Mit einem kurzen Videoclip, der noch vom Test der GoPro Fusion auf meinem iPhone war, konnte ich das schon kurz ausprobieren. Die Sache ist wirklich intuitiv und funktioniert im Prinzip genau so wie beim Anschauen von VR-Fotos oder VR-Videos auf dem Smartphone oder Tablet. Dabei kannst du ja auch nicht nur per Wischgesten den Bildausschnitt auf dem Bildschirm wählen, sondern auch dadurch, dass du das Smart-Gerät in die entsprechende Richtung hältst. Du stehst scheinbar an der Stelle der Kamera und je nachdem, wohin du dich mit dem Smartphone oder Tablet drehst, siehst du den entsprechenden Bildausschnitt auf dem Display.
Genau so funktioniert das Erstellen eines Overcapture-Films mit der GoPro-App. Du wählst das entsprechende Video, das vorher von der Fusion Kamera auf dein Smartphone (oder Tablet) heruntergeladen sein muss. Dann wählst du den Overcapture Modus und siehst einen Player mit einer Aufnahmetaste und einer Wiedergabetaste. Am besten übst du die Sache zunächst einmal (oder mehrmals) nur im Wiedergabemodus. Du kannst sowohl die Richtung (indem du dich drehst und das Smartphone nach oben oder unten schwenkst) als auch den Zoomfaktor (per Zoom-Wischgeste mit zwei Fingern) verändern. Wenn du eine Vorstellung davon hast, wie das fertige "flache" FullHD-Video aussehen soll, machst du das gleiche nochmal, drückst aber zuvor die Aufnahmetaste. Die GoPro-App zeichnet dann deine Interaktion auf. Du kannst also die Perspektive permanent so anpassen, dass immer das gerade Spannende im fertigen Video erscheint. Genau so, als hättest du selbst mit einer Weitwinkelkamera oder deinem Smartphone am Standort der Fusion während der Aufnahme gestanden und dabei immer in die jeweils relevante Richtung gefilmt.
Anschließend kannst du das Ergebnis sofort teilen. Dazu rendert die GoPro App auf deinem Smartphone aus dem VR-Video das entsprechende flache Video in FullHD mit 30 fps und einer Bitrate von rund 16 Megabit pro Sekunde. Die Qualität entspricht ungefähr dem, was in dem großen VR-Video drinsteckt. Dadurch, dass du einen 2-Magapixel-Ausschnitt aus einem 12,5-Megapixel-Video nimmst, passt das. Zu weit reinzoomen solltest du aber nicht, dann wird das Bild unscharf. Wenn du dein Video aufpeppen willst, kannst du auch zwischendurch rauszoomen. Das Zoomen per Wischgeste im "Live-Videoschnitt" erfordert allerdings einiges Geschick. Für das schnelle Ergebnis zwischendurch ist die Sache aber auf jeden Fall super praktikabel und macht einfach viel Spaß und erweitert die Möglichkeiten beim Teilen erheblich. Zudem kannst du als "Kameramann" nun festlegen, was gezeigt werden soll und kannst sicherstellen, dass der Betrachter alles Wichtige mitbekommt.
Bislang geht das nur mir der iOS-App (Version 4.3, seit gestern Abend verfügbar). Die Unterstützung für Android-Geräte wird im nächsten Monat bekanntgegeben.