Am Mittwoch hat Apple seine neuen iPhone Modelle 7 und 7 Plus vorgestellt und wie bei den Vorgängern unterscheiden sich die beiden neuen Smartphones hauptsächlich in der Bildschirmgrösse und in der Kameraspezifikation. Das 4,7 Zoll Display im iPhone 7 bietet wie bisher eine Auflösung von 1334 x 750 Pixeln und Apples 3D Touch Technologie, ist aber laut Apple 25 Prozent heller als bisher und deckt einen größeren Farbbereich ab. Der Bildschirm im größeren Plus Modell misst 5,5 Zoll Diagonale und bietet eine Full-HD Auflösung von 1920 x 1280 Pixeln, hat aber ansonsten die gleichen Eigenschaften, wie sein Gegenstück im iPhone 7.
Wie der Vorgänger iPhone 6s hat auch das iPhone 7 eine 12 Megapixel Kamera zu bieten. Allerdings kommt das neue Modell mit optischer Bildstabilisierung und einem lichstärkeren F1,8-Objektiv, das aus 6 optischen Elementen besteht. Die Blitzeinheit hat nun 4 LEDs, die für mehr Licht und eine bessere Farbbalance sorgen sollen. Zusätzlich hat Apple einen „Flicker-Sensor“ eingebaut. Dieser erkennt, wenn Lichtquellen, zum Beispiel Neonlampen, flimmern und passt Belichtung und andere Aufnahmeparameter daran an.
Laut Apple ist der neue Bildprozessor in der Kamera schneller geworden und kann die komplette Bildverarbeitung nach Aufnahme in 25 Millisekunden erledigen. Die bewegten „Live Photos“ werden jetzt mit Videostabilisierung aufgenommen und die iPhone 7 Modelle sind auch erstmals in der Lage Bilder im DNG Rohdaten-Format abzuspeichern. Im Videomodus können Clips in 4K-Auflösung aufgenommen werden und die Zeitlupe kann in 1080p Full-HD oder 720p genutzt werden. In der Frontkamera wurde die Auflösung von 5 auf 7 Megapixel erhöht.
Die Kamera im größeren iPhone 7 Plus bietet zusätzlich zum Standardmodul mit 28 mm Brennweite ein zweites mit einer Brennweite von 56 mm. Mit Hilfe eines Buttons in der Kamera-App kann die Dual-Kamera zum Zoomen genutzt werden. Ein Fintertipp schaltet auf des Teleobjektiv und somit 2-fach Zoom um. Wer will kann auch noch bis 10-fach weiterzoomen, wobei dann der qualitätsmindernde digitale Zoom zum Einsatz kommt. Von "Teleobjektiv" kann man übrigens bei 56 mm Brennweite eigentlich nicht wirklich sprechen, sondern diese Brennweite liegt dicht am bei Kleinbildformat-Kameras als "Normalobjektiv" bezeichneten Objektiv mit 50 mm Brennweite. Klarer Vorteil aber: Damit lassen sich deutlich ansehnlichere Aufnahmen einzelner Personen machen, als mit den bei Smartphones sonst üblichen starken Weitwinkel-Objektiven. Allerdings ist die Lichtstärke des 56mm-Objektivs mit F2,8 deutlich schlechter als die des Weitwinkelobjektivs (F1,8). Konkret heißt das, dass die Kamera mit dem Teleobjektiv im Vergleich zur Weitwinkelkamera weniger als die Hälfte des Lichts einfängt. Für Aufnahmen bei wenig Licht ist das nicht optimal.
Ausserdem kann die Dual-Kamera die geringe Schärfentiefe einer Spiegelreflexkamera simulieren, wie es schon auf einigen Android-Geräten zu sehen war. Dieses Feature wird allerdings erst per Softwareupdate später dieses Jahr zur Verfügung gestellt. Es wird also noch eine Weile dauern, bis man abschätzen kann, ob die Apple-Version dieser Funktion bessere Ergebnisse liefert als die oft eher enttäuschenden bisherigen Lösungen und bei welchen Motiv-Entfernungen der Effekt sinnvoll nutzbar ist (beim Huawei P9 funktioniert die Sache beispielsweise recht gut, aber nur dann, wenn sich das Hauptmotiv ziemlich dicht vor der Kamera befindet).
In anderen Bereichen hat Apple zudem den Home Button verbessert. Dieser gibt jetzt haptisches Feedback bei eingehenden Nachrichten und anderen Ereignissen. Erstmals kommen in den iPhone 7 Modellen auch Stereolautsprecher zur Verfügung. Laut Apple sind sie doppelt so laut wie die bisherige Mono-Variante und bieten eine erhöhte Klangdynamik. Das neue 64-Bit Vierkern A10 Fusion Chipset ist 40 Prozent schneller als der Vorgänger A9 und dank neuer GPU wurde auch die Grafikperformance um 50 Prozent erhöht.
Das neue Gehäuse ist wasser- und staubgeschützt und vom das Design her der Vorgängergeneration sehr ähnlich. Allerdings sind die Antennen sind nun fast unsichtbar ins Gehäuse integriert und das iPhone 7 wird zusätzlich in einer Version mit Hochglanz-Oberfläche in Diamantschwarz erhältlich sein. Weitere Farboptionen sind Mattschwarz, Silber, Gold und Roségold. Beide Modelle sind mit 32, 128 oder 256GB Speicher erhältlich und können ab 9. September vorbestellt werden. Die Auslieferung startet dann am 16. September. Das iPhone 7 wird in Deutschland ab 759 Euro erhältich sein, für das Plus Modell müssen mindestens 899 Euro angelegt werden.