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Sehr schön klappt bei dem Huawei Mate 9 auch wieder "Effekte mit großer Blende"-Bildeffekt, bei dem du nachträglich den Schärfepunkt und den Grad der Unschärfe von theoretisch F0,95 (d. h. extrem geringe Schärfentiefe) bis F16 (d. h. praktisch durchgängige Schärfentiefe) festlegen kannst. Wie das funktioniert und einiges Mehr zu dem Huawei/Leica-Doppelkamera-System habe ich in meinem Artikel "Testbericht: Huawei P9 Leica-Doppelkamera näher untersucht" auf digitalkamera.de geschrieben.

  • Bild An unserem Testaufbau lässt sich das Verhalten der Doppelkamera recht gut untersuchen. [Foto: MediaNord]

    An unserem Testaufbau lässt sich das Verhalten der Doppelkamera recht gut untersuchen. [Foto: MediaNord]

  • Bild Wenn du die Graustufenkamera zudeckst, wird ein auf 20 Megapixel hochskaliertes 12-Megapixel-Foto gespeichert. Dies hat deutliche Defizite z. B. bei der Lesbarket der Zahlen oder in der Textur der Kleider unserer "Models". [Foto: MediaNord]

    Wenn du die Graustufenkamera zudeckst, wird ein auf 20 Megapixel hochskaliertes 12-Megapixel-Foto gespeichert. Dies hat deutliche Defizite z. B. bei der Lesbarket der Zahlen oder in der Textur der Kleider unserer "Models". [Foto: MediaNord]

  • Bild Beiden Kameras gleichzeitig machen die vorletzte Textzeile noch gut lesbar und sogar die kleinste Zeile (ein einer Vergrößerung) fast noch entzifferbar. Die Textur der Kleider unserer "Models" wird glänzend herausgearbeitet. [Foto: MediaNord]

    Beiden Kameras gleichzeitig machen die vorletzte Textzeile noch gut lesbar und sogar die kleinste Zeile (ein einer Vergrößerung) fast noch entzifferbar. Die Textur der Kleider unserer "Models" wird glänzend herausgearbeitet. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die hohe Auflösung kommt aus dem 20-Megapixel-Graustufen-Bild, das zudem auch wenig Rauschen enthält. In der Bearbeitung des Farbbilds wirkt das Ergebnis noch überzeugender. [Foto: MediaNord]

    Die hohe Auflösung kommt aus dem 20-Megapixel-Graustufen-Bild, das zudem auch wenig Rauschen enthält. In der Bearbeitung des Farbbilds wirkt das Ergebnis noch überzeugender. [Foto: MediaNord]

Und wie ist das Smartphone sonst so? Die Größe finde ich persönlich genau richtig, ich bin aber auch große Smartphones und Phablets gewohnt. Den schmalen Rand finde ich toll, das Gerät bietet eine fast maximale Bildschirmgröße in einem noch vertretbar großen bzw. kleinen Gehäuse. Das Frontglas ist (wie heute bei den meisten Geräten üblich) am Rand leicht abgerundet und ab Werk mit einer Schutzfolie (wahrscheinlich eher ein sehr hartes Schutzglas) beklebt. Diese sorgt am Rand für eine Stufe, die die Haptik meiner Meinung nach durchaus stört. Zudem sieht man, dass sich das eigentliche Displayglas am Rand des Schutzglases schon nach hinten wegwölbt und dort nicht mehr ganz anliegt (es bildet sich ein hellerer Rand, wo der Kleber nicht mehr hundertprozentig ganz aufliegt). Das Ganze sieht also wie aufgeklebt aus (was es ja auch ist). Ich mag es lieber pur. Denn sonst ist die Verabeitung praktisch perfekt. Das Huawei Mate 9 zählt hinsichtlich Design und Verarbeitung ganz sicher zum Besten, was ich bisher in den Fingern hatte. Nicht ganz, aber fast Apple-Niveau. ;-)  Schön auch das rückseitige Design mit den beiden Kameraobjektiven in einer Linie mit dem Fingerabdruck-Sensor. Anders als beim P9 verunstaltet auch kein peinlicher und billiger CE-Zeichen-Aufkleber die Rückseite, sondern das Zeichen ist unauffällig eingraviert, so wie es sich gehört.

  • Bild Mit dem Modus "Effekte mit großer Blende" lassen sich ziemlich realistische Unschärfe-Effekte erzielen. Im Beispiel hier habe ich das absichtlich übertrieben, um den Effekt deutlich zu zeigen. [Foto: MediaNord]

    Mit dem Modus "Effekte mit großer Blende" lassen sich ziemlich realistische Unschärfe-Effekte erzielen. Im Beispiel hier habe ich das absichtlich übertrieben, um den Effekt deutlich zu zeigen. [Foto: MediaNord]

  • Bild Der Größe der Blendenöffnung und der Ort der größten Schärfe im Bild lässt sich nachträglich einstellen. Das Funktioniert, je nach Motiv, teilweise tatsächlich extrem gut. [Foto: MediaNord]

    Der Größe der Blendenöffnung und der Ort der größten Schärfe im Bild lässt sich nachträglich einstellen. Das Funktioniert, je nach Motiv, teilweise tatsächlich extrem gut. [Foto: MediaNord]

Zudem ist die Rechenleistung tadellos (hier will ich mir kein Urteil erlauben, mein Schwerpunkt ist ja die Kameratechnik, aber andere Tester sind diesbezüglich voll des Lobes) und der Dual-Karten-Slot lässt dir die Auswahl entweder zwischen zweiter SIM oder einer MicroSD-Speicherkarte (beides gleichzeitig wäre natürlich noch besser). Das Display könnte angesichts der Größe vielleicht noch ein paar Pixel mehr haben (dieses hat "nur" FullHD-Auflösung, aber das hat mich bei meinem Nokia 1520 mit 6 Zoll-Display auch nicht gestört), den Unterschied sieht man meiner Meinung nach aber vor allem, wenn man das Smartphone in einer VR-Brille betreibt (dann allerdings kann die Auflösung fast gar nicht hoch genug sein). Der Akku ist riesig (4000 mAh) und entsprechend kann ich mich hinsichtlich der Laufzeit nicht beklagen und die Schnelladung über die USB-C-Schnittstelle geht zügig. Eine Kopfhörerbuchse fehlt erfreulicherweise auch nicht (erstaunlich genug, dass man sowas dank Apple überhaupt erwähnen kann). Bezüglich der Betriebssystem-Updates muss sich zeigen, wie Huawei künftig mit seinen Geräten umgeht. Beim Mate 9 ist natürlich Android 7 mit EMUI 5.0 drauf – aktuellster Stand bei Android also.

Gibt es, bei so viel Lob, denn an dem Gerät eigentlich noch irgendwas zu meckern? Höchstens, dass es keine separate, zweistufige Foto-Auslöse-Taste für den Zeigefinger hat. Eine Zeit lang gab es einen Trend, eine solche, richtige Auslöse-Taste einzubauen. Die Lumia-Smartphones von Nokia hatten das beispielsweise oder etliche Sony Xperia Z-Modelle (Z1, Z2 usw.). Ein Smartphone, dass so deutlichen Wert auf eine gute Kamera legt, sollte auch eine richtigen Auslösetaste haben – halb durchdrücken = Scharfstellen; ganz durchdrücken = auslösen; in ausgeschaltetem Zustand lange drücken versetzt das Smartphone direkt in den Kamera-Modus. 

  • Bild Huawei Mate 9 Porsche Design: Diese Version kostet das Doppelte der normalen Version, ist aber auch noch edler verarbeitet und mit noch besserer und üppigerer Technik ausgestattet (u. a. OLED-Display und 265 GB Speicher). [Foto: Huawei]

    Huawei Mate 9 Porsche Design: Diese Version kostet das Doppelte der normalen Version, ist aber auch noch edler verarbeitet und mit noch besserer und üppigerer Technik ausgestattet (u. a. OLED-Display und 265 GB Speicher). [Foto: Huawei]

  • Bild Huawei Mate 9 Porsche Design: Diese Version kostet das Doppelte der normalen Version, ist aber auch noch edler verarbeitet und mit noch besserer und üppigerer Technik ausgestattet (u. a. OLED-Display und 265 GB Speicher). [Foto: Huawei]

    Huawei Mate 9 Porsche Design: Diese Version kostet das Doppelte der normalen Version, ist aber auch noch edler verarbeitet und mit noch besserer und üppigerer Technik ausgestattet (u. a. OLED-Display und 265 GB Speicher). [Foto: Huawei]

Fazit

Am Huawei Mate 9 gibt es wirklich nichts auszusetzen. Verarbeitung, Design, Technik, und die Kamera insbesondere – alles vom Feinsten. Dafür ist der Preis von 699 Euro (unverbindliche Preisempfehlung) durchaus angemessen. Wenn Android das Smartphone-Betriebssystem deiner Wahl ist, du ein großes Display und eine gute Kamera im Smartphone haben willst, ist das Mate 9 definitiv erste Wahl!

Vorteile

  • sehr gute Bildqualität
  • auch bei höheren ISO-Werten sehr brauchbar
  • sehr gute Verarbeitung, flaches Gehäuse
  • Fotos zusätzlich als DNG-Rohdatendateien speicherbar

Nachteile

  • kein Auslöse-Taster