Wieso heißt die PowerShot Zoom also PowerShot Zoom, wenn es keinen optischen Zoom gibt? Die Frage ist leicht zu beantworten, denn die Kamera "zoomt" von der 400 mm Brennweite (auf KB bezogen) und auf 800 mm Brennweite. Dabei kommt keine Zoomwippe zum Einsatz, sondern ein einzige Zoom-Taste. Will man also von 400 mm Brennweite zurück auf 100 mm, so muss zuerst zu 800 mmm Zoomen und dann zurück auf 100 mm. Ein Digitalzoom ist bei Fachleuten zurecht verpönt, da er die nutzbare Sensorauflösung drastisch reduziert. Im Fall der PowerShot Zoom mit zweifachem Digitalzoom ist das der Faktor 4. Canon gibt den maximalen Zoomfaktor übrigens sogar mit 9,6-fach an. Eigentlich müsste es 8-fach sein, da der Zoomfaktor immer das Vielfache der Basisbrennweite angibt. Dazu rechnet man einfach größte Brennweite geteilt durch die kleinste Brennweite und das Ergebnis ist der Zoomfaktor. In diesem Fall also 800 mm / 100 mm = 8.
Wie dem auch sei, das optisch stabilisierte Objektiv der PowerShot Zoom hat eine Lichtstärke von F5,6 bei 100 mm und F6,3 bei 400 mm (beide Brennweiten KB-äquivalent), also insgesamt ziemlich lichtschwach. Eine Blendenverstellung gibt es nicht. Die Erzeugung des Bilds übernimmt ein kleiner 1/3" CMOS Sensor mit 12,1 effektiven Megapixeln und zur Datenverarbeitung steht ein Digic 8 Bildprozessor bereit, der eine Serienbildgeschwindigkeit von 10 Bildern pro Sekunde ermöglicht.
Ab einem Meter Abstand kann das Kontrast-AF-System bei 100 mm Brennweite fokussieren. Im 400 mm Tele muss das Motiv schon mindestens 4,5 Meter weit entfernt sein, damit das Fokussystem arbeiten kann. Zur Belichtungsmessung stehen dem Bildprozessor 384 Zonen zur Verfügung. Dabei kann der Fotograf immerhin eine Belichtungskorrektur durchführen. Manuelle Belichtungseinstellungen sind hingegen nicht möglich.
Anstelle eines mechanischen Verschlusses setzt die PowerShot Zoom auf einen rein elektronischen Verschluss, der eine bis zu 1/4000 s kurze Belichtungszeit erreicht. Motivprogramme oder einen manuellen Weißabgleich gibt es nicht. Dank eines minimalistischen Informationsoverlays stören nur wenige technische Informationen im Blickfeld, so dass die PowerShot auch als "immerdabei"-Spektiv für Naturbeobachter und Städtereise eingesetzt werden kann.
Auch auf einen Monitor verzichtet die Kamera, dieser kann durch ein per WLAN verbundenes Smartgerät ersetzt werden. Normalerweise schaut man in einen 2,36 Millionen Bildpunkte auflösenden OLED-Sucher mit Dioptrienausgleich. Neben Fotos und der Möglichkeit, die Kamera als Spektiv einzusetzen, können auch FullHD-Videos mit maximal 30 Bildern/s als MP4 aufgezeichnet werden. Gespeichert werden Fotos und Videos auf einer MicroSD-, MicroSDHC- oder MicroSDXC-Speicherkarte.
In ihrem schlanken Gehäuses (33 x 51 x 103 mm B x H x T) besitzt die Canon PowerShot Zoom einen eingebauten Lithiumionenakku, der über eine USB-C-Schnittstelle aufgeladen wird. Dank Power-Delivery-Kompatibilität können auch Powerbanks zum mobilen Aufladen genutzt werden. Die Canon PowerShot Zoom kommt im November 2020 für rund 320 Euro (bei 16 Prozent Mehrwertsteuer) auf den Markt.