Der herausnehmbare Akkublock enthält nämlich auch einen Speicherkartensteckplatz und einen USB-Stecker. Und dieser entspricht sogar dem USB-3.0-Standard. Nach dem Dreh mit der Actioncam nimmst du also einfach den Akku aus der Kamera und steckst ihn an deinen PC an. Dort kannst du mit USB-3.0-Geschwindigkeit die Daten auslesen und gleichzeitig wird der Akku wieder aufgeladen. Kein Rumgefummel mit den winzigen Karten. Kein USB-Kabel, das gerade mal wieder nicht zur Hand ist. Und wenn du dich zum Kauf eines als Zubehör erhältlichen "Batt-Stick" (Zweitakku) entscheiden solltest, dann stecke dort doch am besten gleich auch eine zweite Speicherkarte hinein. So bist hast du beim Tausch nicht nur ruckzuck wieder einen vollen Akku in der Kamera, sondern auch eine leere Speicherkarte für die nächsten zwei bis drei Stunden Videodreh. Tatsächlich ist die Laufzeit mit dem immerhin 1900 mAh fassenden Akku bis zu drei Stunden angegeben. Das wäre wohl Rekord! Den meisten anderen Actioncams geht nach ein bis spätestens zwei Stunden Aufzeichnung die Puste aus.
So weit, so innovativ. Der Rest der Hardware ist ordentlicher, sehr gehobener Standard und der Preisklasse von etwas über 400 Euro durchaus angemessen. Der Bildsensor hat 16 Megapixel. Das entspricht dann auch der Fotobildgröße. Videos macht die TomTom Bandit zwar mit Auflösungen bis zu 4K, dies aber nur mit 15 Bildern pro Sekunde, was ruckelige Videos erzeugt. Bei 2,7K sind es immerhin 30 Bilder/s. Und bei FullHD fühlt sich die Bandit offenbar richtig wohl, da sind es dann flüssige 60 Bilder/s (oder wahlweise auch weniger. Aus Zeitraffer-Aufnahmen kann die Kamera auch gleich intern fertige Filme machen. Dann auch in 4K-Auflösung mit 30 Bildern/s.
WiFi ist natürlich auch mit an Bord und dient zur Verbindung mit dem Smartphone und der darauf installierten Fernbedienungs-App, die es für iOS und Android gibt. Auch Bluetooth hat die Kamera eingebaut und verwendet es zum Bezug von Sensordaten, beispielsweise der Herzfrequenz von einem Brustgurt. Solche Daten können dann in der App (derzeit nur iOS-Version) visualisiert werden. Ein besonderer "Gag" ist das automatische Erstellen von Kurzfilmen: Schüttelst du das Smartphone bei laufender App, soll diese aus den Aufzeichnungen der letzten Zeit ein einminütiges Video zusammenstellen, dass du sofort teilen kannst. Naja. Ob dabei etwas Vernünftiges herauskommt? Ein Test wird es zeigen müssen. Die Kamera ist übrigens serienmäßig spritzwassergeschützt (IPX7) und kann optional mit einer Linsenabdeckung für Unterwasseraufnahmen ausgerüstet werden. Dann wird IPX8 erreicht und du kannst bis 50 m Wassertiefe damit filmen. Auch clever: Die Halterung ist so konstruiert, dass du die röhrenförmige Kamera darin einfach drehen kannst, um sie horizontal auszurichten. Je nach Befestigungsmöglichkeit brauchst du also (z. B. seitlich an einem Helm) gar keine zusätzliche Mechanik zum Ausrichten der Kamera, sondern diese sitzt schön dicht und fest an der Montageplatte.
Die im April angekündigte TomTom Bandit Actioncam ist jetzt lieferbar. Es gibt eine Grundausstattung für 429 Euro mit den nötigsten Teilen (Akku, gewölbte und plane Klebehalterung, GoPro-Adapter, spritzwassergeschützte Linsenabdeckung) oder für 499 mit einem umfangreichen, sehr sinvollen Zubehörpaket (u. a. mit Unterwasser-Linsenabdeckung, aber auch diversen weiteren Halterungen, und einem Ferndedienungs-Start/Stop-Knopf).