Hinweis Derzeit probieren wir das Vlogging-Kit noch mit zwei Fotokameras aus. Der Test wird nächste Woche auf digitalkamera.de erscheinen.
Joby, ursprünglich bekannt durch seine GorillaPod-Stative, hat sich in den letzten Jahren zu einem recht vielseitigen Zubehör-Hersteller gemausert. Im Vordergrund standen dabei bislang kleine Stative und Halterungen im weitestem Sinne. Neu sind jetzt "richtige Geräte" in Form von zwei Mikrofonen und zwei Video-LED-Leuchten. Von denen ist jeweils die kleinere/günstigere Version in das hier getestete VLogging-Kit eingeflossen. Das gesamte Kit besteht aus folgenden Komponenten:
- GorillaPod Mobile Rig bestehend aus GorillaPod-Stativ (ohne Kopf) als Basis, Smartphone-Halterung, zwei biegsamen Armen, Blitzschschuh-Halterung und Actioncam-Halterung. Dieses Set gibt es auch separat, es kostet knapp 100 Euro.
- Wavo Mobile Mikrofon samt Zubehör, separat für knapp 40 Euro zu haben.
- Beamo Mini LED-Leuchte samt Zubehör, separat für knapp 70 Euro zu haben.
Das komplette Set kostet knapp 200 Euro. Man spart also gerade mal 10 Euro, wenn man alles im Vlogging-Kit kauft. Wer also nur scharf auf bestimmte Komponenten aus dem VLogging-Kit ist, macht nichts falsch, wenn er sich diese gezielt einzeln kauft.
GorillaPod Mobile Rig
Die Qualität des Gorilla-Pod-Stativs, der Zusatz-Arme und der Smartphone-Halterung ist "typisch Joby". Fast alles ist zwar aus Kunststoff gefertigt, aber alles ist sehr ordentlich verarbeitet, sitzt stramm und funktioniert tadellos. Pfiffig bei der Halterung: Sie kann einfach, nach Lösen einer Fixierschraube, vom Querformat aufs Hochformat gewechselt werden oder umgekehrt. Das bietet sonst praktisch keine andere Smartphone-Halterung. Mit derselben Schraube wird übrigens das Smartphone selbst bzw. dessen Klemmung fixiert. Diese verhält sich aber so, dass beim Lösen der Schraube für die Ausrichtung keine große Gefahr besteht, dass das Smartphone in der Halterung verrutscht. Wie gesagt: Alles sehr funktional, typisch Joby.
Seitlich an der Smartphone-Halterung können zwei mitgelieferte flexible Arme befestigt werden, an denen man dann wiederum weitere Technik befestigen kann. Das kann eine Actioncam sein, die man parallel mitlaufen lassen will (eine entsprechende Halterung wird direkt mitgeliefert) oder die LED-Leuchte oder das Mikrofon. Beides haben wir natürlich ebenfalls genau ausprobiert.
Wavo Mobile Mikrofon
Anders als die Joby-Stative ist das Mikrofon massiv aus Metall (aus schwarz eloxierte, Aluminium) gefertigt. Es sitzt in einer schwingungsdämpfenden Halterung, wodurch sich Handhabungsgeräusche vom Stativ und vom Smartphone nicht auf das Mikrofon übertragen sollen, was auch bestens funktioniert. Die Halterung wurde übrigens von der Firma Rycote entwickelt, die (wie auch Joby seit einiger Zeit) zur Vitec Group gehört und nichts anderes macht, als Wind- und Körperschall-Dämpfungssysteme für Mikrofone zu entwickeln und herzustellen.
Das Mikrofon wird mit zwei Kabeln geliefert. Mikrofonseitig haben die Kabel beide einen abgewinkelten dreipoligen Klinkenstecker, obwohl es sich bei dem Mikrofon nicht etwa um ein Stereo-Mikrofon handelt, sondern um ein Mono-Mikrofon. Auf der anderen Seite sitzt bei einem der Kabel ebenfalls ein dreipoliger 3,5-mm-Klinkenstecker, beim anderen Kabel ein 4-poliger. Letzter gaukelt einem Smartphone ein Headset (mit Mikrofon) vor. Würde man am Smartphone einen 3-poligen Stecker einstecken, würde dieses von einem reinen Kopfhörer (ohne Mikrofon) ausgehen. Das Kabel mit dem 3-poligen Stecker braucht man für den Anschluss an die Mikrofonbuchse einer Digitalkamera.
Das Mikrofon in Elektret-Kondensator-Bauweise hat eine Nieren-Charakteristik, d. h. von hinten nimmt es praktisch keine Geräusche auf, sondern nur ein wenig von der Seite und hauptsächlich von vorn. Die Richtwirkung ist sehr ausgeprägt, das kann man leicht ausprobieren, indem man das Mikrofon von der Seite bespricht: Dann ist der Ton höchstens halb so laut, wie wenn er direkt von vorn einfällt. Der Klang ist prima, Stimmen klingen im Vergleich zu den winzigen, im Smartphone eingebauten Mikrofonen sehr viel natürlicher und haben deutlich mehr Bass. Bei Außenaufnahmen kann man zudem den "Puschel" als Windschutz aufsetzen, der Windgeräusche wirksam reduziert. Erst der Windschutz macht das Mikrofon recht groß (und auffällig). Alleine ist es sehr zierlich und kann auch sehr gut in die "Cold Shoe"-Halterung direkt an der Smartphone-Klemme eingesetzt werden. Einzeln kostet das Mikrofon übrigens knapp 40 Euro. Die ist es wert. Als nette Dreingabe ist übrigens ein Adapter für iPhones mit dabei. Android-Anwender, deren Smartphone keine 3,5-mm-Klinkenbuchse mehr hat, müssen sich einen passenden Headset-Adapter besorgen, falls nicht schon vorhanden.