Der Selphy CP910 ist im „Transportzustand“ ein wenig größer als eine Pralinendose und ohne das eingesteckte Papiermagazin kaum als Drucker zu erkennen. Auf der Oberseite befindet sich das klappbare 2,7" Farbdisplay sowie alle Bedienelemente. Auf der linken Seite haben die Konstrukteure ein Mikro-USB-Anschluss für die Verbindung zum Computer eingebaut und gleich daneben sitzt ein herkömmlicher USB-Eingang für den Einschub eines USB-Sticks oder für den Anschluss einer Kamera, die per PictBridge Fotos direkt ausdrucken kann. Der Einschub für das Papierfach ist unter einer Klappe an der Vorderseite des Gerätes versteckt. Diese Klappe schützt die empfindliche Drucktechnik vor Schmutz und Beschädigung. Oberhalb des Papierfacheinschubes Einschubes ist ein SD-Kartenleser, der auch SDHC und SDXC Speicherkarten auslesen kann, eingebaut. Doch möchte man heutzutage noch Geräte per Kabel verbinden? Nicht, wenn es nicht undbedingt notwendig ist. Und so kann der Selphy CP910 auch per WLAN angesteuert werden und diese Funktion habe ich mir genauer angesehen.
Der Selphy CP910 hat mir zwei WLAN-Verbindungsmethoden angeboten. Dier erste Methode setzt den Drucker in ein vorhandenes WLAN, wo er dann von jedem Rechner angesteuert werden kann. Die für den „Unterwegs-Einsatz“ jedoch bessere Methode ist die „direkte“ Verbindung. In dieser fungiert der Drucker selber als WLAN-Zugangspunkt und kann von allen per Funk verbundenen Geräten angesteuert werden. Um mein Samsung Galaxy S3 Mini mit dem Drucker zu verbinden, musste ich zunächst die Canon App „Canon EPP“ installieren. Diese ist kostenlos für Android und iOS Geräte im entsprechenden Store (Google Play beziehungsweise Apple App Store) erhältlich. Die Verbindung der Geräte untereinander ist recht leicht herzustellen. Der Drucker zeigt auf seinem Display alle notwendigen Informationen wie Passwort und SSID (Netzwerkidentifikation) an. Es ist allerdings von Vorteil, wenn ihr wisst, wo man im jeweiligen Betriebssystem des Smartphones oder Tabletts das WLAN konfiguriert, da man hier den Drucker auswählen muss. Ist diese Klippe umschifft und die Verbindung hergestellt, kann mit dem Drucken losgelegt werden.
Die App bindet sich soweit in das Betriebssystem ein, dass ein Druck per „Kontextmenü“ von jedem Bild aus im Smartphone/Tablett durchgeführt werden kann, ohne das vorher ein bestimmter Ordner ausgewählt werden muss. Im Test mit meinem S3 Mini und verbundenem Google+ Konto konnten sogar auf meine bei Google gespeicherten Bilder zugegriffen werden. Um ein Bild zu drucken wird einfach auf das "Canon EPP"-Symbol gedrückt und schon öffnet sich der Druckdialogm in dem einige Einstellungen durchgeführt werden können. Nach dem berühren der „Druck“ Schaltfläche geht die Übertragung der Bilddaten zum Drucker los. Der Druck eines 10x15-Bildes dauert mit Datenübertragung ca. 50 Sekunden.
Leider bietet die "Canon EPP"-App keine Möglichkeit, auf die Layoutfunktionen des Selphy CP910 zuzugreifen. So sind Index-Übersichten, Collagen oder der Passbilddruck leider nicht möglich. Hier sollte Canon definitiv nachbessern. Vollen Zugriff auf die Funktionen des Druckers hast du über die mitgelieferte Computersoftware oder alternativ beim PictBridge-Direktdruck sowie den Einsatz eines USB-Sticks als Bildspeicher.
Wie eingangs erwähnt, setzt Canon bei seinen Selphy CP-Druckern auf das Thermosublimations-Verfahren. Hierbei wird durch Wärme nacheinander drei Grundfarben (Magenta, Gelb und Cyan) von einer Farbträgerfolie auf das spezielle Fotopapier gedampft. Eine weitere transparente Schicht sorgt für UV-Beständigkeit und bietet einen gewissen Abriebschutz für das Bild. Der Vorteil dieses Systems ist zum einen die Druckgeschwindigkeit und vor allem, dass das Bild nach dem Druck nicht noch getrocknet werden muss. Der Nachteil ist, dass nur Canon das Material anbietet und Anwender keine kostengünstigeren Alternativen haben. Auch als Papier geht nur jeweils genau das Papier, das mit den Farbbandkassenten geliefert wird. Immerhin gibt es aber zwei verschiedene Formate (Postkartenformat und Kreditkartenformat) und Aufkleber in drei verschiedenen Größen. Die Qualität der Drucke hat mich positiv überrascht. Selbst Aufnahmen mit einem hohen Dynamikumfang wurden gut umgesetzt und die Farbwiedergabe war überzeugend. Hier machen auch die automatischen Bildoptimierungen eine hervorragende Arbeit.
Der Canon Selphy CP910 ist für um die 109 Euro im Fachhandel erhältlich. Wer den Drucker komplett mobil einsetzen möchte, braucht zusätzlich noch den optinal erhältlichen Lithiumionen-Akku NB-2CPL und dieser benötigt wiederum der Ladeadapter CG-CP200. Der Akku hält für 36 Ausdrucke, bis er wieder geladen werden muss. Für die Kreditkarten-Papiere braucht man noch eine extra Papierkassette namens PCC-CP400. Das Drucker ist ein klarer Kauftipp für Amateure und Profis, die schnell Bilder brauchen und keine komplexen technischen Lösungen suchen.
Vorteile
- überzeugende Druckqualität
- einfache Handhabung
Nachteile
- kein Verbrauchsmaterial von Drittherstellern
- geringer Funktionsumfang der "Canon EPP"-App