Wie von praktisch allen DJI Drohnen gibt es auch von der Air 2S zwei Bundles. In der Grundausstattung ist alles zum Fliegen mit dabei, aber eben nur ein Akku. Mit dem fliegt die Drohne an windstillen Tagen bis zu 31 Minuten. Praktisch leitet sie bei knappem Akkustand automatisch die Landung am Startplatz ein. Mindestens einen zweiten Akku wird sich vermutlich jeder Drohnenpilot wünschen. So bleibt der Grundpreis zwar knapp unter 1.000 Euro, der weiterer Akku kostet aber nochmal gut 100 Euro. Damit ist dann das Kit "Fly and more Combo" nur noch knapp 200 Euro entfernt. Dafür gibt es dann wirklich quasi das Rundum-Sorglos-Paket mit noch einem weiteren Akku (insgesamt drei Stück), einem Mehrfachlade-Adapter, mit dem man die drei Akkus automatisch nacheinander laden kann, einer recht gut gemachten Tasche, weiteren Ersatzpropellern und einem Satz Neutraldichte-Filtern. Sobald man mehr als ein Akku zur Grundausrüstung hinzukaufen möchte, ergibt das Fly-and-More-Kit definitiv Sinn.
Für den Preis bekommt man mit der DJI Air 2S eine wirklich sehr ordentlich verarbeitete Drohne. Alles ist sehr stabil und macht einen richtig guten Eindruck. Die Fernsteuerung, der so genannte Controller, ist zwar aufs Wesentliche reduziert, aber gut zu handhaben. Das Smartphone wird oben eingeklemmt. Die Klemme greift das Handy dann sozusagen an der rechten Seite, unterm Smartphone sitzt das Teleskopgestänge. Das ist von der Handhabung grundsätzlich sehr schön, führt aber dazu, dass mindestens die Lautstärketasten nicht erreichbar sind, zudem sitzt das Gestänge der Halterung evtl. vor einem rückseitig montierten Fingerabdrucksensor. Da man das meist nicht mehr bedient, wenn man das Smartphone erstmal in die Halterung eingesetzt hat, kann man damit leben. Für gängige Stecker liegen kurze Kabel bei, denn das Smartphone wird per USB-Kabel mit dem Controller verbunden und wird von diesem auch geladen. Von der Größe her bietet die Klemme auch für richtig große Smartphones genug Platz, nicht jedoch für Tablets.
Zwei Steuerknüppel lassen sich zum Transport abschrauben und in entsprechende Halterungen einrasten. Zwei Ersatz-Exemplare werden gleich mitgeliefert. Die Fernbedienung hat nur die vier wichtigsten Tasten: Außer einem Ein/Aus-Taster und einer "Komm-nach-Hause"-Taste gibt es noch eine Modus-Wahl-Taste, mit der man die Reaktions- bzw. Fluggeschwindigkeit der Drohne umschalten kann (Cine, Normal und Sport), eine Funktionstaste, eine Kameramodus-Umschalttaste und an der Rückseite befinden sich die Neigungseinstellung der Kamera und der Auslöser (nur ein Auslöser für Foto und Video, man muss also immer den Modus wechseln, wenn man nach einem Video schnell mal ein Foto machen will). Der Rest wird über die App bzw. den Touchscreen des eingesetzten Smartphones bedient. Das ist völlig in Ordnung (zur App kommen wir später noch).
Bei der Drohne selbst sind die Propeller schnell und ohne Werkzeug mit einem pfiffigen Bajonett-Verschluss montiert. Die Propeller sind klappbar, aber etwas schwergängiger als bei anderen Drohnen. Sie müssen von Hand wenigstens halbwegs in die richtige Stellung gebracht werden, ganz von selbst entfalten sie sich nicht. Die DJI Air 2S ist sehr flach gebaut. Ein "Landegestell" gibt es praktisch nicht. Lässt man sie von einer Wiese aus starten, muss das Gras schon ziemlich kurz gemäht sein, andernfalls schlagen die Flügel gegen die Grashalme und die Drohne bricht den Start ab. Ggf. muss man einfach etwas drunter legen oder die Drohne von der Tasche aus starten lassen. Beim Landen ist das nicht so kritisch. Die Drohne landet auch in höherem Gras. Die Kamera wird dabei vor dem Aufsetzen im Gimbal nach vorne ausgerichtet, damit die Frontlinse beim Landen auf unebenem Grund keinen Schaden nimmt.
Eine Weiterentwicklung zum Vorgängermodell DJI Air 2 sind bei der Air 2S zusätzliche Anti-Kollisionssensoren. Die Kamera schaut nun nicht nur nach vorn, hinten und unten, sondern auch schräg nach oben (wichtig, weil sich die Drohne beim Vorwärtsflug neigt). Das ist löblich, dennoch aber eine halbe Sache. Seitliche Sensoren fehlen nämlich und damit ist die Drohne bei seitlichen Flugbewegungen nicht geschützt. Dabei gibt es etliche sehr schöne Automatik-Programme, bei denen die Drohne das Motiv umkreist und dabei entweder das Motiv verfolgt oder sogar den Abstand verändert (Helix). Solche Aufnahme-Modi sind bei der Air 2S also mit äußerster Vorsicht zu genießen, denn wenn dabei ein Hindernis in den Weg kommt, kann die Air 2S dieses nicht erkennen.
Kein Flug ohne Smartphone und ohne App. Als solche kommt die noch relativ neue App "DJI Fly" zum Einsatz, die mit der Mavic Mini eingeführt wurde. Die Bedienung gefällt uns recht gut, die Symbole könnten allerdings teilweise größer und besser lesbar sein. Seit der ersten Version ist das etwas besser geworden. Beispielsweise ist die Aufnahmedauer der aktuellen Videoaufzeichnung so winzig klein, dass man diese vielleicht unter "Laborbedingungen", keinesfalls aber draußen im hellen Sonnenlicht entziffern kann. Die App warnt übrigens vorbildlich vor Flugverbotszonen und in einer Kartendarstellung kann man seine Drohne suchen, sollte sie mal verloren gehen. Bei einem Innenraum-Flug vor unserer Testtafel im Labor warnte die App sogar zutreffend vor einem nahenden Flugobjekt, man möge bitte eine sichere Flughöhe einnehmen. Da war gerade ein Rettungshubschrauber im Anflug auf das nahe Krankenhaus.
Die Reichweite der Übertragung, inklusive Live-Bild der Kamera, ist exzellent, soweit wir das ausprobieren konnten. Die maximale Reichweite, die DJI mit bis zu 12 Kilometern angibt (eigentlich unglaublich) haben wir nie annähernd ausgereizt, denn sie ist in Deutschland auch eher unerheblich, da man hier auf Sicht fliegen muss. Aber auch wenn wir uns mal etwas weiter entfernt haben, fiel doch auf, dass die Bildübertragung zu keiner Zeit einfror oder sonst irgendwelche Störungen hatte (das kennen wir aus früheren Tests durchaus anders) oder gar der Kontakt ganz verloren ging (woraufhin die Drohne automatisch zurückkehren würde). Das vermittelt ein sehr sicheres Fluggefühl, wie überhaupt die Flugleistungen und die Flugstabilität exzellent sind. Selbst bei leichtem Wind an der See und in 100 Metern Höhe kam nie ein Warnhinweis über hohe Windgeschwindigkeit, geschweige denn man hatte den Eindruck, die Drohne würde gegen Wind ankämpfen. Auch die Stabilität ist hervorragend, die Air 2S steht in der Luft wie eine Eins und landet punktgenau.
Bei Filmen empfiehlt es sich, den Cinema-Modus zu wählen, dann bewegt sich die Drohne recht sanft. Nur die maximale horizontale Drehgeschwindigkeit ist uns auch in diesem Modus immer noch viel zu schnell. Es empfiehlt sich deshalb, den linken Steuerknüppel nur sehr feinfühlig nach links und rechts zu bewegen.
Die Mavic Mini (bzw. die App DJI Fly) beherrscht standardmäßig diverse automatische Kamera-Flugsequenzen, die bei DJI 'QuickShots' genannt werden (schaut euch diese bitte bei bedarf auf der DJI-Website an). Neu sind so genannte Master Shots, bei denen die Drohne automatisch zehn verschiedene Flugmanöver durchführt, während das Motiv im Mittelpunkt bleibt und am Ende zu einem Video kombiniert.