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Foto und Video in der Praxis

Für den Test hatten wir zum Vergleich auch noch eine Hero10, sodass wir beide Kameras direkt vergleichen und schauen konnten, wie gravierend die Verbesserungen eigentlich sind. Beide haben wir mehrere Tage lang bei Segeltrainings am Gardasee und auf der Ostsee mit verschiedenen Einstellungen ausprobiert, teilweise sogar direkt nebeneinander montiert auf derselben Jolle. Später musste die Hero11 bei uns im Testlabor zwar keinen Labortest absolvieren, aber Testaufnahmen von unserem Testaufbau machen, in denen man dann sehr gut sieht, welche Details nachher tatsächlich in den fertigen Fotos und Videos sichtbar sind.

Die Bildsensoren beider Kameras unterscheiden sich in der Höhe. Die Breite und die Pixeldichte ist, soweit wir das sehen können, bei Hero10 und Hero11 identisch. Insofern muss man auch keine grundsätzlich andere Bildqualität erwarten, außer eben mit genau den Aufnahmeeinstellungen, die von dem neuen Bildsensor-Seitenverhältnis profitieren. Das ist vor allem dann der Fall, wenn man die Horizontstabilisierung nutzt.

Wie eingangs erwähnt, ist das neue Seitenverhältnis auch beim Videodreh direkt auswählbar, lässt dann aber nur wenig Bildstabilisierung zu. Solche 24,7-Megapixel-Videos dienen also vor allem als Rohvideos für die weitere Bearbeitung in nachgelagerten Software-Programmen, wie z. B. dem GoPro Player. Aber fangen wir erst kurz mit den Fotos an, auch wenn die sicherlich nicht unbedingt der Schwerpunkt bei Actioncams sind.

Auch bei Fotos kann man das Seitenverhältnis 8:7 einstellen und kann somit die volle Sensorfläche nutzen, auch wenn dies ein ziemlich ungewöhnliches Seitenverhältnis ist. Fotos zeigen sehr gut die Qualität, die das Objektiv (hiermit meinen wir das echte Objektiv mit den Glaslinsen und nicht die "digitalen Objektive") und der Bildsensor liefern können; natürlich nicht ohne nachgelagertes Bildverarbeitung. Ohne die geht es nicht. Fotos zeigen aber auch schnell die Qualitätsprobleme, die durch die "digitalen Objektive" entstehen. Solange man die Einstellungen so wählt, dass möglichst viele Pixel unverändert (oder wenig verändert) im Foto landen, ist die Qualität ordentlich.

Die besten Fotos bekommt man mit der Objektiv-Einstellung "Weit" mit einem sehr ausgeprägten Ultraweitwinkel-Look. 27-Megapixel-Fotos, d. h. satte 5.568 x 4.872 Pixel große Bilddateien, bekommt man dann aus dem relativ kleinen Sensor. Solange das Licht hell ist, sehen die Fotos auch gut aus. Wechselt man auf "Linear", was einen normalen, entzerrten Bildeindruck erzeugt, begradigt die Elektronik nicht nur, sondern verwendet auch gleich einen deutlich engeren Bildwinkel. Das führt einerseits zu einem natürlichen Bildeindruck und die Elektronik muss nicht mehr ganz so viel am Bild "biegen". Anderseits bedeutet das auch, dass nur noch ein sehr viel geringerer Teil der Sensorpixel überhaupt Informationen fürs Foto liefern. Auch wenn diese Dateien ebenfalls 5.568 x 4.872 Pixel groß sind: echte 27-Megapixel-Fotos sind das längst nicht mehr. Für Fotos können wir die Hero11 also im Grunde nur für extreme Weitwinkel-Aufnahmen in der Einstellung "Weit" empfehlen. Ansonsten nutzt man besser sein Smartphone.

  • Bild So weitwinklig "sieht" der Bildsensor der GoPro Hero11 das Bild in der Objektiv-Einstellung "Weit". [Foto: MediaNord]

    So weitwinklig "sieht" der Bildsensor der GoPro Hero11 das Bild in der Objektiv-Einstellung "Weit". [Foto: MediaNord]

  • Bild Stellt man die GoPro Hero11 im Foto-Modus auf "Linear" um, wird das Bild nicht nur entzerrt, sondern auch ein extrem viel kleinerer Bildausschnitt verwendet. Diesen wieder als 27-Megapixel-Foto zu speichern, ergibt im Grunde keinen Sinn. [Foto: MediaNord]

    Stellt man die GoPro Hero11 im Foto-Modus auf "Linear" um, wird das Bild nicht nur entzerrt, sondern auch ein extrem viel kleinerer Bildausschnitt verwendet. Diesen wieder als 27-Megapixel-Foto zu speichern, ergibt im Grunde keinen Sinn. [Foto: MediaNord]

Eine Actioncam wird allerdings überwiegend nicht zum Fotografieren, sondern zum Filmen genutzt. Und da sind nicht 27 Megapixel das Maß der Dinge, sondern für viele Anwender sind 4K-Videos das Ziel, also 8,3 Megapixel-Videos. Wer sogar nur FullHD-Videos (1080p) macht, stellt sowieso nach heutigen Maßstäben keine hohen Anforderungen mehr an die Technik. Bei GoPro sind seit der Hero10-Generation sogar 5,3K das Maß der Dinge. Zumindest ist das die höchste Videoauflösung, die der Anwender einstellen kann, wahlweise mit einer Bildwiederholfrequenz von 25, 30, 50 oder sogar 60 Bildern pro Sekunde. Damit sind also schon leichte Zeitlupen möglich. Bei der Hero11 geht dies nun sogar in Verbindung mit 360-Grad-Horizontsperre. Die Bildstabilisierung arbeitet nahezu perfekt, das haben wir im vorherigen Abschnitt schon geschrieben. Aber wie sieht es mit der resultierenden Bildqualität aus?

Im Test der Hero10 hatten wir beobachtet, dass in den 5,3K-Videos bei eingeschalteter starker Bildstabilisierung eigentlich nicht wirklich mehr Details drinstecken, als in den 4K-Videos. Daher war bei der Hero10 unsere Empfehlung, zumindest mit intensiver Bildstabilisierung gleich in der Einstellung 4K zu filmen. Die GoPro Hero11 hingegen ist anders abgestimmt und holt aus jeder höheren Auflösungsstufe tatsächlich auch etwas mehr Bildinformation heraus. Am besten gefiel uns hier tatsächlich 5,3K. Bei 4K finden wir die Scharfzeichnung etwas zu stark, dies kann man aber einstellen. Eine Bildwiederholfrequenz von 50 oder 60 fps lässt sich ohne Qualitätseinschränkungen nutzen, 25 und 30 fps bieten keinen Qualitätsvorteil. 2,7K wird überhaupt nur mit 50 bzw. 60fps angeboten.

Generell muss man sich allerdings bewusst machen, dass gerade bei den hochauflösenden Videomodi 4K und 5,3K die allerbeste Bildqualität nur bei Abschaltung jeglicher Bildstabilisierung und ausschließlich in der Objektiveinstellung "Weit" herauskommen kann. Nur dann können wirklich genug Pixel auf dem Sensor genutzt werden. Ein stabilisiertes Video in der Einstellung "Linear" kann tatsächlich nur einen relativ kleineren Bereich des Sensors nutzen. Dieser Bereich wird dann wieder zu einem 5,3K-Video hochskaliert. Das gelingt der Hero11 zwar ziemlich gut, aber die Schärfe und Details wie bei "richtigen" 5,3K-Videos (immerhin fast 15,9-Megapixel-Videos!) darf man nicht erwarten. Dennoch ist die Qualität sehr gut und die Videos sind, insbesondere durch die perfekte Bildstabilisierung, sehr eindrucksvoll.

Empfehlung Die 5,3K-Videos liefern tatsächlich die beste Qualität und dürfen gerne mit 60 fps genutzt werden. In der Objektivstellung "Weit" bekommt man die beste Qualität, aber auch Fisheye-Verzeichnungen und keine Horizontstabilisierung. Etwas unschärfer werden die Videos, wenn man die Einstellung "Linear" wählt. Ob mit oder ohne Horizontstabilisierung spielt dabei keine Rolle – die Horizontsperre kann man dann also ruhig einschalten. Die Bildstabilisierung am besten in der Stellung "Ein" oder "AutoBoost" benutzen (also nicht "Boost", das reduziert Bildwinkel die Bildqualität zusätzlich dauerhaft).

Qualitätssteigernd wirkt dabei übrigens natürlich eine hohe Bitrate. Wenn nichts dagegen spricht, sollte diese nicht auf "Standard" (das ist die Werkseinstellung), sondern auf "Hoch" eingestellt werden. Dann bekommt man 100 Mbit/s statt 60 Mbit/s bei 4K und 5,3K (bei niedrigeren Auflösungen entsprechend weniger), was durchaus angemessen ist. Hilfreich ist übrigens auch immer viel Licht! Normalerweise benutzt man eine Actioncam ja draußen und in hellem Sonnenschein liefert sie auch ihre beste Bildqualität ab. Bei weniger Licht greift die Rauschunterdrückung ein und das kostet Details.

Qualitätsmindernd wirken andererseits sehr hohe Bildwiederholfrequenzen. 4K-Video mit 120 fps hört sich toll an und es ist natürlich auch toll, wenn man vierfache Zeitlupen in hoher Auflösung bekommen kann. Man darf dabei aber halt nicht genau so eine hohe Bildqualität erwarten (vor allem effektive Auflösung, also Details) wie bei 60 fps. Dennoch ist das Ergebnis für viele Situationen sehr gut brauchbar.

Den Ton hat GoPro seit einigen Kameragenerationen richtig gut im Griff. Die Kamera zeichnet mit ihren drei eingebauten Mikrofonen einen sehr brauchbaren Stereoton auf. Windgeräusche werden bei Bedarf unterdrückt (abschaltbar, Automatik-Stellung vorhanden), der Ton wird dann allerdings dumpfer.

Ideale Speicherkarten-Größe Wer mit der Hero11 in 4K oder gar 5,3K dauerhaft filmt, wird mit einer 32GB-Karte nicht immer glücklich, weil dann die Karte mitunter schneller voll als der Akku leer ist. Im Test haben wir eine ununterbrochene Aufnahmedauer mit einer Akku-Ladung von bis zu 1:20 h erreicht. Ob ein so langes 4K- oder 5,3K-Video auf eine 32GB-Karte passt, hängt von der eingestellten Datenrate ab. Bei "Standard"-Datenrate reicht in beiden Videoauflösungen eine 32GB-Karte noch aus. In der besseren Qualität ("Hoch") benötigt man jedoch mehr Kapazität: knapp 40 GB pro Stunde. 64 GB ist also eindeutig die bessere Größe. Wer einen zweiten Akku für die Kamera hat, sollte am besten sogar gleich zu einer 128GB-Karte greifen. Micro-SD-Karten kosten aktuell nicht die Welt. Daran zu sparen lohnt sich wirklich nicht.

Enduro Akku und Akkulaufzeit

Die GoPro Hero11 wird mit einem neuen Akku ausgeliefert. Der "Enduro" (das sind normalerweise Geländemotorräder) genannte Akku wurde Anfang Dezember 2021 als Zubehör für die GoPro Hero10 Black und Hero9 Black vorgestellt. Bei der Hero11 Black ist er nun serienmäßig dabei. Bereits vorhandene "normale" Akkus können aber auch verwendet werden. Beide Akku-Typen lassen sich an der Farbe unterscheiden. Weiß-Schwarz sind die neuen Enduro-Akkus. Blau-Schwarz die bisherigen normalen Akkus. Die Daten sind hingegen scheinbar gleich: beide Akkutypen haben 1.720 mAh bei 3,85 V, das ergibt 6,62 Wh. Auch die übrigen Aufdrucke auf den Akkus sind praktisch identisch, so sollen diese nicht bei Temperaturen von über 60 °C gelagert werden. Unsere beiden Akkus wurden übrigens von verschiedeneren Herstellern für GoPro produziert: der "herkömmliche" blaue Akku kommt aus der Fabrik von ATL (Amperex Technology Limited), während der neue Akku von NVT (Naviasys) hergestellt wurde. Das muss allerdings so nicht zwangsweise auf alle GoPro-Akkus zutreffen.

Der Vorteil der Enduro-Hochleistungsakkus soll laut GoPro vor allem eine viel längere Betriebsdauer bei niedrigen Temperaturen von z. B. -10 °C sein. Aber auch bei normalen Temperaturen sollen sich bei der Hero10 Black angeblich Verlängerungen der Betriebsdauer um bis zu 40 Prozent erreichen lassen, gerade bei den Hochleistungseinstellungen. So spricht GoPro davon, dass sich auch mit der Hero11 Black die Betriebszeiten um bis zu 38 % verbessert haben soll "bei moderaten Temperaturen im Vergleich zu bisherigen GoPro Kameras und Akkus", gemessen wurde das von GoPro bei 25 Grad im Modus 4K120. Bei den Enduro-Akkus scheint es sich also um eine andere, weiterentwickelte Technik zu handeln. Nicht teurer, aber irgendwie besser. Nicht mehr nominale Kapazität, aber dennoch längere Laufzeiten, zumindest in Betriebsmodi mit einer hohen Leistungsaufnahme. Die älteren blauen Akkus bietet GoPro auch gar nicht mehr an, sondern nur noch die neuen Enduro-Akkus. Die kosten einzeln 24,99 € oder im Doppelpack 39,99 €, mit einem Dualladegerät 59,99 €.

Die Batterielaufzeit mit dem neuen, weiß-schwarzen Enduro-Akku haben wir uns natürlich auch genauer angeschaut und sogar mit der alten Akku-Technologie (mit den bisherigen normalen blau-schwarzen Akkus) vergleichen – Interessant vielleicht für alle GoPro-Anwender, die beispielsweise von den GoPro Hero9 oder Hero10 noch diverse Zusatzakkus haben und überlegen, diese an der Hero11 weiterzuverwenden.

  • Bild Herkömmlicher (links) GoPro-Akku und neuer GoPro Enduro-Akku (rechts). Die Laufzeitunterschiede in unserem Test waren minimal. [Foto: MediaNord]

    Herkömmlicher (links) GoPro-Akku und neuer GoPro Enduro-Akku (rechts). Die Laufzeitunterschiede in unserem Test waren minimal. [Foto: MediaNord]

  • Bild Unsere GoPro Hero11 aus dem Eisfach-Batterietest taut hier gerade wieder auf. [Foto: MediaNord]

    Unsere GoPro Hero11 aus dem Eisfach-Batterietest taut hier gerade wieder auf. [Foto: MediaNord]

Die Laufzeit haben wir ermittelt mit der unserer Meinung nach interessanten Einstellung 5,3K-Video mit 30fps und eingeschalteter "normaler" Bildstabilisierung (nicht "boost") mit dem minimal größeren Bildwinkel und eingestellter Horizont-Sperre und mit der besseren Qualität (höhere Bitrate). Dabei wurde die Kamera nach 55 Minuten zu heiß und schaltete ab. Zu dem Zeitpunkt waren aber noch 29 % Restkapazität vorhanden. Nach einige Minuten Abkühlung ging es also weiter für nochmal 19 Minuten, insgesamt also 74 Minuten 5,3K-Videoaufzeichnungsdauer. Das ist bei diesem recht leistungshungrigen Aufnahmemodus ein sehr guter Wert!

Natürlich waren wir gespannt, wie die Laufzeit im gleichen Aufnahmemodus mit den bisherigen blau-schwarzen Akkus aussieht. Hier kam es zur Überhitzung nach 57 Minuten bei angezeigten 14 % Restkapazität. Nach dem Abkühlen konnten wir trotzdem nochmal weitere 15 Minuten Video auf die Speicherkarte schreiben, sodass wir insgesamt auf 72 Minuten mit dem "alten" blauen Akku kommen (der Akku war defacto nicht "alt", sondern stammte aus unserem frischen Hero10 Testgerät). Beim Aufzeichnen von 5,3K30-Videos sind das also gerade mal 2 Minuten weniger als mit dem neuen Enduro-Akku – zumindest bei diesem Video-Modus und bei Zimmertemperatur also kein nennenswerter Unterschied.

Nachdem wir die GoPro Hero11 im Gefrierfach der Küche unserer Redaktion auf -20 °C heruntergekühlt hatten, filmte sie (weiterhin im Gefrierfach) mit dem Enduro-Akku satte 85 Minuten am Stück. Bei solchen Minus-Temperaturen tritt natürlich keine Überhitzung der Kamera auf. Dem Akku tut die Kühlung offenbar gut, denn die Laufzeit war tatsächlich 11 Minuten länger als bei normaler Raumtemperatur von ca. +20 °C. Die Kamera wird bei solchen Temperaturen übrigens durchaus lauwarm, aber nicht heiß.

Mit den gleichen Einstellungen unter den gleichen Bedingungen konnten wir auch mit dem normalen Akku aus der GoPro Hero10 einen sehr guten Wert erzielen: 79 Minuten am Stück. Das sind nur 6 Minuten weniger als mit dem neuen Akku-Typ. Der Laufzeitunterschied beider Akkus im Redaktions-Gefrierfach betrug also gerade mal 7 Prozent. Wer einen Stapel ältere blauschwarze GoPro-Akkus besitzt, kann diese also bedenkenlos weiterverwenden.

Max Lens Mod (optionales Zubehör)

Aus unserem Test an der GoPro Hero10 hatten wir den Max Lens Mod noch in der Redaktion, einen Weitwinkelkonverter, den man einfach per Bajonett statt des normalen Schutzglases vor dem eigentlichen Objektiv der GoPro Actioncam befestigt. Das Max Lens Mod wurde ursprünglich für die Hero9 entwickelt und passt auch für die Hero10. Es ist aber auch für die Hero11 als kompatibel gelistet und in der Tat kann man im Menü der Kamera das Max Lens Mod aktivieren. Wirklich Sinn ergibt das an der Hero11 allerdings nicht – anders als an den beiden Vorgänger-Generationen.

Sinn und Zweck des Max Lens Mods ist nämlich in erster Linie, einen so weiten Bildwinkel herzustellen, dass die Hero9 und Hero10 damit eine 360-Grad-Horizontstabilisierung machen können. Die Videoauflösung ist dann allerdings auf 2,7K beschränkt, weil in Verbindung mit dem Max Lens Mod effektiv nur ein relativ kleiner Teil der Sensorfläche genutzt wird. Das funktioniert trotzdem sehr gut, wie unser Test an der Hero10 gezeigt hat (siehe weiterführender Link).

  • Bild Genutzter Bildkreis der GoPro Hero11 in Verbindung mit dem Max Lens Mod vom gleichen Standort (sehr dicht vor dem Testaufbau). Der Bildwinkel ist extrem, es wird aber nur ein kleiner Teil des Bildsensors ausgenutzt (nicht einmal die volle Höhe). [Foto: MediaNord]

    Genutzter Bildkreis der GoPro Hero11 in Verbindung mit dem Max Lens Mod vom gleichen Standort (sehr dicht vor dem Testaufbau). Der Bildwinkel ist extrem, es wird aber nur ein kleiner Teil des Bildsensors ausgenutzt (nicht einmal die volle Höhe). [Foto: MediaNord]

  • Bild GoPro Hero11 mit Max Lens Mod: Der vom Max Super View Foto eingefangene Bildwinkel ist nur minimal weitwinkliger als der Bildwinkel "Weit" ohne Max Lens Mod. [Foto: MediaNord]

    GoPro Hero11 mit Max Lens Mod: Der vom Max Super View Foto eingefangene Bildwinkel ist nur minimal weitwinkliger als der Bildwinkel "Weit" ohne Max Lens Mod. [Foto: MediaNord]

Da die Hero11 durch den 8:7-Format-Sensor schon direkt ab Werk die 360-Grad-Stabilisierung beherrscht, und das sogar in Videoauflösungen bis zu 5,3K, würde die Verwendung des Max Lens Mods – falls überhaupt – nur dann Sinn ergeben, wenn sich damit ein noch weiterer Bildwinkel ergibt und der weitere Bildwinkel dann den Nachteil der begrenzten Videoauflösung überwiegen würde. Das ist aber definitiv nicht der Fall! Wir haben sicherheitshalber einmal den Bildwinkel ohne Max Lens Mod in der Stellung "Wide" vergleichen mit Max Lens Mod in der Stellung "Max Super View". Der Unterschied ist minimal (vielleicht 2 Grad mehr Bildwinkel mit dem Max Lens Mod). Dafür verschenkt man aber jede Menge Sensorauflösung. Resümee: Das Max Lens Mod funktioniert zwar an der Hero11, ergibt aber keinen Sinn.

Fazit

Verarbeitung und Bedienung der GoPro Hero11 sind tadellos, mit weiteren kleineren Detailverbesserungen gegenüber den schon sehr guten Vorgängermodellen. Das Filmen damit ist sehr einfach und die Möglichkeiten vielfältig, sodass man fast alle Action-Situationen leicht in sehr ansehnlichen und professionell wirkenden Videos einfangen kann. Dank neuem, fast quadratischem Bildsensor funktioniert die hervorragende Bildstabilisierung nun inklusive Horizontstabilisierung für volle 360 Grad. Fix und fertige Videos sehen in 5,3K60 am besten aus. Alternativ kann man auch "rohe" Videos im 8:7-Seitenverhältnis drehen (dann am besten mit weitem Bildwinkel) und daraus 24-Megapixel-Fotos herausgreifen oder diese später in verschiedene andere Seitenverhältnisse verwandeln (einschließlich Hochformat). Auch hochauflösende Zeitlupen in guter Qualität sowie sehr brauchbaren Ton liefert die Hero11 und ist damit alles in allem derzeit die beste Actioncam für die meisten Anwender.

Vorteile

  • gute bis sehr gute Bildqualität(
  • extrem wirksame Bildstabilisierung
  • 360°-Horizontstabilisierung
  • lange Akkulaufzeit
  • einfache Bedienung
  • viele Einstellmöglichkeiten

Nachteile

  • bester Preis nur mit Abo
  • Webcam-Funktion nur mit Treiber-Software und ohne Ton