Drohnen zum Fotografieren und Videofilmen werden immer kleiner und leichter. Die Tendenz lässt sich schon seit einigen Jahren beobachten. Grund hierfür ist natürlich vor allem das Bestreben nach längerer Flugzeit. Je mehr Gewicht in die Luft gehoben wird, desto leistungsstärkere Motoren und desto mehr Energie braucht man. Das bedeutet, dass auch größere Akkus mit in die Luft müssen. Schwere Motoren und schwerere Akkus gehen aber wieder zu Lasten der Flugzeit. Das ist ein Teufelskreis, dem die Drohnenhersteller nur mit konsequenter Leichtbauweise entgegentreten können.
Das Gewicht von Drohnen spielt aber noch unter anderen Aspekten eine große Rolle: Die Pflicht einer Zulassung, Registrierung, Versicherung oder eines "Führerscheins" bzw. Sachkunden-Nachweises richtet sich ebenfalls nach dem Gewicht. Auch wenn es dabei international zahllose höchst unterschiedliche Regelungen gibt, haben sich dabei zwei Gewichtsgrenzen als relevant herauskristallisiert: 250 Gramm und 2 Kilogramm. Unter 2 Kilogramm sind und waren die meisten Drohnen für private Foto- und Videoanwendungen eigentlich immer schon. Alles darüber ist "Profi-Zeug" und entsprechend teuer und erfordert z. B. in Deutschland einen Sachkunde-Nachweis ("Drohnen-Führerschein"). In anderen Ländern gelten andere Regulierungen, aber generell kann man sagen, über 2 Kilogramm wird's kompliziert.
Versicherung Jeder, der Drohnen fliegt, egal, wie schwer sie sind, braucht in Deutschland eine Haftpflicht-Versicherung. Dies gilt auch bei privater Nutzung. Der günstigste Weg dazu ist eine Privathaftpflichtversicherung, die private Drohnenflüge mit einschließt. Dies ist nur bei neueren Versicherungsverträgen der Fall. Bei älteren Verträgen kann das teilweise nachgerüstet sein, bei ganz alten Verträgen ist es ganz sicher nicht enthalten – unbedingt bei der Versicherung nachfragen! Auch hier kann das Gewicht eine Rolle spielen. Einige Tarife gelten nur bei Drohnen bis 50 Gramm, andere bis 250 Gramm, wieder andere bis 2 kg oder gar bis 5 kg.
Die andere relevante Grenze sind die 250 Gramm. Das ist die Grenze, unter der man z. B. in Deutschland keine "feuerfeste Plakette" auf dem Fluggerät anbringen muss. In den USA braucht man zwar keine Plakette, muss eine Drohne ab 250 Gramm aber bei den Behörden registrieren. Auch nicht schön. Und in anderen Ländern gelten wieder andere Regelungen und Einschränkungen, ausgenommen davon sind aber oft superleichte "Mini-Dröhnchen", von denen man nicht erwartet, dass diese nennenswerten Schaden anrichten können. Unter der 250-Gramm-Grenze gab es bislang aber nur "Spielzeug". Also Ultraleicht-Quadrokopter, mit denen man ein bisschen hin und her fliegen und vielleicht auch mal Fotos und Videos in schlechter Qualität, sprich niedriger Auflösung, machen konnte. Zu mehr taugte das nicht. Alle halbwegs ernst zu nehmenden Drohnen lagen darüber. Bis jetzt.
Heute hat DJI mit der Mavic Mini unter dem Motto "Fliegen kann jeder" eine neue Foto- und Video-Drohne vorgestellt, die eine ordentliche Foto- und Video-Qualität liefern soll. Clou: Das kleine Ding wiegt nur 249 Gramm und unterschreitet damit die Grenze, ab der einiges komplizierter wird.
Zwar schafft die kleine, faltbare Drohne leider kein 4K-Video, aber immerhin 2,7K-Video mit 30 Bildern/s und FullHD sogar mit 60 Bildern/s. Fotos werden mit 12 Megapixeln aufgenommen. Als Bildsensor kommt immerhin ein 1/2,3-Zoll-Sensor zum Einsatz, wie er z. B. in Smartphones verbaut ist. Keine Kompromisse geht DJI bei der Stabilisierung ein: Die Mavic Mini hat einen richtigen 3-Achs-Stabilisator. Eine zusätzliche elektronische Bildstabilisierung (die zu Lasten der Bildqualität gehen kann) ist also nicht erforderlich.
Die DJI Mavic Mini wird auch – trotz des günstigen Preises, dazu gleich mehr – mit einer richtigen Fernbedienung geliefert, in die ein beim Anwender vorhandenes Smartphone eingeklinkt wird. Überarbeitet wurde laut DJI die zugehörige Smartphone-App. Vorbildlich ist auch die Flugdauer, die DJI mit satten 30 Minuten pro Akku-Ladung angibt.
Die DJI Mavic Mini kann ab sofort bestellt werden und wird ab Mitte November 2019 ausgeliefert. Es wird zwei verschiedene Sets geben:
- Die Standardversion für 399 Euro enthält neben Drohne und Fernsteuerung nur einen Akku, zwei zusätzliche Propeller sowie notwendige Werkzeuge und Kabel.
- Das Fly-and-More-Como-Kit für 499 Euro enthält zusätzlich zwei weitere Akkus (insgesamt also drei Akkus), eine Zwei-Wege-Ladestation (zum Laden der Akkus, aber auch als Powerbank zu verwenden, ein 18W-Steckerladegerät, sechs zusätzliche Propeller, einen Rundum-Propeller-Schutz und ein Etui.
Alles Weitere in der offiziellen Pressemitteilung von DJI: