Die Kamera ist auch sehr leicht. Dies fällt umso mehr auf, da das die AS100V nun erstmals (im Gegensatz zu den Vorgängermodellen) fast pur, d. h. auch ganz ohne Schutzgehäuse betrieben werden kann, denn sie hat an der nun minimal abgeflachten Unterseite ein Gewinde. "Stativgewinde" möchte ich es nicht nennen, denn es ist kein übliches 1/4-Zoll-Gewinde, sondern deutlich kleiner. Genau konnte ich das auf der Roadshow nicht ermitteln, ich tippe mal auf ein M4-Gewinde. Dort hinein schraubt man einen Stativadapter, der dann eine größere (aber nicht wirklich große) Auflagefläche besitzt und natürlich ein 1/4-Zoll-Fotogewinde. Die ganze Konstruktion ist aber, wie ich schon befürchtet hatte, nicht wirklich sehr stabil. Da sich das Gewinde im Kameragehäuse am äußersten Ende befindet, ergibt sich eine unangenehme Hebelwirkung gegenüber der Stativ-Basis. Bei dem Ausstellungsstück ergab sich schon in unbelastetem Zustand kein wirklich hundertprozentig parallele Lage zwischen Kameragehäuse und Stativadapter. Ideal wäre da sicherlich noch eine Lösung, die den Stativadapter auch am anderen Ende fixiert, oder ein zweites Gewinde, aber die AS100V muss mit dem einzigen Befestigungspunkt auskommen. Aber besser so eine Lösung als gar keine. Wer möchte, kann die Kamera ja im Gehäuse betreiben. Oder in den zahlreichen anderen Halterungen, die es mittlerweile für die Sony Actioncams gibt.
Ein die Aufzeichnungsdauer limitierender Faktor ist bei Actioncams oft die Akku-Kapazität. Auch die Sony-Actioncams haben nicht gerade einen leistungsfähigen Akku, sondern einen kleinen NP-BX1 mit 1240 mAh. Angesichts der geringen Gehäusegröße sei das verziehen, aber auf jeden Fall ist der Akku schneller leer als eine 64-GByte-Karte voll ist. Zumal unter Verwendung von WiFi oder bei längerer Aufnahmebereitschaft. Natürlich kann man dann einen geladenen Ersatzakku einsetzen, wenn man denn einen hat. Aber vielleicht möchte ode muss man ja mal eine längere Zeit im Dauerbetrieb filmen, bis die Speicherkarte voll ist. Bei der Sony HDR-AS100V funktioniert, was ich gehofft hatte: Ist an der USB-Buchse eine Spannungsvorsorgung angeschlossen (USB-Netzteil, externer Akku), dann läuft die Kamera sogar auch ganz ohne Akku (genau das funktionierte bei dem gerade getesteten Musik-Camcorder Sony HDR-MV1 nicht, der ging dann sofort in den Wiedergabemodus). Da bei der AS-100V die USB-Buchse eine separate Abdeckklappe hat und der Stativadapter diese hintere Schutzklappe frei lässt, kann man die Sony HDR-AS100V zumindest im stationären Indoor-Betrieb ohne Schutzgehäuse an einer externen Stromversorgung im Dauerbetrieb benutzen.
Unter der größeren der beiden unteren Abdeckungen befindet sich übrigens ein Mikrofon-Anschluss ausgeführt als Klinkenbuchse. Daran lassen sich Mikrofone direkt anschließen. Eine schöne Sache, die so bei Actioncams sonst so ohne weiteres nicht gegeben sind (bei GoPro kann man für 25 € einen Adapter kaufen, mit dem man ein Mikrofon an den USB-Anschluss anschließen kann). Noch nicht klar ist mir allerdings, wie man an die Buchse etwas anschließen kann, denn bei Stativ-Montage ist die Klappe ja geschlossen und durch den Adapter nicht zugänglich. Das werden wir sicherlich im Test ergründen können.
Wir sind schon sehr gespannt darauf die Kamera zu testen. Die Markteinführung wird vorussichtlich erst Ende März oder Anfang April sein. Ob wir vorher schon ein Testgerät bekommen, können wir noch nicht absehen.