Technisch entspricht das Leitz Phone 1 fast vollständig dem Sharp Aquos R6. Es besitzt einen festen "Kamerabuckel", der deutlich aus dem 9,5 Millimeter flachen, 162 mal 74 Millimeter großen und 212 Gramm schweren (5 Gramm mehr als beim Sharp) Gehäuse hervorsticht. Dabei ist die Abdeckung rund statt eckig. Das Smartphone besitzt einem Staub- und Spritzwasserschutz nach IP68-Standard. Ungewöhnlich ist, dass das Leitz Phone 1 nur eine einzige Kamera besitzt, die lediglich von einem Tiefensensor ergänzt wird. Andere aktuelle Flaggschiff-Smartphones kommen mit mindestens drei Kameras daher und decken neben einem Weitwinkel auch ein Ultraweitwinkel und eine Telebrennweite ab, manchmal in Kombination mit einem Makroobjektiv.
Käufer des Leitz Phone 1 müssen hingegen mit einer einzigen Ultraweitwinkellinse mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 19 Millimetern auskommen, die eine Lichtstärke von F1,9 bietet. Allzu starke Cropmöglichkeiten bieten die 20 Megapixel auch nicht, denn bereits bei einem zweifachen Digitalzoom schrumpft die nominelle Auflösung auf 5 Megapixel, bei einem Dreifachzoom auf äquivalente 57 Millimeter bleiben sogar nur noch 2,2 Megapixel übrig. Dennoch verspricht die Kamera aufgrund ihres großen 1"-Sensors (13,2 mal 8,8 Millimeter) mit "nur" 20 Megapixeln Auflösung eine hohe Bildqualität. Das Leica-Summicron-Objektiv setzt sich aus immerhin sieben Linsen zusammen, darunter mindestens eine asphärische Linse und soll nur minimal verzeichnen. Leica-typisch gibt es einen speziellen Schwarzweiß-Modus in der Kamera-App.
Die weiteren Spezifikationen des Leitz Phone 1 sind eines Flaggschiff-Smartphones würdig. Als Prozessor kommt der aktuell schnellste Qualcomm-Prozessor Snapdragon 888 zum Einsatz, dem 12 Gigabyte LPDDR5-RAM und 156 Gigabyte UFS 3.1 Flash-Speicher (doppelt so viel wie beim Sharp) zur Seite stehen, der mittels MicroSDXC-Karte um bis zu einem Terabyte erweitert werden kann. 5G, WiFi 6 und Bluetooth sowie NFC für mobiles Bezahlen sind ebenfalls mit an Bord. Der Akku fasst üppige 5.000 mAh, als Betriebssystem läuft das aktuelle Android 11. Als Besonderheit ist dieses mit einer speziell designten Leica-Benutzeroberfläche ausgestattet.
Neben der Leica-Kamera ist das Display des Leitz Phone 1 ein absolutes Highlight. Es handelt sich um ein neuartiges Pro IGZO OLED, das eine Spitzenhelligkeit von bis zu 2.000 Nits erreichen soll. OLED-typisch ist der hohe Kontrast von 20 Millionen zu eins, der sich für HDR-Inhalte eignet. Die Auflösung beträgt feine 2.730 mal 1.260 Pixel. Die Bildschirmdiagonale misst 6,6 Zoll (ca. 16,8 Zentimeter), allerdings ist das Display an den seitlichen Rändern gebogen, was zwar schick aussieht, aber in der Praxis oft unpraktisch ist (verzerrtes Bild an den Rändern, schwierige Bedienung von Elementen an den Bildrändern, etwa das "X" zum Schließen von Cookie-Hinweisen oder Werbung auf Webseiten). Die Bildwiederholrate kann sich dynamisch von 1 Hz bis 240 Hz anpassen, was Strom sparen soll.
Unter dem Display befindet sich ein überdurchschnittlich großer Ultraschall-Fingerabdrucksensor, der die Technologie "Qualcomm 3D Sonic Max" einsetzt. Dadurch ist der Fingerabdruck-Erkennungsbereich deutlich größer als üblich, eine hohe Präzision und Sicherheit verspricht Sharp ebenfalls. In einem kleinen Displayloch unterhalb der Hörermuschel sitzt die 12,6 Megapixel auflösende Frontkamera. Ihr Sensor ist mit 1/2,55" deutlich kleiner, die Lichtstärke liegt bei F2,3.
Neben einer USB-C-Schnittstelle wartet das Leitz Phone 1 auch mit einem 3,5mm-Headset-Anschluss auf. Zusätzlich zum Einschalttaster und den Lautstärkewippen gibt es eine Taste zum Aktivieren des Google Assistenten. Das Leitz Phone 1 ist exklusiv beim japanischen Mobildfunkanbieter Softbank erhältlich und kostet umgerechnet über 1.400 Euro. Zum Zubehör gehören eine exklusive Hülle und ein Stülp-Kameradeckel.