Rein äußerlich unterschiedet sich die neue Version praktisch nicht vom Vorgänger, das im September 2013 als erste vollspärische One-Shot-Panoramakamera vorgestellt wurde. Die Ricoh Theta besitzt zwei Objektive in einem sehr kleinen und schlanken Gehäuse. Eines ist nach vorne und eines nach hinten gerichtet. Über ein Prisma wird das Bild auf jeweils einen Bildsensor in der Kamera gelenkt, es werden also gleichzeitig zwei Aufnahmen geschossen, die noch in der Kamera zu einer Panoramaaufnahme zusammengefügt werden und bis auf einen winzigen Bereich, in dem die Kamera sozusagen selbst im Bild ist, wird damit jeder Blickwinkel erfasst, also ein vollständiges Rundum-Panorama erzeugt.
Das Auslösen erfolgt entweder per Knopfdruck an der Kamera selbst, dann bist du zwangsläufig selbst im Bild und deine eigene Hand ist recht präsent. Einen Sucher oder eine Vorschau auf einem Monitor brauchst du dabei eigentlich nicht – es ist ja sowieso immer alles auf dem Bild. Alternativ montierst du die Kamera auf einem Stativ oder mit irgendeiner Halterung an exponierter Stelle und bedienst die Ricoh Theta mit einer Smartphone-App, die es für Android und iOS gibt, fern. Eine solche App brauchst du im Grunde sowieso, die Theta ist quasi als Smartphone-Zubehör gedacht. Denn das Betrachten der Aufnahmen erfolgt nicht auf der Kamera, die gar keinen Monitor hat, sondern auf dem großen Display auf dem Smartphone. Von dort aus kannst du die Aufnahmen auf Theta360.com hochladen und darüber wiederum in sozialen Netzwerken teilen.
Das jetzt vorgestellte Nachfolgemodell beherrscht auch Bewegbild mit Ton, d. h. nicht nur Fotos können aufgezeichnet werden, sondern auch Videos, und in gleicher Weise über das Smartphone angeschaut und geteilt werden. Da passt es gut, dass Ricoh beim neuen Modell auch die WLAN-Geschwindigkeit verdoppelt hat, denn bei Videos werden bekanntlich deutlich mehr Daten übertragen als bei Fotos. Ein einzelnes Video kann jeweils maximal drei Minuten lang sein. Insgesamt passen 40 Minuten Video auf den fest eingebauten (und nicht erweiterbaren) internen 4 GByte großen Flash-Speicher. Auch die Videos werden offenbar wieder über Theta360.com geteilt und dort in einem interaktiven Viewer zu sehen sein, allerdings gibt es dort aktuell noch keine Beispielvideos. Zum Anschauen und Bearbeiten der Videos am PC oder Mac benötigst du die Ricoh Theta Software, die du kostenlos von der theta360.com-Website herunterladen kannst.
War die Ur-Theta ausschließlich in Weiß erhältlich, gibt es das Nachfolgemodell zusätzlich in Pink, Gelb und Blau. Der Preis, der beim Vorgängermodell noch recht "ambitionierte" 399 Euro betrug, wurde mit 299 Euro nun (auch angesichts des erweiterten Funktionsumfangs) deutlich attraktiver angesetzt. Die Ricoh Theta "m15" soll Ende November auf den Markt kommen. Der Vertrieb wird wohl wieder hauptsächlich über die Ricoh Website laufen und eventuell auch wieder über Amazon (ein Verkauf im freien Handel war beim Vorgängermodell nicht vorgesehen).