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Kameradaten

Sensor (Größe / Auflösung / Pixelpitch) 1/3" / 8,7 Megapixel / k. A.
Optik (Brennweite / Lichtstärke) ca. 26 mm / F2.0
Frontkamera (Foto / Video) 2 Megapixel / 1080p
Foto  
Auflösung (Pixel) k. A.
Zoom (verlustfrei / verlustbehaftet) – / 4x
Blitz LED
Fokus Autofokus
AF-Funktionen Gesichts- und Lächelerkennung
Empfindlichkeit ISO 100 bis ISO 3200
manuell wählbar k. A.
Vollautomatik ja
Motivprogramm wählbar / Anzahl ja / 6
Effekt wählbar / Anzahl ja / k. A.
Sonderfunktionen Optischer Bildstabilisator
Video  
Auflösung (max.) 1920 x 1080 (Full-HD)
bei Bildfrequenz 30p
Ton Stereo 
Sonderfunktionen Foto- und Videoupload

Dass man sich unter Windows Phone 8 nicht sklavisch an die extrem reduzierte Benutzeroberfläche halten muss, beweist die Foto-App „Nokia Pro Cam“. Sie war bei meinem Testgerät allerdings nicht ab Werk installiert, ist aber schnell und kostenlos aus dem App-Store geholt. Nokia Pro Cam hält nicht nur ein paar zusätzliche Features bereit (zum Beispiel verschiedene einblendbare Gitter), sondern gewährt vor allem Zugriff auf den vollen Einstellungsumfang. Wer sich nicht auf die Vollautomatik der integrierten Foto-App verlassen möchte, wird dies zu schätzen wissen. Dass eine solche „Pro“ Foto-App aber nicht noch weitere nützliche Funktionen anbietet, ist schade. Zum Beispiel eine Wasserwage, die Sensorik dazu ist ja sowieso schon im Smartphone eingebaut. Immerhin hat die Pro-App ein Lernprogramm für Einsteiger, das einige fotografische Grundlagen sehr anschaulich erklärt. Cool: Das Lernprogramm simuliert die Wirkung der verschiedenen Einstellmöglichkeiten; genau so, als würde man tatsächlich mit der Nokia Pro Cam App fotografieren. Und – das muss zur Ehrenrettung gesagt werden – über die App lässt sich wirklich viel manuell einstellen, sogar die Belichtungszeit und es besteht die Möglichkeit zur manuellen Fokussierung. Das alles lässt sich nach kurzer Eingewöhnungszeit schnell, bequem und sicher über eine halbkreisförmige Daumenbewegung bedienen. Zoomen kann man mit dem Lumia 925 auch, wobei das Smartphone jedoch einfach nur die Bilddatei zuschneidet und dann den Ausschnitt vergrößert. Dieses Digitalzoom macht bei 8,7 Megapixel Nominalauflösung aber natürlich nicht wirklich Sinn, geht es doch sehr zu Lasten der Bildqualität. Wer dennoch nicht darauf verzichten kann: Gezoomt wird über senkrechtes Hochstreichen auf dem Bildschirm – darauf muss man erst einmal kommen! Die Live-Bildanzeige reagiert schnell und ist auch bei Sonnenlicht noch einigermaßen ablesbar. Bei Dunkelheit sorgen zwei sehr helle LEDs für etwas Licht im Nahbereich.

  • Bild Nokia SmartCam App: "Bestes Bild" ermöglicht nachträglich die Auswahl des besten Fotos einer 10er-Serie. [Foto: MediaNord]

    Nokia SmartCam App: "Bestes Bild" ermöglicht nachträglich die Auswahl des besten Fotos einer 10er-Serie. [Foto: MediaNord]

  • Bild Nokia SmartCam App: "Bewegungsfokus" stellt das bewegte Objekt aus einer Serienaufnahme frei und verwischt den Hintergrund. Die Position der Person und die Stärke des Unschärfe-Effekts kannst du nach der Aufnahme auswählen. [Foto: MediaNord]

    Nokia SmartCam App: "Bewegungsfokus" stellt das bewegte Objekt aus einer Serienaufnahme frei und verwischt den Hintergrund. Die Position der Person und die Stärke des Unschärfe-Effekts kannst du nach der Aufnahme auswählen. [Foto: MediaNord]

  • Bild Nokia SmartCam App: "Bewegte Objekte entfernen" räumt auf. Endliche keine Personen mehr, die durchs Bild laufen! [Foto: MediaNord]

    Nokia SmartCam App: "Bewegte Objekte entfernen" räumt auf. Endliche keine Personen mehr, die durchs Bild laufen! [Foto: MediaNord]

  • Bild Nokia SmartCam App: "Action-Modus" montiert die bewegten Elemente aus bis zu 10 Fotos einer Serie in ein einziges Foto. [Foto: MediaNord]

    Nokia SmartCam App: "Action-Modus" montiert die bewegten Elemente aus bis zu 10 Fotos einer Serie in ein einziges Foto. [Foto: MediaNord]

  • Bild Nokia SmartCam App: Die im "Action-Modus"-Endergebnis verwendeten Fotos können individuell ausgewählt werden. [Foto: MediaNord]

    Nokia SmartCam App: Die im "Action-Modus"-Endergebnis verwendeten Fotos können individuell ausgewählt werden. [Foto: MediaNord]

  • Bild Nokia SmartCam App: "Action-Modus" Endergebnis mit 5 von 10 Fotos. [Foto: MediaNord]

    Nokia SmartCam App: "Action-Modus" Endergebnis mit 5 von 10 Fotos. [Foto: MediaNord]

Werfen wir noch einen Blick auf die anderen mitgelieferten Foto Apps von Nokia. Nokia SmartCam ist eine herrliche Spielerei, die wirklich Spaß macht. Allerdings nur sofern man Bewegung im Motiv hat, die Kamera aber ruhig hält. Smart Cam schießt dann eine Serienbildsequenz mit 10 Fotos. Anschließend kann man die Sequenz interaktiv in verschiedenen Modi bearbeiten, beispielsweise ein bewegtes Objekt wie in einer Mehrfachbelichtung darstellen (siehe Bildbeispiele) oder scharf vor einem verwischten Hintergrund. Das funktioniert erstaunlich gut und liefert verblüffende Ergebnisse, die man so nur mit einer Menge Handarbeit in einem Bildbearbeitungsprogramm hinbekommt. Ebenfalls von eindrucksvoller Qualität: Der auf 180 Grad Erfassungswinkel beschränkte Panorama-Assistent. Er hilft einem, die Einzelaufnahmen für ein Panoramabild exakt auszurichten und greift dabei auf die Informationen von Kompass und Neigungssensor im Smartphone zurück. Sobald der jeweils passende Bildausschnitt korrekt erfasst ist, löst der Panorama-Assistent automatisch aus. Das Ergebnis ist anschließend ein perfekt zusammenmontiertes 20-Megapixel-Panoramafoto (ein Beispiel gibt es in der Bildgalerie von digitalkamera.de zu sehen). Die Panorama-Automatik funktioniert übrigens auch senkrecht: Wenn einmal der Kirchturm oder das Bergmassiv nicht aufs Bild passen, baut sie zwei Fotos im Hochformat untereinander zusammen.

Videos nimmt das Lumia 925 in FullHD (1920 x 1080 Pixel) mit 30 Frames pro Sekunde auf. Anders als Fotoaufnahmen erweist sich beim Filmen das Digitalzoom durchaus als sinnvoll, der geringeren Auflösung beim Video sei Dank. Allerdings lässt sich das Zoom per Touch-Geste selbst mit größter Mühe nicht ruckelfrei bedienen. Gut dagegen: Das LED-Hilfslicht erhellt auch beim Videodreh die Szene, zumindest deren Vordergrund. Richtig klasse für ein Smartphone ist, dass auch bei Videoaufnahmen manuell scharf gestellt werden kann. So vermeidet man das berüchtigte Schärfepumpen, wenn der Autofokus mehrere Anläufe benötigt.

Apropos Fokus. Der Autofokus ist laaangsaaam. Eine volle Sekunde dauert es, bis ein Bild geschossen ist. Da hilft nur eines: Rechtzeitig fokussieren (Auslöser halb durchdrucken und gedrückt halten) und dann im richtigen Moment das Bild schießen (Auslöser zu Ende durchdrücken). Dann liegt die sinkt die Auslöseverzögerung auf akzeptable knapp 0,2 Sekunden.

 

Bildqualität

Im Testlabor von digitalkamera.de hinterlässt das Nokia Lumia 925 einen überwiegend guten Eindruck. Die Details dazu stehen im ausführlichen Laborbericht. Die Bildschärfe lässt zu den Bildecken hin nicht nach. Auch dunkelt die Kamera Bildecken kaum ab, was offenbar nicht aufs Konto einer nachträglichen Korrektur geht, sondern ganz alleine vom Objektiv geleistet wird. In Sachen Verzeichnung zeigt sich das Lumia 925 gutmütig, in natura gerade Linien verbiegt es also nicht. Ebenso wenig sind chromatische Aberrationen ein Thema, das heißt, Farbsäume an harten Kontrastkanten muss man bei diesem Smartphone nicht fürchten. Klar, dass das Lumia 925 kein Auflösungswunder ist, das Testlabor von digitalkamera.de bescheinigt der 8-Megapixel-Kamera eine ordentliche Auflösung von 22 Linienpaaren pro Millimeter. Zu den Bildrändern hin verschlechtert sie sich um nur kaum wahrnehmbare 20 Prozent. Dies alles spricht für ein wirklich gutes Objektiv, das wenig elektronische Korrekturen erfordert.

Sensor und interne Bildverarbeitung können allerdings nicht das hohe Niveau halten, das das gute Objektiv vorgibt. Das Versprechen hinsichtlich sehr guter Low-Light-Fähigkeit löst das Lumia 925 nicht ganz ein. Der Signal-Rauschabstand ist nicht der beste, bleibt allerdings bis ISO 800 im Labor stabil und immerhin bietet die Kamera auch noch ISO 1600 und ISO 3200 an. Das ist ungewöhnlich für ein Handy und vielleicht sind es diese hohe ISO-Stufen, die die Nokia-Marketing-Abteilung mit der Eignung für Nachtaufnahmen meint. Unsere Beispielbilder zeigen, anders als die zunächst recht stabilen Laborergebnisse, doch einen deutlichen Qualitätsabfall mit jeder Erhöhung der ISO-Lichtempfindlichkeit. Das Rauschen nimmt zu und die Farben waschen aus. Aber immerhin: Bis ISO 800 ist das Lumia 925 noch gut zu gebrauchen – das ist nicht selbstverständlich für eine Smartphone-Kamera! Und selbst darüber hinaus ist der Qualitätsabfall geringer als bei mancher hochgezüchteten Kompaktkamera. Ich habe mit der Kamera einige eindrucksvolle Low-Light-Aufnahmen bei ISO 800 gemacht, die ein angenehmes, ehrliches Rauschen zeigen. So würde ich es mir viel häufiger wünschen anstatt der heute üblichen plattgebügelten Details, bloß damit die Rausch-Messwerte besser aussehen. Gar nicht zu reden von einer künstlichen Bildaufbereitung, die Details hinzurechnet, wo keine sind! Gut, dass sich das Lumia 925 solche Tricks verkneift.

Fazit

Insgesamt also ein gutes Ergebnis! Ehrliche 8 Megapixel sozusagen. Natürlich keine Auflösungs-Spitzenwerte. Eine gute, herkömmliche Digitalkamera leistet bei hellem Licht mehr. Doch dank seines guten, lichtstarken Objektiv und der dezenten Bildaufbereitung behält das Lumia 925 bei schwindendem Licht die Oberhand.

Es liefert zum Beispiel in Innenräumen bei künstlicher Beleuchtung wirklich sehr gut brauchbare Fotos – gerade da patzen ja viele Handys und Smartphones. Dank der hohen ISO-Empfindlichkeit lassen sich mit üblichen Qualitätsabstrichen tatsächlich noch bei Kerzenlicht Fotos aufnehmen. 8 Megapixel reichen für Ausdrucke bis DIN A4, für die Widergabe auf Full-HD-Monitoren und Fernsehern sowieso. Allerdings genehmigt sich das Lumia 925 rund eine Sekunde zum Scharfstellen – da ist so manches Motiv schon über alle Berge, bevor der Autofokus die Schärfe gefunden hat. Gut gefallen hat mir, dass bei 16:9-Aufnahmen das volle Weitwinkel zur Verfügung steht und die Fotos bis in die Ecken gut sind. Das Betriebssystem Windows Mobile gefällt mir sowieso. Schön, dass es damit für bezahlbares Geld so ansprechende Hardware mit umfangreichen Foto-Funktionen gibt, wie das Nokia Lumia 925. Das ist zum Zeitpunkt des Tests schon teilweise für unter 400 Euro ohne Vertrag erhältlich.

Positiv

  • Gute Verarbeitung mit stabilem Alurahmen, gutes Display.
  • Durchdachte, problemlose Bedienung.
  • Ansprechende, ehrliche Bildqualität ohne übertriebene Bildaufbereitung.

Negativ

  • Langsamer Autofokus.
  • Zoomen nur per Wischgeste bzw. Zoom-Geste möglich.
  • Display könnte heller sein.