Neue Actioncam bereits ausprobiert Auf der Panasonic Convention 2014 in Amsterdam, auf der die HX-A500 ihre Premiere hatte, konnten wir einen ersten Eindruck von dem Gerät bekommen. In unserem Test des Vorgängermodells HX-A100 kam dessen Bildqualität mit "brauchbar" weg. Die Ausstattung empfanden wir als zu mager und vermissten an dem recht großen, zum Kameramodul per Kabel verbundenen Aufnahmeteil einen LCD-Monitor. Das 2014er Modell HX-A500 bietet nun 4K-Auflösung (8 Megapixel, viermal so viel wie bei FullHD) mit maximal 30 Bildern pro Sekunde und damit quasi als Nebenprodukt auch eine drastisch gesteigerte FullHD-Bildqualität. Und einen LCD-Monitor und die zugehörigen Bedienelemente besitzt die HX-A500 nun auch.

  • Bild ... oder in knalligem Orange. Neu ist der Farbmonitor und die Cursor-Wippe. Alle Einstellungen können nun direkt am Aufnahmeteil vorgenommen werden. [Foto: Panasonic]

    ... oder in knalligem Orange. Neu ist der Farbmonitor und die Cursor-Wippe. Alle Einstellungen können nun direkt am Aufnahmeteil vorgenommen werden. [Foto: Panasonic]

  • Bild Das Panasonic HX-A500 gibt es in dezentem Grau ... [Foto: Panasonic]

    Das Panasonic HX-A500 gibt es in dezentem Grau ... [Foto: Panasonic]

  • Bild Die zweiteilige Panasonic HX-A500 Action Cam wird standardmäßig mit der mitgelieferten Kopfhalterung getragen.

    Die zweiteilige Panasonic HX-A500 Action Cam wird standardmäßig mit der mitgelieferten Kopfhalterung getragen.

  • Bild Der neue Kopfbügel der Panasonic HX-A500 mit eingesetztem Kamera-Modul. [Foto: Panasonic]

    Der neue Kopfbügel der Panasonic HX-A500 mit eingesetztem Kamera-Modul. [Foto: Panasonic]

  • Bild Als optionales Zubehör für die Panasonic HX-A500 gibt es diverse Halterungen und sogar einen Windschutz. [Foto: Panasonic]

    Als optionales Zubehör für die Panasonic HX-A500 gibt es diverse Halterungen und sogar einen Windschutz. [Foto: Panasonic]

Neu ist auch der ersehnte Monitor samt zusätzlicher 4-Wege-Wippe mit Mittel-Druckknopf. Damit lassen sich alle Einstellungen bequem am Basisgerät vornehmen. Beim Vorgängermodell musste man dazu noch zwangsläufig ein Smartphone-App starten und mit der Actioncam verbinden. Dafür stieg der Preis von 299 Euro bei der HX-A100 auf nun 429 Euro unverbindliche Preisempfehlung bei der HX-A500. Angesichts der gesteigerten Qualität und Ausstattung sicherlich angemessen und im Vergleich zu Mitbewerber-Geräten sinnvoll eingeordnet.

Möglich wurde der 4K-Auflösungsschub durch einen neuen, weitaus höher auflösenden Bildsensor in Verbindung mit einem sehr leistungsfähigen Crystal Engine Pro+ Bildprozessor. Laut Panasonic derselbe 1/2,33" rückseitig belichtete Sensor, der auch bei deren "ausgewachsenen" Camcordern zum Einsatz kommt. Satte 12,78 Megapixel hat dieser laut Datenblatt, immerhin 9,03 Megapixel laut Pressemitteilung. Der Unterschied in den Angaben erklärt sich möglicherweise daraus, dass es ein 4:3-Format-Sensor ist, von dem im 16:9-Format rund ein Drittel der Pixel ungenutzt bleiben. Aber das ist Spekulation. Die größte Fotoauflösung bieten auch keinen Aufschluss. Diese beträgt laut Datenblatt 16 Megapixel im 16:9-Format, ist also hochinterpoliert. Eine Unsitte, die man bei Actioncams leider häufiger antrifft.

Das Objektiv-Modul hat sich rein äußerlich gegenüber dem Vorgänger, vom Schriftzug abgesehen, praktisch nicht verändert (vom neuen Sensor, der im Innern werkelt, sieht man ja nichts). Der Vorteil davon ist natürlich, dass alle existierenden Halterungen weiterhin passen. Mit den serienmäßigen Halterungen ist Panasonic weiterhin knauserig. Nur der Kopfbügel wird mitgeliefert und eine Tasche mit Klettgurt für die Aufnahmeeinheit. Will man die Objektiveinheit auf einem Stativ montieren, benötigt man bereits optionales Zubehör; gleiches Gilt bei der Montage an einem Helm oder Surfbrett. Und auch die Aufnahmeeinheit muss, wenn sie nicht, wie eigentlich vorgesehen, am Oberarm getragen wird, irgendwo bleiben. Das ist am Fahrrad sicherlich noch gut machbar, aber auf dem Surfboard nur unpraktisch. Panasonic wirbt mit dem geringen Gewicht, der Kameraeinheit von nur 31 Gramm. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn an den 31 Gramm zerrt das dicke Kabel, das mit der Aufnahmeeinheit verbunden ist, und schränkt die Bewegungsfreiheit ein. Apropos Kopfbügel: Dessen unbequemen Sitz hatte ich im Test der HX-A100 bemängelt. Insofern war ich erfreut zu sehen, dass die HX-A500 einen komplett neuen Kopfbügel hat. Statt Kunststoff sorgt jetzt Federstahl für den Kopfandruck. Die Weite kann stufenlos verstellt und mit einem Klemmhebel fixiert werden. Ob das jetzt das Wahre ist, weiß ich noch nicht. Das einzige auf der Panasonic Convention ausgestellt Testgerät mit Kopfbügel (die meisten Geräte hatten keinen) saß extrem locker und verrutschte bei der allerkleinsten Kopfbewegung. Bequem: ja. Funktional: nein. Mal schauen, wie sich das reguläre Testgerät verhält, wenn es in unserer Redaktion eintrifft.

Sehr gut gefallen hat mir der Monitor samt Cursor-Wippe und die damit nun mögliche Bedienung via Bildschirm-Menüs direkt am Gerät. Beim Vorgängermodell musste man dazu noch zwangsläufig ein Smartphone-App starten und mit der Actioncam verbinden. Das ist nun eigentlich nur noch nötig, wenn man die Actioncam wirklich fernbedienen möchte. Der Monitor ist mit 1,5 Zoll klein, auch für die Gehäusegröße. Warum Panasonic nicht einen etwas größeren Monitor ins Gehäuse quer eingebaut hat (zumal der Standard-Montageort ja auf dem Oberarm ist, also eher quer betrachtet), sondern die Hochkant-Bedienung gewählt hat, erschließt sich mir nicht. Die Menüs sind gut gelungen und übersichtlich. Die Vorschau des Sucherbilds ist gut und auch wichtige Status-Anzeigen wie die Restaufnahmezeit werden angezeigt.

Ich habe auch kurze Testsequenzen in 1080p60 (FullHD) und 4K/30p gemacht und einen ersten Eindruck von der Bildqualität zu bekommen. Die Datenraten meiner Testaufnahmen liegen bei fast 50 MBit/s bei 4K/30p und rund 25 MBit/s bei 1080p30. Panasonic gibt im Datenblatt die 4K-Bitrate bei 25p mit 72 MBit/s an, das kann aber in Relation zu den NTSC-Datenraten eigentlich nicht sein, ich werde versuchen dem im späteren Test auf den Grund zu gehen. Die 4K-Qualität kann ich derzeit leider mangels 4K-Wiedergabegerät nicht wirklich beurteilen. Auf der Panasonic Convention wurden aber Demo-Videos gezeigt, die mit der HX-A500 gedreht wurden. Die Ergebnisse, auch die meiner eigenen FullHD-Aufnahmen sind beeindruckend! Extrem scharf, ohne künstlich geschärft zu wirken oder sichtbare Artefakte zu zeigen. Für eine Actioncam wirklich großartig. Auf jeden Fall auf dem Niveau der GoPro, würde ich sagen, aber mit doppelt so hoher Bildwiederholrate. Im direkten Vergleich zu den 4K-Aufnahmen einer Panasonic Lumix GH4 (Datenrate fast 80 MBit/s) sieht man natürlich deutliche Qualitätsunterschiede, aber die GH4 kostet mit adäquatem Objektiv auch mindestens fünf Mal so viel und wiegt ein Vielfaches und hat den Anspruch höchste Qualitätsansprüche zu erfüllen, ist also überhaupt nicht vergleichbar. In der Relation ist die gute Bildqualität der HX-A500 eigentlich umso erstaunlicher. Gut gemacht, Panasonic! Ich werde die Video-Schnipsel morgen noch auf einen Cloud-Speicher hochladen. Macht euch am besten selbst einen Eindruck!

  • Bild Der neue Kopfbügel des auf der Panasonic Convention ausgestellten Gerätes war bequem, saß aber zu locker und hielt deshalb die Kamera nicht in Position. [Foto: MediaNord]

    Der neue Kopfbügel des auf der Panasonic Convention ausgestellten Gerätes war bequem, saß aber zu locker und hielt deshalb die Kamera nicht in Position. [Foto: MediaNord]

  • Bild Das Live-Bild wird auf dem 1,5-Zoll-Monitor des Basis-Teils der Panasonic TX-A500 angezeigt. [Foto: MediaNord]

    Das Live-Bild wird auf dem 1,5-Zoll-Monitor des Basis-Teils der Panasonic TX-A500 angezeigt. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die maximale Bildauflösung und Bildwiederholrate der Panasonic TX-A500 beträgt 3840 x 2160 Bildpunkte bei 30 Bildern pro Sekunde (progressiv). [Foto: MediaNord]

    Die maximale Bildauflösung und Bildwiederholrate der Panasonic TX-A500 beträgt 3840 x 2160 Bildpunkte bei 30 Bildern pro Sekunde (progressiv). [Foto: MediaNord]

Die unverbindliche Preisempfehlung der Panasonic HX-A500 beträgt 429 Euro. Der ist angesichts der Bildqualität und Ausstattung sicherlich angemessen und im Vergleich zu Mitbewerber-Geräten sinnvoll eingeordnet.

Fazit

Die aktuelle Wearable Camera von Panasonic ist jetzt deutlich besser. Die direkte Bedienung über das Aufnahmeteil macht viel Sinn. Und die Bildqualität ist jetzt tadellos. Das Konzept mit dem geteilten Gehäuse kann man mögen oder auch nicht, das überlasse ich euch. Ich bin sehr auf das Testgerät gespannt, um dann den finalen Kopfbügel, die Bildstabilisierung und Bildqualität ausgiebig testen zu können. Auch die Anwendung unter einem Quadrokopter will ich ausprobieren. Damit fing übrigens alles an: Bei der Präsentation in Amsterdam wurde eine HX-A500 zur Vorstellung unter einem DJI Phantom Quadrokopter in den Konferenzsaal und auf die Bühne geflogen, mit Kamera-Live-Bild per WLAN auf großer Leinwand. Ein prima Auftritt!

Update

Diese First Look basiert auf einer japanischen NTSC-Version HX-A500, die auf der Panasonic Convention in Amsterdam ausgestellt war. Diese erreichte die NTSC-üblichen Bildwiederholraten von 30 (bei 4K) bzw. 60 (bei FullHD) Bilder pro Sekunde. Üblicherweise ist es so, dass man im Setup-Menü einer Kamera zwischen PAL und NTSC wählen kann und es spricht oft nichts dagegen (wenn man nicht gerade fürs Fernsehen produziert) auch in Europa NTSC zu verwenden und so noch etwas mehr Bildwiederholfrequen herauszukitzeln. Bei der HX-A500 sieht das aber anders aus. Das in Europa erhältliche Modell ist fest auf PAL eingestellt und die Europa-Version schafft deshalb "nur" 25 Bilder pro Sekunde in 4K und 50 Bilder pro Sekunde in FullHD.