GoPro Player mit ReelSteady ausprobiert

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Videos exportieren

Bei der Wiedergabe ist die ReelSteady-Stabilisierung kostenlos. Will man die stabilisierten Videos hingegen speichern oder exportieren, erscheint die Aufforderung diese Funktion zu kaufen. 99 US$ zzgl. eventueller Steuern wurden uns angezeigt (eigentlich sollten es 99 € sein, ob dies im nachfolgenden Dialog geradegerückt wird, haben wir nicht probiert). Alternativ kann man den Kaufen-Dialog wegklicken und mit ausgeschaltetem ReelSteady exportierten und dabei verschiedene Auflösungen und Codecs wählen. Hat man aber ReelSteady aktiviert (durch Kauf oder auch z. B. durch Gutschein von der Hero10 Bones Kamera) stehen auch im Export-Dialog zusätzlich die schon von der Wiedergabe bekannten Optionen zur Verfügung.

Fotos extrahieren

Aus dem aktuellen angezeigten Videoframe lässt sich ein Foto als JPEG in voller Videoauflösung exportieren. Diese Funktion ist nicht ganz ideal umgesetzt. Erstens darf man dann bei der Wiedergabe keine ReelSteady-Stabilisierung eingeschaltet haben, wenn man diese nicht lizensiert hat (sonst nervt in dem Moment, in dem man den Schnappschuss erstellt, der "Kaufen, um zu exportieren"-Dialog, anstatt das Standbild zu erzeugen. Zweitens wird durch das Erzeugen des Standbildes das Standbild in einem neuen Player-Fenster genau über das ursprüngliche gelegt (das man deshalb nicht sieht). Nach dem Speichern und Schließen des Fensters liegt darunter wieder das Fenster mit dem Video.

GoPro 360 MAX

Die GoPro Player Software kann nicht nur die Videos der einäugigen GoPro Hero Actioncams verarbeiten, sondern auch die der Panoramakamera GoPro 360 MAX (nicht aber von deren Vorgängerin GoPro Fusion). Da diese ein Rundum-Video aufnimmt, gelten dort andere Eckwerte. Bei den Videos funktioniert auch kein ReelSteady, sondern es geht dabei darum bei der Wiedergabe die Perspektive beziehungsweise den Bildausschnitt zu wechseln und das Ergebnis dann in ein normales "flaches" Video zu exportieren. Diese Arbeitsweise haben wir in diesem Test nicht behandelt.

Workflow

Die Stabilisierungsleistung vom GoPro Player ist großartig, keine Frage. Ein produktives Arbeiten ist mit dem GoPro Player derzeit aber praktisch nicht möglich. Export-Einstellungen werden nicht gespeichert und können auch nicht als Vorlage gespeichert werden. Wer beispielsweise seine Videos immer als H.264 in FullHD ausgeben möchte und eine Stabilisierung mit Horizontausgleich, der muss all diese Einstellungen jedes Mal wieder erneut im Export-Dialog einstellen – das nervt. Auch der Batch-Export ist in diesem Punkt nicht besser. Immerhin lassen sich hier die Einstellungen einmal für mehrere Dateien vornehmen und dann alle Videos in der Liste mit den gleichen Exporteinstellungen exportieren. Am Ende erhält man als Ergebnis allerdings ebenso viele stabilisierte Videoschnipsel, statt einen einzigen längeren Film.

Fazit

Der GoPro Player bietet die Möglichkeit mit älteren GoPro Kameras unstabilisiert aufgenommene Videos stabilisiert wiederzugeben. Der Stabilisierungseffekt ist dabei sehr gut und individuell einstellbar. Diese Videos zu exportieren muss für 99 Euro freigeschaltet werden, ein Betrag, der vielleicht besser in eine neue Kamera investiert wäre. Älteres Videomaterial, bei dem die Stabilisierung eingeschaltet war, lässt sich leider nicht weiter stabilisieren. Die neuesten Generationen (Hero9 und Hero10), die bereits eine sehr gute Stabilisierung eingebaut haben, könnten mit dem GoPro Player noch zusätzlich "nachstabilisiert" werden. Das kostet jedoch Bildwinkel und Auflösung (oder anders gesagt: Qualität), sodass dies nur selten sinnvoll sein wird. Interessant ist der GoPro Player mit ReelSteady auf jeden Fall für Anwender, die gleich mehrere ältere GoPro Hero Kameras haben und einsetzen, z. B. um aus mehreren Bildwinkeln gleichzeitig zu filmen oder um die Kameras auf mehrere Fahrzeuge oder Boote zu verteilen. Diese benötigen nur eine einzige Lizenz und können damit die Videos all ihren älteren GoPros stabilisieren.

Vorteile

• Gute Player-Software mit überzeugender Bildstabilisierung
• Einfache Schnittfunktion

Nachteile

• Option für den Export stabilisierter Videos mit 99 € recht teuer