Multikopter bilden aktuell den Standard, wenn es um zivile Drohnen geht. Allerdings müssen für diese Bauweise Kompromisse eingegangen werden. Einerseits können (bei Kameras mit recht großem Sichtfeld) die weit abstehenden Rotoren ins Aufnahmebild gelangen. Des Weiteren sind die Propeller sehr störungsanfällig: Berühren sie ein Hindernis, stellen sie ihre Arbeit ein und der Multikopter stürzt (teilweise sehr unsanft) ab. Aufsteckbare Styropor- oder Kunststoff-Abweiser können die Rotoren schützen, aber diese erhöhen das Gewicht und beeinflussen den Luftstrom negativ, so dass sie in der Regel nur von Kopter-Einsteigern bei ihren ersten Flugversuchen genutzt werden. Die Fleye Drone soll ein ganz anderes, vielversprechendes, innovatives Konzept bieten, das diese Probleme beheben soll.
Augapfel – kreatives Design
Wie du bereits dem Produktnamen entnehmen kannst, will diese Drohne ein fliegendes Auge sein. Dementsprechend fällt auch das Design biologisch vertraut aus: Es handelt sich hierbei um eine leicht eingedrückte Kugel mit weißem Hauptkörper. Oben und unten schließt jeweils eine schwarze, runde Fläche die Konstruktion ab – mit dem Rest des Gerätes verbunden über blaue Plastikstreben. Es ist tatsächlich nicht viel Fantasie gefragt, um in diesem Aufbau von oben betrachtet ein menschliches Auge zu erkennen, wenn man von der außen platzierten Kamera absieht. Mit maximal 22 Zentimetern Durchmesser und einem Gewicht von 350 Gramm kannst du dir die Drohne haptisch wie einen Fußball vorstellen.
Die luftdurchlässigen blauen Streben verraten bereits, was sich (unter anderem) hinter der weißen Hülle verbirgt – der Propeller. Zudem sitzt dort der Computer, ein dual-core ARM A9 um genau zu sein. Besonders viel Wert haben die Entwickler dabei auf die Programmierung der Stabilitäts-Kontrollen gelegt, denn nicht nur soll die Fleye bei Stößen nicht abstürzen – sie soll auch sofort wieder auf ihre ursprüngliche Position zurückkehren.
Bedienung
Du kannst die Fleye Drone klassisch via Controller bedienen, aber auch eine Fernsteuerung per Smartphone-App (mit Live-Bild) wird möglich sein. Die GoFleye-App beinhaltet verschiede Flug- und Aufnahmemodi. Mit „Selfie“ erstellst du mit gewünschter Höhe und Distanz Aufnahmen von dir selbst, mit dem Kommando „Panorama“ dreht sich die Fleye selbstständig um 360 Grad und erstellt ein Panoramabild und der Modus „Hover“ lässt die Drohne auf der Stelle schweben, wobei du Höhe und Entfernung natürlich jederzeit nachregulieren kannst. „Manual“ bildet dann die klassische Flugfunktion, in der du sämtliche Kontrollen in der Hand hast. Hinzukommen wird die Option, GPS-Koordinaten abfliegen zu lassen.
Am Beispiel des „Hover“-Modus‘ führen die Entwickler in einem Video vor, dass du die Fleye Drone über je einen Schieberegler links und unterhalb des Live-Bildes unkompliziert fliegen lassen kannst. Während die Auflösung des Live-View-Modus‘ bislang ungeklärt ist, bietet die Kamera der Fleye im aktuellen Entwicklungsstadium zumindest eine FullHD-Videoauflösung (1920x1080p) mit 30 Bildern pro Sekunde.
Zukunftsaussichten
Weder Aussehen noch Funktionsumfang der Fleye Drone sind zu diesem Zeitpunkt endgültig. Die kreativen Köpfe aus Belgien, Laurent Eschenauer und Dimitri Arendt, basteln seit Ende 2014 an dem Gerät. In Kürze wollen die Entwickler eine Crowdfunding-Kampagne starten, um sich das Budget für eine Massenproduktion zu sichern, die allerdings auch erst im Sommer 2016 beginnen soll. Bis dahin kann sich noch vieles ändern – die Grundidee der Fleye Drone jedoch ist und bleibt innovativ und derzeit einzigartig.