Modulare Kamerasysteme, bei denen nicht nur das reine Objektiv ausgetauscht wird, sondern eine Kombination von Objektiv und Sensor, gab es im Fotobereich früher schon mal (von Minolta und von Ricoh). Durchgesetzt hat sich das nicht, weil letztlich der "Objektivwechsel" dadurch viel zu teuer wurde und das ganze System durch die aufwändigen Kontakte ziemlich teuer war. Hier soll das Ganze nun auch noch wasserdicht und robust sein und im Actioncam/360°-Kamera-Segment stattfinden. Da darf man gespannt sein. Spannend ist das Insta360 One R System allemal. Zumal die Modularität hier wirklich auf die Spitze getrieben wird.
Denn es geht nicht nur darum, an ein Basismodul verschiedene Objektiv-Module anzustecken, sondern es können auch unterschiedlich große Batterie-Basiseinheiten verwendet werden und es gibt externe Mikrofon-Adapter. Darüber hinaus lassen sich zwei einäugige Kameramodule mittels "3D Mod" nebeneinander zu einer 3D-Kamera zusammensetzen, für 180°-Panoramaaufnahmen in 3D gibt es dafür ein Split-Lens 360 Mod. Die Krönung des Ganzen ist ein Montage-Kit, mit dem eben dieses Split-Lens 360 Mod samt Basiseinheit (Core) und diversem anderen Zubehör an einem DJI Mavic 2 Quadrokopter montieren lässt, wodurch dieser dann zur fliegenden 360-Grad-Kamera werden soll.
In dieser ganzen Modularität gar nicht so leicht zu finden ist ein technischer Leckerbissen namen 1-Inch-Edition "co-engeneered with Leica", weshalb es auch prima ist, dass Leica heute noch die folgende Pressemitteilung verschickt hat (unser Artikel geht weiter unten noch weiter).
Mit dem 1-Zoll-"Leica-Modul" wird die Insta360 One R quasi zur High-End-Actioncam. Die 20 Megapixel des 1-Zoll-Sensors kommen auf der Speicherkarte nicht ganz an, dort landen 18,8 Megapixel große Bilder. Ob die Differenz ihren Grund in einer elektronischen Bildstabilisierung oder in einem kleineren Bildkreis hat, müssen wir noch herausfinden. Videoseitig belässt es die Kombination dann nicht etwa bei 4K-Video, die es mit 60 fps schafft, sondern die Spitze sind stattliche 5,3K-Videoauflösung im 16:9-Format, das sind fast 15,9 Megapixel große Videos mit 30 fps! Und das Ganze aus einem winzigen (79 x 54 x 47 mm) und 158 Gramm leichten Gerät.
Die Preise für das System gehen bei knapp 340 Euro los für die "4K Edition", die dann aber im Grunde kaum mehr ist als eine normale Actioncam. Sinn machen eher die "Twin Edition" für knapp 510 Euro, wo dann auch das 360-Grad-Kameramodul mit dabei ist oder die "1-Inch Edition" mit der 1-Zoll-Sensor-Kamera. Da könnte man dann das 360-Grad-Modul für 210 Euro mit dazu bestellen. Darüber hinaus gibt es zahlreiches weiteres Zubehör wie Fernbedienungen, weitere Batterie-Sockel, Objektivabdeckungen, Befestigungsrahmen, Unterwassergehäuse (für die, die mehr als 5 Meter Wasserdichtigkeit brauchen), verschiedene Selfie-Sticks, Mikrofon-Adapter. Viele der Sachen sollen schon in Kürze lieferbar sein (innerhalb von 20 Tagen), einige erst ab Februar.
Ausführliche Informationen zu dem System gibt es auf der Website von Insta360, die sich unterteilt in die allgemeine Website (auch in Deutsch) und den Shop, der viele Informationen noch detaillierter enthält (überwiegend auf Englisch). Siehe weiterführende Links unter dem Produktvideo.