Meist sind die vorinstallierten Kamera-Apps schon ziemlich leistungsfähig und haben einiges zu bieten. Doch wer sich noch mehr Leistungen von der Kamera seines Smartphones erwartet, kann sich eine passende Alternative aussuchen. Kamera-Apps für Android gibt es mittlerweile wie Sand am Meer im Play Store, doch die ein oder andere kann sich deutlich abheben und Camera FV-5 gehört dazu. Diese Android-App (Android OS 2.2 oder höher) bietet eine umfangreiche Palette manueller Einstellmöglichkeiten, angelehnt an die Funktionen von System- und Spiegelreflexkameras.
Nach dem Start der App sieht man rings um das Display alle Bedienelemente, somit sind alle wichtigen Einstellungen sofort erreichbar. Am linken Rand stehen die allgemeinen Einstellungen: Belichtungsreihen, Selbstauslöser, Bilderserie, Einstellungen zum Blitz sowie die Auswahl zwischen Programmautomatik und dem manuellen Einstellen der Belichtungszeit. Im Menü für die Einstellung der Belichtungszeit gibt es Vorlagen für lange, kurze, automatische oder extra lange Belichtungszeit und sind auch Kurzwahltasten für eine Belichtungszeit von 1, 2 und 5 Sekunden vorhanden. Eine weitere Auswahlmöglichkeit ist die benutzerdefinierte Eingabe, wo eine Zeit bis 999 Sekunden eingestellt werden kann. Weiterhin kannst du mit den Belichtungsreihen selber entscheiden, wie viele Blenden-Stufen zwischen den einzelnen Aufnahmen sein sollen. Auch der Selbstauslöser lässt sich programmieren und zwar auf 2, 5 oder 10 Sekunden und durch die Serienbildfunktion lassen sich im gewünschten Aufnahmeintervall beliebig viele Bilder hintereinander aufnehmen.
Die Unterseite enthält die Steuerungsikonen für Belichtungs-Fokus- und ISO-Kontrolle, wo Weißabgleich, Fokusmodus, Belichtungsmessung, ISO und Belichtungskorrektur sich einstellen lassen. Vier verschiedene Fokusmodi stehen zur Auswahl, denn neben dem normalen Autofokus gibt es den Makro-Modus, den Touch-Autofokus und den Unendlich-Fokus-Modus. Weiterhin wird die Belichtungsmessung in drei Varianten unterteilt, nämlich in die Matrixmessung, die zentrale Integralmessung und die Spotmessung. Schließlich kann auch die ISO manuell eingestellt werden und du kannst zwischen ISO 100, 200, 400 und 800 auswählen. Am oberen Bildrand werden noch einige Informationen angezeigt, die nicht ganz unwichtig sind. Da siehst du beispielweise, welche Belichtungszeit gerade genutzt wird, wie voll der Akku noch ist, welcher ISO-Wert eingestellt ist und wie viele Bilder noch auf die Speicherkarte passen. Rechts befinden sich nur der Auslöser und ein Schalter zum Beenden der App.
Die App bietet weiterhin ein digitales Zoom, indem du zwei Finger aufeinander zu bewegst. Außerdem können alle Funktionen der Kamera mit den Lautstärketasten angepasst werden. In den allgemeinen Einstellungen findest du auch zahlreiche Veränderungsmöglichkeiten zur Bildqualität und zum Speicherort der Bilder. Dadurch lassen sich einige Elemente, wie zum Beispiel ein Live-Histogramm oder Hilfslinien, optional einblenden. Alle Bilder können dann entweder im JPEG- oder PNG-Bildformat gespeichert werden und die Qualität der gespeicherten Bilder im JPEG-Format lässt sich in 10-Prozent-Schritten regeln. Auch den Dateinamen und den Speicherordner kannst du selber bestimmen und die Benutzeroberfläche ist in mehr als 25 Sprachen verfügbar.
Die App bietet also wirkliche Funktionen, mit denen die Kamera deines Smartphones richtig kreativer eingesetzt werden kann. Somit ist der Unterschied zu der normalen Kamera-Anwendung doch sichtbar, denn mit dieser Software kannst du alle Feineinstellungen stets im Blick und unter Kontrolle haben und ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Selbstverständlich, wie viel die Android-App Camera FV-5 wirklich leistet, hängt auch von der im genutzten Smartphone verbauten Kamera-Hardware an. Auf Google Play sind zwei Versionen von der App vorhanden: die kostenlose Camera FV-5 Lite und die kostenpflichtige Camera FV-5. Die Lite-Version besitzt alle Einstellungsmöglichkeiten der 2,99 Euro teuren Version, die Bilder haben aber eine geringere Auflösung. Diese unterstützt generell nur eine Auflösung von 0,9 Megapixeln, ist also im Grunde wirklich nur eineTest-Version, die aber mit der niedrigen Auflösung eigentlich gar nicht sinnvoll verwendbar ist. Für richtige Fotos solltest du am Besten vom Anfang an zur kostenpflichtigen Vollversion greifen.