Wer Top-Bilder von seiner „Fotosafari“ mitbringen will, sollte sich perfekt vorbereiten. Neben der generellen Planung hinsichtlich Kamera-Ausrüstung und Zubehör, ist die Festlegung der Route ein wesentlicher Punkt. Egal, ob Städtetrip oder ausgedehnte Fototour, die schönsten und beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten sollten zur richtigen Tageszeit besichtigt werden. Um herauszufinden, wann die ist, gibt eine hilfreiche App: The Photographer's Ephemeris. Die Universalapp kostet 7,99 Euro für iOS und 3,74 Euro für Android – ein stolzer Preis, aber du bekommst eine Menge dafür geboten. Eins noch vorweg: Die App gibt es nur in Englisch.
Obwohl die App sowohl für Smartphones und Tablets ist, empfiehlt es sich, für die Routenplanung ein Tablet zu verwenden, da die Kartenansichten deutlich größer sind. Für die schnelle Suche unterwegs bietet das Smartphone genau die gleichen Funktionen, wie auf dem Tablet – nur in kleinerer Ansicht. Wichtig: Auf dem Tablet gibt es einen Unterschied zwischen der Quer- und Hochformat-Ansicht – auf dem Smartphone nicht. Wird die App in der Queransicht gestartet, so nimmt die Kartenansicht den größten Teil des Bildschirms ein. Auf der rechten Seite wird eine Datumsleiste mit sieben Tagen eingeblendet, wobei das aktuelle Datum in der Mitte ist. Zu den jeweiligen Tagen werden die Zeiten für Sonnenauf- und -untergang, sowie Mondauf- und -untergang angezeigt; außerdem der „Füllstand“ des Mondes in Prozent. Mit einem Klick auf das Fadenkreuz oben rechts auf der Karte wird sie an den aktuellen Standort verschoben. Vier Linien zeigen an, wo der Sonne und Mond aufgehen (gelbe und hellblaue Linie) und Sonne und Mond untergehen (orange und dunkelblaue Linie).
In den Einstellungen (kleines Zahnrad oben rechts) kannst du festlegen, wie die Karte angezeigt wird: Standard, Satellit oder Hybrid. Außerdem stehen verschiedene Kartenanbieter zur Auswahl. Über die Suchfunktion lässt sich nun jeder beliebige Ort auf der Welt suchen. Per Zweifingerzoom wird die Karte vergrößert sowie verkleinert und kann dann präzise an den gewünschten Ort verschoben werden. Noch ein Hinweis zu den Karten: Am präzisesten arbeitet die App in Online-Modus (3G oder WLAN). Einige Karten (Hinweis bei der Auswahl der Kartenansicht) lassen sich auch im Offline-Modus nutzen. Allerdings werden immer nur die Kartenausschnitte gespeichert, die du dir schonmal angeschaut hast. Wie das genau geht und was dabei zu beachten ist, steht in der ausführlichen Bedienungsanleitung der App. Nun sollte das Tablet ins Hochformat gedreht werden.
Unten erscheinen daraufhin zwei Felder sowie am unteren Rand ein Schieber. Im rechten Fenster wird die Uhrzeit angezeigt, auf dem der Schieber steht. Der kann nun beliebig verschoben werden, und zwei Linien zeigen dazu den Stand der Sonne und des Mondes an. Dazu werden die Werte für den Winkel in Bezug auf den Norden angezeigt (Azimuth) sowie der Winkel über dem Horizont (Altitude). Zwei kleine Balken auf der linken Seite der Karte zeigen parallel dazu den Höhe von Sonne und Mond an (Altitude). Im linken Feld werden dir neben den bekannten Daten für Auf- und Untergang die Dämmerungszeiten angezeigt. Für Fotografen wichtig ist der Wert „Civil“. Ist die 24-Stunden-Einteilung des Schiebers zu ungenau, reicht ein Klick auf das kleine 24h-Symbol rechts am Schieber und die Einteilung springt in die Stundenansicht.
Neben dem roten Pin, der den zu beobachtenden Standort angibt, gibt es einen grauen Pin auf der Karte. Den kannst du verwenden, um einen optimalen Standort zum Fotografieren des Sonnenauf- und -untergangs zu finden. Dazu einfach etwas länger auf den Pin tippen und dann an die geplante Position verschieben. Mit einem Druck auf das Symbol mit den zwei Pins oben rechts auf der Kartenansicht werden die beiden Standorte vertauscht. So lässt sich leicht herausfinden, ob der geplante Aufnahmestandort auch tatsächlich perfekt ist. Die gelbe oder orange Linie sollte nach dem Tauschen durch den grauen Pin laufen. Klappt das Tauschen nicht, ist der Standort-Pin gesperrt, was mit einem kleinen Schloss am linken oberen Symbol angezeigt wird. Einfach einmal drauf tippen und die Sperre ist aufgehoben.
Das rechte untere Feld kann mit einem Fingerzeig weiter geblättert werden. Unter dem Punkt „Object height“ kann die Höhe eines Objekts eingegeben werden. Auf der Karte wird dann je nach Sonnenstand die Länge des Schattens angezeigt. So kannst du beispielsweise feststellen, ob benachbarte Gebäude mit ihrem Schatten das Hauptmotiv verdecken. Die Länge des Schattens wird zusätzlich im Feld in Meter angegeben.
Möchtest du ein anderes Datum überprüfen, geht das mit einem Klick auf das Kalendersymbol oben links. Die Daten für Voll- und Neumond werden mit einem Klick auf das nächste Feld aufgerufen. Das nächste Feld mit dem Pin-Symbol dient zum Speichern einzelner Standorte. Einfach das Plus-Feld antippen und dem aktuellen Standort einen Namen geben. Diese Funktion kannst du auch unterwegs perfekt einsetzen, wenn du ein Motiv findest, das du später – zu einer anderen Tageszeit – noch mal anlaufen möchte. Einfach das Fadenkreuz antippen, damit wird die Karte auf den aktuellen Standort zentriert – speichern, fertig.