Asus gab heute die Markteinführung des Asus ZenFone Zoom in Deutschland bekannt. Ab sofort ist das Gerät für 549 Euro im herstellereigenen Webshop vorbestellbar und soll bis spätestens 18. April ausgeliefert werden. Mit dem Asus ZenFone Zoom wird es dem Anwender erstmal möglich sein mit einem ziemlich dünnen (knapp 12 mm) Smartphone optisch zu zoomen. Frühere Zoom-Lösungen von Samsung bauten wesentlich tiefer und erinnerten mehr an eine Kompaktkamera als an ein Smartphone.
Die in Smartphones sonst üblichen Digitalzooms gehen immer extrem zu Lasten der Bildqualität, da dabei einfach nur ein Ausschnitt des Gesamtbilds genommen wird. Ein optischer Zoom hingegen nutzt über den gesamten Zoombereich die volle Sensorfläche. Ein solches Zoom in ein Smartphone einzubauen, ist allerdings zweifellos eine Herausforderung, der sich Asus und die Optik-Fachleute von Hoya gestellt haben. Vielleicht ist es gerade die anspruchsvolle Optik-Entwicklung, die dazu geführt hat, dass das ZenFone Zoom so viel später als ursprünglich vorgesehen auf den Markt kommt.
Um das Zoom überhaupt in ein flaches Gehäuse zu bekommen (immerhin sitzt ja auch noch der Bildschirm mit innerhalb der insgesamt 11,95 mm) verwendet das Linsensystem zwei Prismen. Das Prinzip der "Periskop-Kameras" kennt man von den Outdoor-Kameras. Dort kann ja auch nichts aus dem Gehäuse herausfahren, sonst wäre es weder wasserdicht noch robust. Also wird das einfallende Licht durch ein Prisma um 90 Grad umgelenkt und das gesamte Zoom mit seinen beweglichen Linsengruppen sitzt komplett innerhalb des Kameragehäuses. Nach dem Passieren der Objektivlinsen fällt das Licht in den Outdoor-Kameras dann auf den Sensor. Im flachen Kameramodul des Asus ZenFone Zoom wird das Licht aus Platzgründen aber ein weitres Mal um 90 Grad umgelenkt, bevor es auf den Sensor trifft. Dieser sitzt also praktisch direkt hinter der Gehäuserückseite.
Der Brennweitenbereich beträgt umgerechnet auf Kleinbild 28 bis 84 mm, also "mittleres" Weitwinkel bis leichtes Tele, ein sehr praxisgerechter Bereich. Die Lichtstärke fällt mit F2,7 (in Weitwinkel-Stellung) bis F4,8 (in Telestellung) allerdings um einiges schwächer aus als die üblichen F1,8 bis F2,2 der Festbrennweiten-Smartphone-Kameras. Das aufwändige Linsensystem und die zweifache Umlenkung fordern hier ihren Preis. Wir sind gespannt, wie sich das Asus ZenFone Zoom bei uns im Testlabor und in der Praxis schlägt und hoffen auf ein baldiges Testgerät.