Das geringe Gewicht von unter 250 Gramm spielt schon heute in einigen Ländern eine Rolle und wird es zukünftig auch in der EU tun. Deshalb war es vor gut einem Jahr schon eine kleine Sensation, was die DJI Mavic Mini bei diesem geringen Startgewicht leisten konnte. Schon die Mavic Mini war kein "Spielzeug", sondern eine durchaus gut zu gebrauchende Foto- und Video-Drohne. Aber klar, ein Wermutstropfen war dabei: 4K-Videos sind heute irgendwie Standard und gerade bei Luftaufnahmen ergibt viel Auflösung auch viel Sinn. Das ging vor einem Jahr noch nicht; 2,7K war damals das Maximum.
Die jetzt vorgestellte Nachfolgerin schafft aber 4K mit 30 Bildern/s und verspricht dank 100 MBit/s Bitrate auch eine gute Qualität mit nicht zu hoch komprimierten Videos. Sehr schön für Fotografen ist die zweite Neuerung: Fotos der 12-Megapixel-Kamera können nun auch als Rohdaten im DNG-Format gespeichert werden; das ist ideal für die Nachbearbeitung. Gerade bei Luftaufnahmen gibt es oft hohe Kontraste und schwierige Belichtungssituationen. Da lässt sich mit etwas Bildbearbeitung noch einiges optimieren. Automatische Belichtungsreihen (z. B. für HDR-Fotos) beherrscht die Drohne übrigens auch. Die Kamera sitzt nach wie vor frei beweglich an einem richtigen 3-Achs-Gimbal, der alle Bewegungsrichtungen elektromechanisch stabilisiert.
Eine weitere sinnvolle Neuerung ist die wesentlich verbesserte Datenübertragung zwischen Drohne und Controller (Fernsteuerung). Zwar ist die drastisch erhöhte Reichweite von jetzt bis zu 6 Kilometern eher Theorie (man soll ja eigentlich auf Sicht fliegen), aber die von den größeren DJI-Drohnen übernommene Übertragungstechnik verspricht stabileren Empfang und bessere Übertragungsqualität des Live-Bildes auf dem an der Fernsteuerung montierten Smartphone. Apropos Fernsteuerung: Die ist auch komplett neu. Leider ist sie einiges größer als bei dem Vorgängermodell. Aber das Smartphone wird nun, deutlich ergonomischer, auf der dem Bediener abgewandten Seite eingespannt und ist dadurch viel komfortabler im Blick.
Was in dieser Gewichts- (und Preis-) Klasse offensichtlich nicht machbar ist, sind Kollisionsverhütungssensoren. Die "Ultraschallsensoren" auf der Front sind, wie beim Vorgängermodell, leider reine Attrappen. Wer also einen der zahlreichen automatischen Flugmodi nutzt, muss selber dafür Sorge tragen, dass nichts im Weg ist. Das widerspricht ein wenig der Zielgruppe, denn die eigentlich sehr leicht bedienbare und ziemlich preisgünstige DJI Mini 2 ist durchaus speziell für Drohnen-Einsteiger gedacht. Sensoren hat die Mini 2 immerhin zumindest an der Unterseite verbaut. Die ermöglichen vor allem stabiles Schweben in Bodennähe und erleichtern das automatische und manuelle Landen.
Für die diversen automatischen Flugmodi und Aufnahmefunktionen verweisen wir auf die Original-Pressemitteilung, die wir nachfolgend kursiv eingefügt haben. Die DJI Mini 2 ist ab sofort zu Preisen zwischen rund 450 und 630 Euro verfügbar, je nach Mehrwertsteuersatz und Zubehörumfang. Früher empfahlen wir, bei DJI grundsätzlich zum umfangreichen Fly-and-more-Paket zu greifen. Die DJI Mini 2 können wir uns aber durchaus sinnvoll in der Grundausstattung vorstellen. Der Akku wird dann über USB-C innerhalb der Drohne geladen, was ja auch unterwegs im Auto oder per USB-Powerbank erfolgen kann. Wer also nicht gerade mehr als 30 Minuten in einer Aufnahmesession fliegen will, kommt eigentlich mit der Grundausstattung durchaus zurecht und bleibt dann unter 500 Euro für eine hochwertige und leistungsfähige Drohne mit neuester Technik.