Die Firmenzentrale von Autel Robotics ist in Shenzhen, China beheimatet und hat mit der Autel Robotics Europe GmbH in München sogar eine deutsche Tochterfirma. Dennoch kennt man die Marke hierzulande eher nicht, auch die Website beispielsweise ist nur zweisprachig Englisch/Chinesisch. Da ist also für den deutschen Markt vermutlich noch etwas Handlungsbedarf. Der Messestand auf der IFA war allerdings sehr gut bestückt mit interessanten Produkten, was offenbar auch die Messebesucher anlockte, denn der Autel-Stand war gefühlt einer der bestbesuchten auf der IFA.
Eingesperrt in einen Käfig aus Gummibändern summte dort auf rund zwei Metern Höhe eine Autel Evo II Pro, deren Livebild von der regulären und der Wärmebildkamera wechselweise auf einem großen Monitor angezeigt wurde. Das war schon ein Hingucker! Wer sich mit Drohnen auskennt, dürfte sich über einen dort eingeblendeten Warnhinweis der Flug-App gefreut haben "Hindernis oberhalb der Drohne!". Die Evo II Pro hat nämlich rundum Kollisionsvermeidungs-Sensoren, auch sogar nach oben gerichtete. Praktisch ist das beispielsweise, wenn man mal unter einer Brücke oder unter einem Baum fliegt.
Das aktuelle Autel Lineup in Kürze (evtl. kommen wir künftig noch detaillierter auf die einzelnen Produkte zurück):
- Autel Evo Nano ist die Einstiegs-Drohne, die bereits vernünftige Eckwerte bietet. Dazu zählt ein relativ großer 1/2-Zoll-Sensor mit 48 Megapixeln, der ja auch schon anderswo gute Dienste leistet und bislang immer für ungewöhnlich gute Bildqualität stand. Die Kamera hat Fix-Fokus und eine Lichtstärke von F2,8. Die Übertragung des Live-Bilds soll in 2,7K 30fps erfolgen. Die Drohne ist 249 Gramm leicht, soll bis Windstärke 5 funktionieren und bis zu 28 Minuten in der Luft bleiben können.
- Autel Evo Nano+ ist ebenfalls eine 249-Gramm-Drohne, hat aber im Vergleich zur normalen Evo Nano eine noch bessere Kamera mit noch größerem 1/1,28-Zoll-Sensor mit 50 Megapixeln und RYYB-Farbfilter sowie einer F1,9-Lichtstärke mit Autofokus.
- Autel Evo Lite ist bei Autel der Einstieg in die Mittelklasse. Bis zu 40 Minuten Flugzeit gehen da bei bis zu 7 bft Windgeschwindigkeit. Die Kamera entspricht der der Evo Nano+, also 1/1,28-Zoll-Sensor mit 50 Megapixeln und RYYB-Farbfilter, F1,9-Lichtstärke mit Autofokus.
- Autel Evo Lite+ ist wie Evo Lite, jedoch wiederum mit verbesserter Kamera. Das bedeutet hier, dass eine 1-Zoll-Sensor-Kamera eingebaut ist, die 6K-Videos drehen kann.
- Autel Evo II ist dann schon der Einstieg in die Profi-Klasse im Consumer-Segment. Satte 33 Megapixel und 8K-Video auf einem 1/2-Zoll-Sensor liefert schon die "Einsteiger-Version" der Evo II Serie. Flugzeit max. 40 Minuten, aber angeblich sogar bis Windstärke 8. Alle Drohnen der Evo II Serie haben zudem 360-Grad-Kollisions-Vermeidung eingebaut, also Sensoren in alle Richtungen, auch nach hinten und oben.
- Autel Evo II Pro setzt wiederum Kameratechnisch noch eine Stufe drauf. Dort ist dann wiederum der größere 1-Zoll-Sensor aus der Evo Lite+ eingebaut, der 6K-Videos drehen kann und faktisch eine noch bessere Bildqualität haben soll.
- Autel Evo II Enterprise ergänzt die Evo II Serie um ein modulares Konzept. Vorne auf der Drohne gibt es eine Zubehörbuchse und zwei Gewinde, in denen man variabel Zubehör fixieren kann: Einen LED-Suchscheinwerfer für Such-Einsätze in der Nacht, einen Lautsprecher für Durchsagen, ein helles, rundum strahlendes Positionslicht, mit der man die Position der Drohne selbst in der Nacht sehen kann oder ein RTK-Aufsatz (RTK = Real Time Kinematic, also Echtzeitkinematik), der der Drohne es ermöglicht, ihre Position zentimetergenau zu ermitteln. Die Enterprise-Version der Evo II gibt es wiederum mit verschiedenen Kameras, darunter auch eine Dual-Kamera, die zwischen einem normalen Kamerabild und einer Wärmebild-Kamera umgeschaltet werden kann, beispielsweise um vermisste oder verletzte Personen im Dunklen zu finden.
Ausführliche Infos zu den verschiedenen Evo-Modellen gibt es auf der Website von Autel Robotics.