Immer häufiger wird heutzutage mit dem Smartphone fotografiert und darauf angeschaut und gedruckte Fotoabzüge werden immer seltener. Allerdings gibt es noch immer wieder Situationen, in denen der Wunsch besteht die eigenen Bilder zu Papier zu bringen. Sei es, um ein Erinnerungsfoto an die Pinnwand zu heften oder um es unkompliziert weiterzugeben. Mit dem Instax Share SP-1 bringt Fujifilm nun einen mobilen Sofortbild-Drucker auf den Markt, der digitale Aufnahmen mit Elementen klassischer Fotografie verknüpft. Der 250 Gramm leichte Instax Share SP-1 besticht durch sein handliches Design (123 x 100 x 41 Millimeter) und kann so immer problemlos mal in der Jackentasche mitgeführt werden. Das Gerät druckt nicht auf Papier, sondern belichtet Fujfilm Instax Sofortbild-Filme, also Einzelbilder ähnlich den bekannten Polaroid-Bildern. Auf der Frontseite des Druckers sind zehn LEDs, die zeigen, wie viele Bilder noch mit der aktuell eingelegten Filmpatrone gedruckt werden können. Rechts davon ist die Anzeige-LED der Batteriekapazität, denn betrieben wird der Drucker über zwei 3V-Lithium Batterien CR2 (Einzelpreis im Handel zwischen 3 und 4 Euro), die im Lieferumfang enthalten sind und nach Angaben des Herstellers für knapp 100 Sofortbilder reichen sollten. Um Batterien zu sparen, ist die Abschaltautomatik sehr nützlich: Der Drucker schaltet sich von allein aus, wenn drei Minuten lang keine Bedienung vorgenommen wird. Vorhanden ist aber auch der Anschluss für das Netzteil (AC-5VX), das optional für knapp 30 Euro erhältlich ist. Auf der rechten Seite findet man den praktischen Reprint-Button, wodurch ein Abzug sich problemlos und beliebig oft reproduzieren lässt und ganz oben stehen die Power-Taste und die Filmausgabe. Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich dann das Fach, wo die Filme einfach und intuitiv eingelegt werden. Nachdem die Rückabdeckung mit den Filmen geschlossen wird, wird die Abdeckung der Patrone automatisch ausgeschoben.
Die Bedienung des Druckers erfolgt über die kostenlose Instax Share App, die für die Betriebssysteme iOS und Android erhältlich ist. Zur Verbindung der Geräte untereinander brauchst du kein Bluetooth, denn Instax Share SP-1 stellt eine eigene sichere WLAN-Verbindung her. Wenn du zum ersten Mal druckst, wird das Passwort für den Drucker gefragt, da sollst du das Standard-Password eintippen, das im Benutzeranleitung des Druckers steht, und ein Neues eintragen, damit der Zugang zum Drucker sicherer ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, kein neues Passwort anzugeben. Der Drucker von Fujifilm ist so konzipiert und entwickelt worden, dass wirklich alles super schnell und unkompliziert geht. Im Test vergingen keine fünf Minuten zwischen dem Auspacken und dem ersten Druck. Direkt durch die App kannst du ein Bild machen und ausdrucken und dank der Echtzeit-Vorlage können Informationen wie Ort, Uhrzeit, Wetter, Temperatur oder Luftfeuchtigkeit hinzufügt werden. Ansonsten kannst du aus deiner Galerie ein Foto auswählen. Darüber hinaus lassen sich die Bilder mit der Instax Share App bearbeiten und zwar vergrößern oder verkleinern, rechts bzw. links um 90° drehen und mit Schwarz-Weiß- oder Sepia-Optik versehen. Auch deinen Gefühlen kannst du freien Lauf lassen und diese textlich zusammen mit irgendwelchen Mitteilungen auf das Foto bannen. Weitere Personalisierungsmodi sind möglich durch verschiedene Mustervorlagen, wie bunte Rahmen und Templates zum Geburtstag, und saisonal soll es auch limitierte Mustervorlagen zu Feiertagen oder Jahreszeiten geben. Ein besonderes Highlight ist die direkte Anbindung an Facebook und Instagram. Somit können Beiträge, die dort gepostet wurden, zusammen mit entsprechenden Status und Meta-Informationen, wie Datum, Ort, Hashtags oder Anzahl von Likes, über die App gedruckt werden. Dabei ist der Begriff „Drucken“ nicht ganz korrekt, denn die Bilder werden nicht ausgedruckt, sondern auf dem Bildpositiv des Instax-Films belichtet. So mancher wird sich noch an die Polaroid-Sofortbildkameras erinnern können, die in den vergangenen Jahrzehnten einen Boom erlebten. Dadurch konnte man Fotos aufnehmen, die dann unverzüglich auf Polaroid-Papier zur Verfügung standen.
Wenn du mit der Bildbearbeitung fertig bist, kannst du dem Drucker dein Foto via App senden und in wenigen Sekunden hast du dein Sofortbild. Der Instax Share SP-1 funktioniert zwar problemlos, doch die Druckergebnisse sind recht unansehnlich. Schon das winzige Druckformat begeistert wenig und es entspricht mit 62 x 46 Millimeter weniger dem bekannten Sofortbild von Polaroid als eher einer Visitenkarte. Die Druckqualität konnte im Test nicht überzeugen, aber hört sich die Auflösung von 254 dpi nominal gar nicht mal schlecht an. Aber die Drucke sind blass, kontrastarm und Fotos, die auf dem Smartphone knackscharf erscheinen, kommen recht unscharf aus dem Drucker. Weiterhin sind feinere Details im Ausdruck praktisch nicht zu sehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Bild von einem Handy oder von einer hochwertigen Digitalkamera kommt, das du auf dein Smartphone übertragen hast.
Der Instax Share SP-1 landete schon vor ein paar Monaten auf dem asiatischen Markt, wo er angeblich bereits zum Renner geworden ist. Jetzt ist der Drucker auch in Europa ab erhältlich und wir werden sehen, wie das Gerät hier angenommen wird. Das Gerät selbst ist für rund 150 Euro (UVP) zu haben. Am teuersten sind aber wohl die Filme. Eine Doppel-Packung mit zwanzig Fotos kostet knapp 15 Euro. Ein einziges Mini-Foto also 75 Cent plus Batterieverbrauch. Der Instax Share ist also ein relativ teures Spielzeug (mehr nicht) für alle Smartphone-Nutzer, die gerne mit der analogen Fotografie spielen und keine hohen Ansprüche an die Bildqualität haben.
Vorteile
- schlichte und praktische App für Android und iOS
- leichte Bedienbarkeit
Nachteile
- winzige Bildformat
- niedrige Druckqualität