Der Balanced Optical SteadyShot Bildstabilisator (kurz und witzig "B.O.SS." abgekürzt) ist im Grunde ist das beste und aufwändigste Bildstabilisierungs-System, das es gibt. Dabei ist nicht nur eine Linsengruppe im Objektiv beweglich gelagert oder der Bildsensor wird bewegt oder eine elektronische Bildverarbeitung vergleicht aufeinander folgende Bilder und wählt jeweils unterschiedliche Ausschnitte, um ein im Durchschnitt gut stabilisiertes Bild zu erzeugen (womit die drei gängigsten Technologien aufgezählt wären). Beim Balanced Optical Steady Shot, den es nur von Sony gibt, ist das gesamte Objektiv inklusive CCD-Sensor in einer beweglichen Einheit innerhalb des Gehäuses gelagert und werden elektromotorisch stabilisiert. Wackelbewegungen des Gehäuses dürfen also stattfinden, die stabilisierte Aufnahmeeinheit im Innern bleibt davon weitgehend unbeeindruckt und filmt verwacklungsfrei "geradeaus".
Auf dem Messestand war das sozusagen umgekehrt dargestellt. Nicht das Gehäuse wackelte, sondern die Bildstabilisierungseinheit im fixierten, durchsichtigen Gehäuse wurde bewegt. Das sieht recht spektakulär aus. Da sieht man gut, welch erhebliche Massen da bewegt werden und welche ganz erheblichen Auslenkungen die machen können, sprich: welch große Winkel tatsächlich ausgeglichen werden können.
Das System kommt bei einigen Camcordern von Sony zum Einsatz, wir hatten damals den 4K-Camcorder FDR-AXP33/FDR-AX33 (mit/ohne eingebautem Mini-Projektor) getestet, sowie bei den Spitzenmodellen der Sony Actioncams FDR-X3000 (ebenfalls von uns getestet) und HDR-AS300. Beide Tests sind unten verlinkt. Der auf der Photokina 2018 ausgestellte FDR-AX53 Camcorder ist im Grunde das weiter verbesserte Nachfolgemodell des FDR-AX33 und verfügt nun über mehr Weitwinkel und ein 20-fach-Zoomobjektiv und besitzt ein weiter verbessertes Mikrofon-System. Er kostet 999 Euro unverbindliche Preisempfehlung.