Wie innovativ ist Apple heute eigentlich noch? Der Erfinder des Smartphones und des Retinadisplays! Doch mittlerweile bleiben die revolutionären Neuerungen weitgehend aus, mit dem heute vorgestelltem iPhone 5s wandert Apple weiter in den altbekannten, inzwischen schon etwas ausgetretenen Pfaden. Wobei es natürlich durchaus ein paar Neuigkeiten gibt. Etwa den A7-Prozessor im iPhone 5s, mit dem erstmals die 64-Bit-Architektur in ein Smartphone einzieht. Oder den Fingerabdruckscanner im Home-Button, mit dem man sich besonders bequem identifizieren kann. Nicht zu vergessen das neue Betriebssystem iOS 7, das sich übrigens auch auf älteren Geräten ab dem iPhone 4 installieren lassen wird.
Daneben hat Apple die Kamera im iPhone 5s überarbeitet. Es bleibt zwar bei einer Auflösung von acht Megapixeln, aber die Sensorfläche wurde erweitert, sodass der Pixelabstand jetzt 1,5 μ beträgt. Zudem steigt die Lichtstärke des Objektivs moderat von F2.4 auf F2.2. Größerer Sensor und lichtstärkes Objektiv versprechen eine bessere Bildqualität unter schlechten Lichtbedingungen. Etwas von der alten Inovationsstärke Apples blitzt dann doch noch auf – beim neuen "dual tone"-Blitzlicht. Das iPhone 5s kommt mit gleich zwei Hochleistungs-LEDs, die bei widrigem Licht die Szenerie mit unterschiedlicher Lichtfarbe illuminieren. Laut Apple sind über 1000 Farbkombinationen möglich. Auf diese Weise soll sich das Blitzlicht besonders harmonisch an die Farbtemperatur des Umgebungslichts anpassen. Der potente A7-Prozessor verbessert die Aufnahmenfunktionen gemäß Apple zudem in weiteren Punkten: Der Autofokus arbeitet nun doppelt so schnell, der Prozessor ermöglicht schnelle Serienaufnahmen und sorgt für einen größeren Dynamikumfang. Ferner erlaubt die flotte Signalverarbeitung Videaufnahmen mit 120 fps, allerdings nur in einer Auflösung von 720p.
Sieht man einmal davon ab, dass das iPhone 5s nun auch auf den üblichen LTE-Frequenzen funkt, bleibt vieles beim Alten: Das 4"-Display löst 1136 x 640 Pixel oder 326 ppi auf, das Gehäuse entspricht weitgehendem dem des iPhone 5. Treu bleibt Apple auch seiner Linie, kein Speicherkartenfach anzubieten. Daten lassen sich also nur auf dem internen Speicher oder in der iCloud speichern. Ein Fremdwort bleibt auch das praktische NFC, Geräte außerhalb des Ökosystems von Apple lassen nur umständlich mit dem iPhone 5s verbinden. Nichts Neues ebeso bei der Preisgestaltung: Das günstigste iPhone 5s mit 16 Gigabyte Massenspeicher kann ab 20. September für 699 Euro vorbestellt werden. Jede Verdopplung des Speichers verteuert es dann um jeweils 100 Euro.
Rund 700 Euro für das iPhone 5s sind nicht gerade ein Schnäppchen. Da haben viele Marktbeobachter sehnsüchtig auf die günstige Variante gewartet, über die ja bereits seit Monaten spekuliert wird. Diese "Billig"-Version kommt tatsächlich, sie hört auf den Namen iPhone 5c. Gespart hat Apple vor allem am Gehäuse und an der Technik. Das iPhone 5c ist im Wesentlichen ein iPhone 5 im Kunststoffkleid mit verbesserter LTE-Technik. Sparen lässt sich damit indes kaum: Das iPhone 5c ist nur rund 100 Euro günstiger als die jeweilige Variante des iPhone 5s.