Wie konnte Sony die Kamera so weit schrumpfen? Vor allem das Status-LC-Display ist extrem geschrumpft und der GPS-Empfänger wurden von der Kamera in die Armband-Fernbedienung verlagert. Beides macht Sinn. Wo der GPS-Empfänger sitzt, ist eigentlich egal. Die Armbandfernbedienung wird dadurch jedenfalls nicht größer. Und das Status-Display braucht man nicht intensiv, weil man die Actioncam ja sowieso meist über die Armbandfernbedienung oder eine Smartphone-App bedient und dort auch die Status-Informationen bekommt. Der Akku ist jedenfalls nach wie vor entnehmbar (und wenn leer schnell gegen einen Ersatzakku austauschbar) aber stark geschrumpf und besitzt kaum mehr als die halbe Kapazität des Akkus, der in den anderen Sony Actioncams zum Einsatz kommt. Ob die Betriebsdauer dadurch auch stark sinkt lässt sich derzeit noch nicht sagen. Die Bedienelemente sind aber schön groß und jetzt noch besser angeordnet als bei den Schwestermodellen. Ein Stativ-Gewinde hat Sony allerdings – obwohl die Unterseite der Kamera bei dem neuen Design nun deutlich abgeflacht ist) wieder nicht direkt eingebaut, sondern dieses sitzt (wie bei der HDR-AS100V) in einem Adapter, den man unter die HDR-AZ1 schraubt (und sicherlich nicht in den 63 Gramm enthalten ist). Die Anschlüsse sind jetzt offenbar von der Unterseite der Kamera (Vorgängermodelle) auf die Rückseite gewandert, wo sie sehr viel besser zugänglich sind. Die Kamera selbst ist von Haus aus gegen Spritzwasser geschützt (IPX4) und im mitgelieferten Schutzgehäuse dann bis 5 Meter wasserdicht und gegen Stöße geschützt.
Die übrigen Eckwerte entsprechen dem Stand der Technik bei Sony, d. h. 170-Grad-Superweitwinkel-Objektiv (Lichtstärke F2,8) und die hochwertigen FullHD-Videoformate mit dem Codec XAVC S mit 50 MBit/s (bei 1080p mit 24 bis 60 fps). Die XAVC S Videos enthalten sogar einen Time Code, mit dem die Aufzeichnungen mehrerer gleichzeitig laufender Kameras später in der Schnittsoftware synchronisiert werden können. Alternativ zu XAVC S kann in MP4 aufgezeichnet werden, dann auch in niedrigeren Auflösungen und mit denen dann auch bis zu 120 fps für flüssige Zeitlupeneffekte. Trotz geschrumpftem Gehäuse hat die Action Cam Mini ein Stereomikrofon und selbstverständlich ist auch WiFi eingebaut (und sogar NFC). Darüber kann die Kamera Live-Streaming-Sites in Echtzeit mit einem Video-Stream versorgen (die AZ100 hatte das per Firmware-Update gelernt), so dass du deine Freunde live an deinen Abenteuern teil haben lassen kannst (WLAN oder übers Smartphone eine gute Datenverbindung vorausgesetzt).
Die Sony HDR-AZ1 gibt es "solo" – also mit Akku, USB-Kabel, Schutzgehäuse und den Standard-Klebehalterungen – für 249,00 Euro. Spannender ist die Kombination mit der Armband-Fernbedienung RM-LVR2V, allein schon wegen der dann verfügbaren GPS-Funktion. Dann kostet das Set 349,00 Euro. Als "Bike-Kit" oder als "Wearable-Kit" sind dann diverse weitere Halterungen dabei entsprechend dem Anwendungszweck und der Preis liegt jeweils bei 399,00 Euro. Verfügbar sein wird die Sony Action Cam Mini im Oktober 2014.