Die DJI Mini-Baureihe, die aus Drohnen der Gewichtsklasse unter 250 Gramm besteht, war früher quasi zwangsläufig im Einstiegs-Bereich angesiedelt. Ausgefeilte Kameratechnik und Kollisionsverhütungstechnik ließen sich in 249 Gramm einfach nicht unterbringen. Deshalb waren die DJI Mavic Mini (aus dem Jahr 2019) und DJI Mini 2 (aus dem Jahr 2020) qualitativ, aber auch preislich im Einsteigerbereich angesiedelt: Nur 400 bzw. 450 Euro kosteten die Geräte der ersten beiden Generationen der DJI Mini in der Grundausstattung.
Für uns bei digitalEyes.de, einem Schwestermagazin von digitalkamera.de, waren diese Geräte eher mäßig spannend, denn bei unserer Zielgruppe geht es eher nicht ums "nur so mal fliegen", sondern unsere Zielgruppe will wirklich sehr ansehnliche Fotos und Videos mit nach Hause bringen. Die erste Generation konnte noch nicht einmal 4K-Video, die zweite schon, aber "gerade so". Die Fotos hatten jeweils 12 Megapixel, was für Luftaufnahmen doch recht wenig ist. Noch dazu wurden die Bilder auf einem sehr kleinen 12-Megapixel-Sensor erzeugt, was einer hohen Bildqualität nicht förderlich ist. 249 Gramm war damals eben technisch, aber auch preislich, die absolute Einsteigerklasse.
Das änderte sich schlagartig, als DJI im Frühjahr 2022 die Mini 3 Pro vorstellte. Das "Pro" im Namen deutete schon zweierlei an: Erstens offenbar eine höhere Leistungsklasse und zweitens, dass darunter offenbar weiterhin Luft für eine "non Pro"-Version bleiben sollte. Andernfalls hätte DJI die Drohne ja einfach Mini 3 nennen können. Und tatsächlich: Die Leistungswerte hörten sich supergut an. Die Kamera hatte einen etwas größeren Sensor und der hatte sogar 48 Megapixel. Videos konnten nicht nur in 4K, sondern sogar mit 60 Bildern aufgenommen werden und sogar mit dem Kompressionsverfahren H.265, das eine hohe Qualität bei kleinen Videodateien ermöglicht. Fotos nimmt die Mini 3 Pro wahlweise intern auf jeden Fall mit 48 Megapixeln auf. Auf der Speicherkarte landen die Fotos dann, je nach Wunsch des Anwenders, entweder in einer Größe von 12 oder 48 Megapixeln. Sogar Kollisionsverhütungssensoren vorne und hinten hat DJI bei der Mini 3 Pro in den 249 Gramm noch untergebracht. So viel gute Technik hat aber auch ihren Preis: Die DJI Mini 3 Pro kostet rund das doppelte der Vorgängermodelle, nämlich rund 830 € in der Version mit der günstigeren Fernsteuerung.
Unser Test der DJI Mini 3 Pro bestätigte die Erwartungen voll oder, besser gesagt, übertraf diese noch. Die Bildqualität bei Fotos und Videos, die die Mini 3 Pro abliefert, ist nicht nur für eine 249-Gramm-Drohne außergewöhnlich, sondern kann zu Recht auch als gute Mittelklasse verstanden werden. Natürlich bietet die nächst höhere Drohnenklasse mit ihren 1-Zoll-Bildsensoren noch eine etwas bessere Bildqualität – aber riesig ist der Qualitätsunterschied nicht. Das ist schon verdammt geil, was die kleine Drohne da abliefert. Wobei, wir wollen fairer Weise erwähnen, dass die Konkurrenz das auch kann und sogar schon früher konnte. Wir hatten seit Herbst 2021 eine Hubsan Zino Mini Pro in der Redaktion, die exakt die Leistungswerte der DJI Mini 3 Pro schon ein halbes Jahr früher konnte (inkl. Kollisionsverhütung bei 249 Gramm). Allerdings war die Firmware zunächst so dermaßen unausgereift und es hakte und humpelte an diversen Stellen, sodass die Hubsan Drohne es letztlich nie zu einem Test auf digitalEyes.de brachte (obwohl die Bildqualität tatsächlich auch exzellent war bzw. ist). Und auch unser Test der Autel Evo Nano+ bescheinige dieser 249-Gramm-Drohne mit ähnlichen Kameradaten und Kollisionsverhütung eine gute Qualität, auch wenn die Bildqualität nicht ganz an die von DJI und Hubsan heran kam.
Ende letzten Jahres stellte DJI dann die Mini 3 vor, die die Mini 2 ablöst, also die erwartete "non Pro"-Version, um die es in diesem Test geht. In dieser ist viel Kameratechnik aus der Pro-Version verbaut, allerdings mit einer weniger leistungsfähigen Bildvearbeitung (dazu später mehr), zudem fehlt die erweiterte Kollisionsverhütung, womit auch einige schöne erweiterte Funktionen, wie beispielsweise Activ Track, wegfallen. Zu guter Letzt ist das Videoübertragungssystem zur Fernsteuerung eine Generation älter. Die Mini 3 nutzt OS 2 mit 720p, die Mini 3 Pro hingegen OS 3 mit 1080p (FullHD). Auch die Reichweite von OS 2 ist niedriger als OS 3. Das scheint leicht verschmerzbar zu sein. Die geringeren Leistungsanforderungen schlagen sich offenbar positiv im Energieverbrauch nieder. Mit der einfacheren Ausstattung schafft die DJI Mini 3 maximal satte 38 Minuten (die Pro schafft 34 Minuten, das Vorgängermodell Mini 2 maximal 31 Minuten). Der Preis der Mini 3 hat sich gegenüber dem Vorgängermodell allerdings auch ein ordentliches Stück nach oben bewegt: knapp 580 Euro sind jetzt fällig für die Grundausstattung, gegenüber ehemals 450 Euro bei der DJI Mini 2 mit vergleichbarer Ausstattung, also ein Preissprung von immerhin 130 Euro. Für weitere 250 Euro mehr bekommt man die Pro-Version, die deutlich mehr kann.
Erster Eindruck und Lieferumfang
Für eine Ultraleicht-Drohne fühlt sich die DJI Mini 3 sehr robust an. Sie ist relativ groß und im Verhältnis dazu natürlich extrem leicht. Genau 247 Gramm haben wir gewogen, flugbereit und inklusive Speicherkarte, da sind also noch 2 Gramm Reserve, beispielsweise für die Montage eines ND-Filters, die DJI als Set separat anbietet. Nimmt man die Drohne das erste Mal in die Hand, fragt man sich vielleicht, ob die echt ist und nicht womöglich ein Dummy. Oder ob da tatsächlich schon der Akku eingesetzt sein kann – bei diesem Fliegengewicht. Genau denselben Eindruck macht explizit der Akku. Der ist ebenfalls recht groß für einen 249-Gramm-Kopter und wiegt gefühlt nichts (tatsächlich sind es 79 Gramm). Er fühlt sich hohl an, wenn man klopft und drückt. Offenbar ist das Gehäuse des Standard-Akkus tatsächlich nur teilweise gefüllt und im 50 % stärkeren "Plus"-Akku ist wirklich 50% mehr Akku im gleichen Gehäuse drin. Etwas schade: Eine Füllstandsanzeige haben die Akkus nicht. Die LEDs dafür sitzen an der Drohne selbst und an der Ladeschale. Es empfiehlt sich also, die Akkus generell in der Ladeschale des Fly More Sets aufzubewahren, damit man sich anzeigen lassen kann, welcher Akku voll ist und welcher nicht.
Die Ladeschale wiederum ist prima konzipiert. Sie ist schön kompakt und mit einem USB-C-Port zum Laden ausgestattet, wie auch die DJI Mini 3. Beim Standard-Lieferumfang wird der Akku auch einfach in der Drohne geladen. Ein USB-C-auf-USB-C-Kabel wird mitgeliefert, ein Ladegerät nicht. Ein 30-Watt-USB-C-Ladegerät gibt es von DJI für 19 Euro als Zubehör. Es lässt sich aber auch jedes bestehende Ladegerät mit Power Delivery nutzen, z. B. vom Smartphone oder Laptop. Von dessen Leistung abhängig ist übrigens die Ladedauer: mit einem potenten Ladegerät ist einer der Akkus in rund einer Stunde voll. Danach wird direkt der nächste geladen. Alle drei Akkus sollten dann in weniger als drei Stunden wieder voll sein, denn man kommt ja normalerweise nicht mit vollständig leeren Akkus zurück. Mit einem leistungsschwächeren Ladegerät dauert es teilweise erheblich länger, beispielsweise die ganze Nacht.
Noch kurz zur Drohne selbst: Die weniger als 250 Gramm merkt man ihr verarbeitungsmäßig überhaupt nicht an. Alles ist super verarbeitet und stabil, die Arme lassen sich sehr schön ausklappen und haben ordentlich Federkraft. Sogar die Reihenfolge, in der man die Propellerarme ausklappt, spielt keine Rolle, da kann man nichts falsch machen (bei vielen anderen Klapp-Drohnen muss man hingegen eine bestimmte Reihenfolge beachten, was nicht immer intuitiv gelingt). Auch der Gimbal macht einen sehr stabilen Eindruck und zeigt eine erstaunliche Beweglichkeit: Von ganz unten nach sehr weit oben kann er schwenken. Zudem kann er die Kamera für echte Hochformat-Aufnahmen ins Hochformat drehen. Das ist echt eine coole Konstruktion, die wir sicherlich ähnlich auch in künftigen, größeren DJI-Drohnen sehen werden.
Ein richtiges Landegestell hat die DJI Mini 3 nicht, so wie praktisch alle Mini-Drohnen. Zwei kleine Standfüße befinden sich zentral unter dem Gehäuse, zwei weitere am Akku. Anders als bei der Pro-Version, bei der offenbar wirklich buchstäblich um jedes Gramm gegeizt werden musste, hat die Mini 3 "non Pro" jedoch vorne senkrecht herunterragende Füße an den Propellerarmen. Das finden wir eine super sinnvolle Verbesserung gegenüber der Pro-Version, denn die Drohne hat dadurch beim Starten und vor allem Landen deutlich mehr "Auflagefläche". Es besteht dadurch (anders als bei der Pro-Version) kaum die Gefahr, dass die Drohne beim Laden auf unebenem Grund seitlich wegkippt und mit den Propellern den Boden berührt.
An den vorderen Armen sitzen LEDs, die nach vorne strahlen. Weitere im Flug sichtbare LEDs gibt es nicht. Die Öffnungen auf der Front, in den Tiefen sogar mit jeweils einem schwarzen Gitter versehen, dienen bestenfalls der Lüftung des Gehäuses. Kollisionsverhütungssensoren hat die Mini 3 nicht. Auf der Rückseite befindet sich ein USB-C-Anschluss zum Aufladen des Akkus, falls man diesen nicht in der Ladeschale laden möchte, sowie ein Steckplatz für eine MicroSD-Karte. Für Speicherkarten gibt DJI einige Empfehlungen. Eine MicroSD-Karte der UHS-I-Geschwindigkeitsklasse 3 soll es sein. Das ist heute nichts Besonderes mehr. Wir haben im Test eine Samsung EVO Select 128 GB verwendet. Die ist günstig und hat bislang bei uns überall gut funktioniert und tut dies auch in der DJI Mini 3.
Fly More und andere Kits
Bei den verschiedenen Ausstattungspaketen hat DJI sozusagen eine Rolle rückwärts gemacht – zurück zu den altbewährten Fly More Combos. Aus diesem Konzept war der Hersteller bei der Mini 3 Pro kurz ausgeschert. Die "Pro" gibt es ohne Fernsteuerung, mit einfacher Fernsteuerung sowie mit Display-Fernsteuerung und wer mehr Akkus, eine Tasche und die Ladeschale haben wollte, konnte das separate Fly More Set dazukaufen.
Da die Akkus von DJI Mini 3 und Mini 3 Pro absolut identisch sind und dies ebenso für die Ladeschale und die Tasche gilt, lässt sich das DJI Mini 3 Pro Fly More Set genannte Kit problemlos auch mit der Mini 3 verwenden. Zusätzlich gibt es jetzt aber auch wieder die Fly More Combos, bei denen die zusätzlichen Akkus gleich mit dabei sind. Durch die Kombination mit den verschiedenen Fernsteuerungen – oder auch ganz ohne Fernsteuerung – und in anderen Ländern dieser Welt sogar mit verschiedenen Akkus, ergeben sich dabei sehr zahlreiche Bundles. In Europa sind es folgende (alle Preise abhängig von der Mehrwertsteuer):
- DJI Mini 3 ohne Fernsteuerung: ab 489 €
- DJI Mini 3 mit RC-N1 Fernsteuerung (ohne Display): ab 579 €
- DJI Mini 3 mit RC-N1 Fernsteuerung (ohne Display) als Fly More Combo: ab 768 €
- DJI Mini 3 mit RC Fernsteuerung (mit Display): ab 749 €
- DJI Mini 3 mit RC Fernsteuerung (mit Display) als Fly More Combo: ab 938 €
Im Vergleich zum direkten Vorgängermodell DJI Mini 2 sind das übrigens stolze 130 Euro Aufpreis und die wesentlich besser ausgestattete DJI Mini 3 Pro ist nur weitere 250 Euro entfernt. Da hat, von den Eckwerten her, die Mini 3 keinen ganz leichten Stand.
Neue Fernsteuerung mit Bildschirm
Unser Testgerät kam in der Version mit dem neuen DJI RC Controller mit eingebautem 5,5-Zoll-Touch-Bildschirm. Da sind dann ansonsten nur noch ein Satz Ersatzpropeller und ein Schraubendreher mit dabei. Die üblichen kurzen Smartphone-Kabel für die Verbindung zwischen Fernsteuerung und Smartphone entfallen bei dieser Version – man braucht sie ja nicht. Der Controller macht ebenfalls einen guten Eindruck. Von der Qualitätsanmutung her ist er vergleichbar mit dem Standard-Controller ohne Display. Er ist auch nur minimal größer und auch nur fünf Gramm schwerer als der RC-N1 Standard-Controller ohne Monitor. Wie beim Standard-Controller sind die Antennen fest verbaut, es muss nichts ausgeklappt werden. Nach wie vor müssen aber die kleinen Steuerknüppel aus ihrer Park-Position rausgezottelt und angeschraubt werden. Jedes Mal, wenn ich diesen Arbeitsschritt mache (und den macht man ja JEDES Mal, wenn man Drohne fliegen will), denke ich, dazu müsste doch mal jemandem etwas Besseres einfallen, zumal übrigens keine Ersatzsteuerknüppel mitgeliefert werden (Ersatz kostet 9 € für zwei Stück).
Der neue DJI RC Controller besitzt gegenüber dem bekannten RC-N1 Controller einige zusätzliche Bedienelemente: Video-Start-Stopp und Fotoauslöser sind nun getrennt und darunter gibt es zwei Drehräder. Zudem gibt es zwei Funktionstasten C1 und C2 auf der Unterseite. Der Griffbereich ist rutschfest gummiert. An der Vorder- und Unterseite sind insgesamt vier Gewinde zum Montieren von Zubehör eingelassen. Zudem gibt es auf der Vorderseite unter einer Klappe einen Host-USB-C-Anschluss (geladen wird der Controller über die separate, offen liegende Schnittstelle) und einen Steckplatz für eine Micro-SD-Karte.
Vor dem ersten Start einer neuen Drohne stehen immer die Aktualisierungen der Firmware der Drohne und der Fernsteuerung an. Normalerweise installiert man dazu die App auf dem Smartphone, die man ja sowieso für den Flug braucht (in diesem Fall DJI Fly), schließt das Smartphone an die Fernsteuerung an und schaltet Fernsteuerung und Drohne ein, worauf sich Drohne und Fernbedienung verbinden. Das Smartphone hat unterdessen ja eine Internet-Verbindung, entweder mobil oder im heimischen WLAN. Die App prüft als erstes, ob neue Firmware-Versionen vorliegen und bietet an, diese zu installieren.
Aber wie geht dasselbe mit einer Fernsteuerung, an die kein Smartphone angeschlossen wird, sondern das selbst einen Bildschirm und die DJI Fly App installiert hat? Ganz einfach: Die Fernsteuerung braucht auch eine Internet-Verbindung. Entweder mit dem lokalen WLAN oder besser, mit dem mobilen Internet. Also schnell den Hotspot auf dem Smartphone freigegeben und die DJI RC Fernbedienung per WLAN mit dem Hotspot verbunden. Das geht einfach, das Passwort gibt man auf dem 5,5-Zoll-Touchscreen ein. Daraufhin verhält sich die App in der Fernsteuerung im Prinzip genauso wie es die App auf dem Smartphon mit der RC-N1-Fernsteuerung (ohne Display) tun würde. Absolut sinnvoll ist die Sache mit dem mobilen Internet auch beim Flug, denn nur so hat man Zugriff auf Karten, Flugverbotszonen und andere Echtzeit-Informationen.
Kurz zum eingebauten Display der DJI RC Fernsteuerung: 700 Nits bzw. Candela pro Quadratmeter soll das Display hell sein. Einen solchen Wert bewerten wir bei Monitoren von Fotokameras mit "gut". Es gibt durchaus viele Fotokameras, die solche Werte erreichen. Einige schaffen sogar 1.000 cd/m², das ist dann sehr gut. Und so muss man auch die Helligkeit dieser Fernsteuerung einstufen: Gut, aber nicht besser als viele Smartphones. Zum Vergleich: Der 2019 vorgestellte DJI Smart Controller und dessen Nachfolger DJI RC Pro haben ebenfalls ein 5,5-Zoll-Display, das allerdings mindestens 1.000 cd/m² schafft (den "sehr guten" Wert in unseren Tests). Nun sind die eben genannten Fernsteuerungen natürlich sehr viel teurer als die preisgünstige DJI RC Fernsteuerung, da sollten sie auch mehr bieten. Im Grunde muss man aber sagen, dass der Vorteil des fest eingebauten Displays ausschließlich in der höheren Bequemlichkeit liegt, nicht jedes Mal das Smartphone in die Klemmvorrichtung der Fernsteuerung hinein zu zotteln und die Kabelverbindung herzustellen. Zudem hat man das Smartphone weiterhin zur Verfügung, um damit zu kommunizieren und es kann nicht passieren, dass man sich mit der Fernsteuerung am Ohr wiederfindet, weil man einen wichtigen Anruf annehmen muss, während die Drohne in der Luft ist. Wer jedoch ein Smartphone mit größerem Display als 5,5 Zoll besitzt, das dazu womöglich noch eine sehr gute Helligkeit hat, der kann sich den Aufpreis von 170 Euro gegenüber dem Kit mit der herkömmlichen RC-N1 Fernsteuerung eigentlich sparen. Ich persönlich würde das Geld aber wohl investieren und zur Fernsteuerung mit Display greifen, wo man diese Möglichkeit nun hat.
Die Fernsteuerung besitzt übrigens keine ausrichtbaren Antennen. Man "zielt" beim Flug einfach mit der Rückseite der Fernsteuerung in Richtung Drohne. Mehr kann man für bestmöglichen Empfang eigentlich nicht tun und muss es auch nicht. Die Übertragungsqualität und die Stabilität der Livebild-Übertragung, die bei der DJI Mini 3 übrigens in 720p mit 30 fps erfolgt, war während unseres Tests super. Aussetzer oder ein Einfrieren der Übertragung trat in unserem Test nie auf. Eher geht irgendwann der Steuerungs-Kontakt zur Drohne verloren. Bevor das passiert, bekommt man eine Warnung von der in der Fernsteuerung integrierten App, dass der Empfang schwach ist. Generell ist die App sehr mitteilsam. Sie zeigt an, wenn Hindernisse in den Bereich der Kollisionsvermeidungs-Sensoren kommen. Dies auch z. B. wenn man dicht über dem Boden fliegt. Diese Anzeige finde ich aber beispielsweise für ein 5,5-Zoll-Display deutlich zu klein gestaltet. Die meisten anderen Texte und Hinweise werden größer dargestellt, das passt eher.
Gegenüber der Standard-Fernbedienung besitzt die DJI RC Fernbedienung nicht nur zusätzlich das Display, sondern auch noch einige weitere Bedienelemente. Sehr schön sind dabei getrennte Tasten für Video-Start/Stop und Foto-Auslöser. Der Foto-Auslöser ist sogar zweistufig ausgeführt, wie bei einer richtigen Kamera. Halb gedrückt (bis zum ersten Druckpunkt) wird erstmal nur scharfgestellt, das Durchdrücken löst dann die eigentliche Aufnahme aus. Ob man das in der Praxis oft braucht, wage ich zu bezweifeln, schaden kann es aber nicht. Darüber hinaus gibt es nicht nur ein Drehrädchen an der Rückseite, sondern gleich zwei. Eines ist für die Neigung des Gimbals zuständig, das andere für das Digitalzoom. Da ich von der Verwendung des Digitalzooms dringend abrate (siehe später im Kapitel Bildqualität), ist das zweite Rädchen eigentlich unnötig. Auf der unteren Seite gibt es zwei Funktionstasten, die man frei belegen kann. Das ist praktisch, da diese schön erreichbar sind und man nicht umgreifen muss. Kaufentscheidend sind aber all diese Bedienelemente sicherlich nicht.