Wo war nochmal die kleine Bucht mit den vielen bunten Fischerbooten? Und weißt du noch, wo die atemberaubende Schlucht mit den tollen Steinformationen war? Nach dem Urlaub stellen sich viele von uns diese oder ähnliche Fragen. Hat deine Kamera einen eingebauten GPS-Empfänger, lässt sich das ganz einfach feststellen. Einfach das Foto aufrufen, und sich anhand der gespeicherten Geodaten den Standort auf einer Karten-App wie Google-Earth anzeigen lassen. Aber was machst du, wenn die Kamera keinen eingebauten GPS-Empfänger hat? Klar gibt es externe GPS-Logger, aber die kosten 100 Euro und mehr und haben oft umständlich zu bedienende Software. Was nützt der beste Logger, wenn sich die Bilder nur mit großem Aufwand mit den gespeicherten Geodaten versehen lassen? Wenn du ein Smartphone hast, dann hast du auch bereits einen GPS-Empfänger! Fehlt nur noch die passende App – die heißt gps4cam und kostet gerade mal 2,69 Euro. Zusätzlich gibt es eine Pro-Variante für 3,59 Euro mit Dropbox-Anbindung.
Nachdem die App gestartet wurde, kann es auch schon losgehen. Zu Beginn der Fototour wählst du, in welchem Intervall die Ortsdaten ermittelt werden sollen. In der Standard-Einstellung wird der Standort im Abstand von einer Minute, fünf oder zehn Minuten gespeichert. In den Einstellungen des Programms kann der Wert festgelegt werden. Dabei gilt: Je häufiger die Speicherung, desto mehr Strom wird verbraucht und umso kürzer ist die Akkulaufzeit des Smartphones. In der Einstellung „Genau“ wird der Standort alle 30 Sekunden gespeichert. In der Pro-Variante können beide Modi zwischen 10 Sekunden und 30 Minuten eingestellt werden. Daneben gibt es die Option „Energiesparend“, in der der Standort immer dann neu ermittelt wird, wenn sich das Handy von einer GSM-Zelle in die nächste bewegt und ein Wechsel des Sendemastes stattfindet. Diese Methode ist natürlich weniger genau und eignet sich in Städten nicht gut, da dort wesentlich seltener Antennenwechsel stattfinden. Besonders energiesparend ist die Einstellung „Manuell“. Bei der musst du die Standortbestimmung manuell durch Schütteln des Smartphones aktivieren. Aber Achtung: Vergisst du das Handy zu schütteln, werden keine Daten aufgezeichnet!
Ist die Fotoreportage gestartet, kannst du nun den Namen für die Fotoreportage eingeben. Es erscheint ein Bildschirm auf dem die Startzeit, die Laufzeit und die GPS-Verbindungen angezeigt werden. Mit einem Fingerwisch nach links auf dem Display wird eine Karte mit dem aktuellen Standort angezeigt. Nun kann es mit der Fotosafari losgehen. Wichtig: Das Smartphone sollte nicht in einer Tasche in der untersten Ecke unter allem möglichen Fotozubehör vergraben werden. Sonst besteht die Gefahr, dass keine GPS-Daten empfangen werden können. Am besten trägst du das Handy in der Hemd- oder äußeren Jackentasche.
Gehst du während der Fotosafari längere Zeit in geschlossene Gebäude, wie etwa Museen, solltest du die Pausen-Taste drücken. So wird Energie gespart und die Laufzeit des Handys verkürzt sich nicht unnötig. Während der Tour kannst du dir die zurückgelegte Route auf dem Handy anzeigen lassen.
Bist du am Ziel angekommen, wird die Aufzeichnung gestoppt. Nun wird mit einem Druck auf „Exportieren“ (in der Pro-Variante „QRCode“) ein QR-Code erzeugt. Der wird nun einfach mit der Kamera oder den Kameras abfotografiert. Wichtig: Es bringt nichts, einen Screenshot auf dem Handy zu machen, da so die eingestellte Uhrzeit auf den Kameras nicht mitgespeichert wird. Und die ist erforderlich, um später die Fotos mit den passenden Geodaten zu versehen. Es ist übrigens nicht nötig, die Uhrzeit von Smartphone und Kamera zu synchronisieren. Das geschieht über die Aufnahme des QR-Codes. Der verändert sich übrigens kontinuierlich auf dem Anzeigefeld des Smartphones, so dass du dir ruhig Zeit lassen kannst mit der Aufnahme oder den Aufnahmen. Der QR-Code kann auch noch Stunden nach Ende der Foto-Tour abfotografiert werden. Nur die Uhrzeit in der Kamera darf in der Zwischenzeit nicht verstellt werden.
Nun einfach die geschossenen Aufnahmen auf den Computer kopieren und auf der gps-4cam-Hompage die kostenlose PC- oder Mac-Software herunterladen und installieren. Anschließend das Programm aufrufen, den Ordner wählen, in dem sich die Originalbilder befinden und einen Zielordner angeben. Nach wenigen Sekunden sind die Aufnahmen mit Geodaten verknüpft. Ein Blick in die erweiterten EXIF-Daten zeigt das Ergebnis. Mit einem Klick lässt sich der Aufnahme-Standort in entsprechenden Anwendungen – wie etwa Google-Maps – anzeigen. Einfacher und schneller geht es kaum. Noch ein Tipp: Lege vor der Fotosafari in den Systemeinstellungen der Kamera einen neuen Ordner an, in dem die Bilder gespeichert werden sollen. So lassen sich die Aufnahmen nach der Tour noch einfacher in einen eigenen Ordner kopieren. Lässt sich bei deiner Kamera kein neuer Ordner anlegen, kannst du alternativ auch eine neue Speicherkarte einlegen.