Auf jeden Fall spannend ist die 4K-Videoaufzeichnung (3840x2160 Pixel bei 30 Bildern/s), die für sehr hoch auflösende Videos gut sein sollte – zumal die Bitrate bei 4K mit stolzen 100 MBit/s angegeben wird (UHS-I Speed Class 3 Speicherkarte erforderlich). Das ist wirklich vielversprechend. Stutzig macht uns, dass die effektiven Gesamt-Megapixel mit nur 8,0 angegeben werden. Für 4K bräuchte man eigentlich mindestens 8,3 Megapixel auf dem Sensor, wenn dieser denn ein 16:9-Sensor wäre, was der der WG-M2 anscheinend nicht ist. Ein 4:3-Format-Sensor braucht wiederum mindestens 12 Megapixel, wenn am Ende "echtes" 16:9-4K-Video herauskommen soll. Auch die Fotoauflösung unterstreicht unsere Befürchtung, dass die Kamera 4K quasi nur "interpoliert" macht. Die größte Fotoauflösung hat nämlich ebenfalls 8 Megapixel im Format 4:3 bei effektiv 3264 x 2448 Pixeln, mehr Pixel scheint der Sensor einfach nicht zu haben. Im 16:9-Format sind die größten Fotos 3264x1840 Pixel groß (6 Megapixel). Diese Auflösung wird dann möglicherweise zum "4K-Video" hochinterpoliert. Bei FullHD erreicht die Ricoh WG-M2 maximal 60 Bilder/s und bei HD 120 Bilder/s. Ein elektronischer Bildstabilisator (bis max. FullHD einsetzbar) stabilisiert ruckelige Videos schon bei der Aufnahme.
Das Gehäuse wurde komplett neu gestaltet. Das Vorgängermodell kam noch ziemlich halbstark daher mit allerlei Verzierungen. Die Neue zeigt, dass es auch wesentlich schlichter und funktioneller geht und dass man dabei sogar noch reichlich Gewicht sparen kann – was für eine Actioncam, die man ggf. am Helm oder sonstwo an der Ausrüstung tragen will, ja durchaus vorteilhaft ist. Nur noch 136 Gramm wiegt die Ricoh WG-M2 betriebsbereit. Für eine in sich komplett 20 Meter wasserdichte und 2 Meter sturzsichere Kamera mit eingebautem LCD-Monitor ist das sehr wenig (das Vorgängermodell wog satte 190 Gramm). Apropos Monitor: der misst 1,5 Zoll in der Diagonalen und sitzt auf der Oberseite der Kamera und zeigt neben dem Sucherbild oder dem Menü natürlich alle relevanten Informationen an. Auf diese Weise kann auch unter sieben unterschiedlichen Bildeffekten gewählt werden, mit denen die Videos bereits während der Aufnahme versehen werden (Bright, Natural, Monochrome, Shading, Bleach Bypass, Bold und High Contrast).
Zwei Mikrofone, günstig angebracht in der Kamerafront neben dem Objektiv, sorgen für guten Stereo-Sound. Natürlich hat die Ricoh WG-M2 auch WLAN eingebaut und kann über die Ricoh App per Smartphone ferngesteuert werden. Die Kamera besitzt übrigens ein Stativgewinde, so dass sie mithilfe von handelsüblichem Zubehör überall befestigt werden kann. Der serienmäßige Lieferumfang umfasst wahrscheinlich nur den Akku, das Ladegerät samt USB-Kabel, eine normale Objektiv-Schutzabdeckung und eine zweite (flache) für Unterwaseraufnahmen. Das gesamte übrige Zubehör (wie Klebehalterungen Lenkerbefestigung, Saugnapf usw. scheint optional zu sein. Die Ricoh WG-M2 wird im April 2016 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 299 Euro in den Handel kommen.