoPro Hero4 Silver gibt es neben dem Standardpaket auch in einer Surf- bzw. Music-Ausführung mit jeweils dazugehörendem Zubehör. Mitgeliefert werden in der Standardversion ein USB-Kabel, zwei Klebehalterungen, ein wasserfestes Gehäuse mit alternativen Türen, ein paar GoPro-Verbindungsstücke sowie ein umfangreiches Handbuch. Das Unterwassergehäuse hält dem Druck in bis zu 40 m Tiefe stand und lässt die Bedienung über die mechanischen Tasten in vollem Umfang zu. Falls du unter Wasser den Touchscreen benutzen willst, gibt es dafür eine Klappe mit Folienfenster, die dann aber nur noch bis 3 Meter Tiefe geeignet ist. Eine ganz offene Rückwand wird ebenfalls mitgeliefert. Diese lässt den Ton ins Gehäuse durch und bietet freien Zugriff auf den Touchscreen, gleichzeitig aber weitgehend Schutz vor Stößen und sogar Spritzwasser (sofern es nicht gerade von hinten kommt). Mit den Abmessungen von 58 mm Breite, 40 mm Höhe und 28 mm Tiefe ist die Hero4 Silver genau so groß wie die Hero4 Black und die Hero3+ (ihr direktes Vorgängermodell) und ist dadurch mit dem Zubehör der vorhergehenden Generation (nahezu) uneingeschränkt kompatibel.
Das erste, was bei der Betrachtung der Kamera auffällt, ist der integrierte Touchbildschirm auf der Rückseite, der deutlich kleiner ausfällt als vermutet (4,5 cm, Diagonale; 1,77 Zoll), zumindest wenn dir der externe BacPac-Monitor (knapp 5,1 cm; 2 Zoll) bekannt ist. Es leuchtet zwar ein, dass der Bildschirm den Kontakten für ansteckbare Erweiterungen Platz lassen musste, aber es bleibt dennoch viel ungenutzte Fläche auf der Rückseite. Dafür ist es (im Gegensatz zur Hero4 Black) sehr angenehm, dass die Kamera auch mit Monitor schön schlank und leicht bleibt – zumal der Bildschirm ein scharfes, helles, hochwertiges Bild ausgibt. Auf der Oberseite der Hero4 Silver sitzt die große Aufnahme- und Bestätigungstaste (im Menü). Links an der Kamera bedeckt eine komplett abnehmbare (und damit sofort verlierbare) Klappe den microSD-Kartenslot sowie die microHDMI- und miniUSB-Schnittstelle, rechts sitzt ein Einstellungsbutton, mit dem du zum jeweiligen Suchermodus passende Optionen aufrufen kannst. Die Unterseite des Gehäuses nimmt das Akkufach ein, das mit einer zuverlässigen Abdeckung gesichert ist. Vorne an der Kamera befinden sich eine kleine Statusanzeige und die Power- bzw. Mode-Taste.
Bedienung und Aufnahme
Um die Hero4 Silver in Betrieb zu nehmen, drückst kurz auf den Power-Knopf. Der integrierte Monitor zeigt dir daraufhin (ohne Zeitverzögerung) das Live-Sucherbild sowie die aktuellen Aufnahmeeinstellungen an. Wie oben erwähnt, ist die geringe Größe dabei wenig komfortabel für das Auge, wenn auch für die Bedienung nicht weiter problematisch. Wenn du nämlich mit dem Optionen-Button die Einstellungen öffnest, ist dort die Benutzeroberfläche so gestaltet, dass du dich mit Touchbedienung nicht verklicken kannst. Und wenn du die Kamera klassisch mit Mode- und Record-Taste steuerst, wirst du ohnehin keine Probleme haben.
Eine alternative Steuermöglichkeit bietet dir die GoPro-App, die jedoch meilenweit von einem Live-Bild entfernt ist. Dir stehen zwar alle Einstellungen übersichtlich zur Verfügung, jedoch lässt die langsame und gering auflösende Vorschau zu wünschen übrig. Das in dieser Generation neue eingebaute Bluetooth-Feature bietet nun aber auch iPhones die Möglichkeit, sich unkompliziert mit der Kamera zu Koppeln.
Einstellen kannst du (in der App wie auch an der Kamera) im Videobereich zunächst die Videoauflösung: Wie auch bei der Hero3+ Black bildet 4K (3840x2160p) mit 12,5 Bildern pro Sekunde (bzw. 15 fps in NTSC) die Spitze. Es folgt 2,7K (2704x1520p) mit höchstens 30 Bildern/s (NTSC). Die große Schwester Hero4 Black hat hier mit einem kürzlich veröffentlichten Firmware-Update 60 fps verpasst bekommen. In 1440p stehen dir maximal 48 fps (NTSC) zur Verfügung, in FullHD (1920x1080p) erwarten dich wenig 60 Bilder/s, mit denen du dann schon leichte Zeitlupen drehen kannst. FullHD kannst du zudem im sogenannten SuperView aufzeichnen – ein Modus, der den vollen 170-Grad-Blickwinkel ausschöpft und auf das 16:9-Seitenverhältnis staucht. In unserem Test zeichnete die Kamera in FullHD (der gängigsten Auflösung) mit 30 Bildern/s mehr als 90 Minuten mit einer Akkuladung auf. Deine Speicherkarte wird also eher voll sein als dass der Akku aufgibt. Doch zurück zu den Einstellungsmöglichkeiten: Das 4:3-Format 960p kommt immerhin schon mit 100 Bildern pro Sekunde daher, gefolgt von HD (1280x720p) mit maximal 120 fps (im SuperView-Modus 100 fps). Für extreme Zeitlupen eignet sich nur die Bildwiederholrate von WVGA (848x480) mit 240 Bildern/s. Allerdings ist diese Auflösung nicht mehr unbeschränkt vorzeigbar. Mit dem kürzlich erschienenen Firmware-Update ist die Hero4 Silver auch in der Lage, direkt ein Zeitraffer-Video zu erstellen (alle 1, 2, 5, 10, 30 oder 60 Sekunden ein Foto).
Helfen soll dir bei der Aufnahme Auto Low Light, das dir erlaubt, auch bei geringen Lichtverhältnissen zu filmen. Die Belichtung wird entsprechend angepasst und versucht, ein geringeres Rauschen als im hohen ISO zu erzielen. Der gewünschte Effekt tritt in der Praxis zwar auf, aber im Endeffekt rauscht es dennoch viel zu stark. Mit Spot Meter kannst du die GoPro aus einem dunklen Bereich heraus einen hellen filmen lassen. Die Einstellungen passen sich entsprechend deiner Vorgabe an. Die Kamera konzentriert sich dabei tatsächlich auf den Bildmittelpunkt, was in bestimmten Situationen nützlich sein kann, aber auch nur begrenzt, da die Hero4 Black (wie praktisch jede andere Actioncam) generell mit keinen lichtarmen Situationen klarkommt.